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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
6516 1815 6 3 Heiter. Im Burgtheater „Coriolan“ mit Heurteur, im Kärntnertor-Theater „Agnes Sorel“ mit der Seidler, im Theater an der Wien „Rochus Pumpernickel“. Heute wurde beim Klasarek ein Zimmer vollendet und er bezog selbes. Früh zum Grafen, mit ihm zum Brandmayer, Büchsenmacher Missillieur (?), zum Grafen Crottwitz (?), weil ein Brauner Spuren von Koller äußert. Mit der Rodler Konferenz wegen Ablösung in ihrem Quartier. Mayer brachte Therese den schönen neuen Überrock. Mittags speisten Elsler und Stransky da und sagte, Motesiczky führe sich besser auf; dies bestätigte auch Werlen. Nach Mittag zu Haus, arbeitete, sah meinen Leuten nach. Des Gewey 5. Heft über Bonaparte ist vortrefflich, strömt von Witz, vorzüglich die Anspielungen, die Spötteleien auf seine Generale, und ein paar Vergleiche. Therese war mit Richart bei Peter, welcher liegt und sich nicht rühren kann. Nach Mittag ließ Stuwer sein Feuerwerk austrommeln und es fing an sich zu trüben. Band 08 (VIII.), Seite 62r
6517 1815 6 4 Windig, Regen; unglücklicher Stuwer. Im Burgtheater „Intermezzo“, im Kärntnertor-Theater „Cäsario“, im Theater an der Wien „Palmyra“. Blinden-Akademie im Landhaus. Sehr früh zum Stessel wegen Kassa-Manipulation. Zum Grafen, durchgingen Mericzays Bericht wegen Zulagen. Mittags kam Neefe, nach Mittag zu Haus. Um 5 h mit Neefe ins Arbeitshaus. Mit Held und Rillos (?) Bäckermeister, dann suchte ich Gesellschaft. Band 08 (VIII.), Seite 62r
6518 1815 6 5 Trüb. „Ring“, „Bergsturz“, „Pächter Fettlümmel“. Früh Untersuchung des Kanals beim Eingang, es fand sich ein Loch, um ein kleines Kellerl zu machen. Zum Grafen, Konzept von Mericzay. Heute war Richart bei ihm, sich wegen 25 fl. zu bedanken und wegen 2 Eimer Simontornaer. Mittags ging ich mit Stifft und Richart bei Goldhann (?) eiserne Öfen kaufen, den Zentner für 30 fl (seit 1. Juni, vorher 25 fl.), kosten samt Stein und Transport 150 fl. Den ganzen Nachmittag zu Haus, bei den Arbeitern, munterte sie an. Therese ging spazieren und war abends mit Phillebois, Mikovini und Peck bei Nina. Band 08 (VIII.), Seite 62r
6519 1815 6 6 Heiter, warm. Im Burgtheater „Edelknaben“ „Schal“, „Zerstreute“, im Kärntnertor-Theater „Grenadier“, „Bajaderen“, im Theater an der Wien „Elfriede“, Divertissement. Früh bekam ich wieder einmal Behsel zu sehen und attackierte ihn wegen dem Tor und Gang messen, sie gaben sich ein Rendezvous um 12 h. Mitten im Gedränge der Hausarbeiten plagt mich der Graf; um 8 h zu ihm und anhaltend beschäftigt. Mittags speisten Stessel, Anton, Ludwig, Maria und Specht (?) Pepi da, der Graf gab uns weißen Simontornaer Ausbruch. Bei Schießl erhielt ich die Zeichnung von der äußeren optischen Beleuchtung. Nach Mittag zu Haus bei meinen Leuten, abends zu Jungmann und mit ihm auf die Glacis. Kam in Gesellschaft, über die Bastei und aß dann in Compagnie Lungenbraten. Therese war im neuen grauen Überrock bei Fuljod – Claudius – gratulieren. Band 08 (VIII.), Seite 62v
6520 1815 6 7 Warm, mittags erhob sich ein Sturm und Donnerwetter. Im Burgtheater „Rehbock“, im Kärntnertor-Theater „Folgen einer Lüge“, im Theater an der Wien „Johann von Paris“, die Seidler. Heute sind oben Maurer, Stuckateure und Ziegeldecker. Sehr früh zum Grafen, voller Arbeit. Dem Crottwitz gaben wir die Pferde zurück. Um 12 h fuhr ich mit dem Grafen zur Terzaghi und erfuhr, dass sie mit Dellner (?) bis Herbst nach Florenz reise, dass sie Lizitation halte, die schönsten Möbel mitnehme, welche ich durch Reimann politieren und zurichten lassen muss. Der Maschinist Schmidt von Zinnicq und Nina speisten da. Nach Mittag zu Haus, voller Arbeit, die Ziegeldecker sind behindert; Seegruber stolziert herum und lärmt und arbeitet nichts. Später zum Grafen, zu Jungmann, auf die Glacis, aß in Gesellschaft Gansleber, blieb bis 10 h in Compagnie. Kurs 409 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 62v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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