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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
746 1799 8 22 Kalt und windig. Arbeiten und mein Italienisch beschäftigten mich den ganzen Tag. Abends konnte ich auch nicht ausgehen; da besuchte mich die Fröhlich Nanett mit Packh, die Csekonics mit Töchtern und Rumfeld. Eine Alteration und Schweiß in der Nacht machten mich ganz abgeschlagen. Band 02 (II.), Seite 38r
747 1799 8 23 Kalt und heftiger Wind. Früh ließ ich der Csekonics den Tisch überziehen; übrigens wurde den ganzen Tag gearbeitet. Abends besuchten mich meine Mutter und Hoffmann. Abends bekam ich eine sehr starke Alteration und außerordentliche Kälte mit Kopfschmerzen. Ich schlief sehr unruhig und schwitzte viel; die Besserung will gar nicht kommen. Band 02 (II.), Seite 38r
748 1799 8 24 Ein heiterer, schöner Tag. Abgemattet stand ich um 5 h auf, fühlte heftige Kopfschmerzen. Arbeitete bis 9 h, dann trank ich in der Zuckerbäckerei Schokolade, auf welche mir besser wurde. Spielte mit Prinster eine Stunde Billard, ging mit Walther in den Garten, endlich nach Hause zur Arbeit. Nach Mittag schrieb ich Theresen den ersten italienischen Brief. Abends ging ich mit meiner Mutter in den Garten, in die Menagerie, um die Kühe zu sehen, dann zu ihr; da soupierte ich etwas. War um 8 h schon im Bette. Die Alteration war viel schwächer, der Schweiß in der Nacht ärger; er entkräftete mich sehr; am Morgen fühlte ich erst die Schwäche. Band 02 (II.), Seite 38r
749 1799 8 25 Ein angenehmer Tag, des Siess Namensfest. Bei Walther frühstückte ich, ging dann zu Siess, er war aber in Wien. Übrigens arbeitete ich den ganzen Tag. Bei Walther frug ich später an um des Fürsten Ankunft; er wusste mich gleich zu nutzen; ich musste an Elisen einen Brief schreiben. Nach Mittag 3 h erhob sich ein schreckliches Gewitter und Hagel; dauerte den ganzen Nachmittag und Abend. Ein grässlicher Schlag traf in einen Weingarten, gleich bei des Siess Garten. Abends war es kalt wie im späten November; ich musste Zimmer hüten. Um 8 h war ich im Bette; die Alteration war schwächer. Band 02 (II.), Seite 38r
750 1799 8 26 Streng kalt und windig. Vor 5 h erwachte ich und sah meine Fenster so angelaufen wie in einem kalten Novembermorgen. Schon beim Erwachen machte mich dies misslaunig, weil es mir ankündigte, dass ich auch heute wieder im Zimmer bleiben muss. Vormittags schrieb ich an Therese, nach Mittag zahlte ich meinem Sprachmeister den Dukaten. Abends hatte ich wieder Alteration, die mich nach 7 h schon ans Bett kettete. Abends besuchten mich Röckl und meine Mutter. Nach 8 h kamen die Bergler und blieben bis ½ 10 h bei mir. Die Nacht war mittelmäßig. Band 02 (II.), Seite 38v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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