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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
6166 1814 6 18 Trüb, Regen. Im Kärntnertor-Theater frei, „Weihe der Zukunft“, von Sonnleithner, Musik von Jos[eph] Weigl, Ballett von Viganò. Burgtheater und Theater an der Wien sind geschlossen. Den Vormittag bei Löhr, Grafen, Rosen. Mittags allein, Huber, Mirus schickten mir Billetts. Am Nachmittag zum Grafen. Im Regen zum Löhr, welcher mir einen Sitz im 4. Stock gab. Ging anfangs ins Parterre, kam neben Hannibal (?) zu sitzen, rückwärts Muth, unterhielt, denn das Ganze war ein glänzender Anblick. Am Ende sprach ich Sieber, den Grafen, Kárner, kam in Compagnie, um etwas zu soupieren. Band 08 (VIII.), Seite 21v
6167 1814 6 19 Heiter, windig. Im Burgtheater „Wiedersehen“, „Glückliche Wilde“ von den Koblerischen, im Theater an der Wien „Graf von Burgund“, die Blumenfeld zum 1. Mal als Elsbeth. Früh zum Grafen, Therese ging zur Moser speisen. Ich führte die Hoffmannischen Mädchen, Jungmann, Ant[on ?] Buchwieser (?), Stessel in die Reitschule. Mittags in Compagnie, nach Mittag zum Grafen, Rosen, Bastei mit Stifft. Band 08 (VIII.), Seite 21v
6168 1814 6 20 Trüb, nach Mittag abwechselnd Regen. Im Burgtheater „Emilia Galotti“, Grüner spielt den Odoardo, die Mme. Knesek (?) die Orsina. Im Theater an der Wien „Jean de Paris“, Hölzl von Pest der Seneschall. Früh hatte ich mit Hörr wegen der Mirus einen Sturm, zum Grafen, zu Jungmann wegen Wein-Artikeln und Konto des Hörr. Mittags allein, zum Kaffee kamen Richart und Schießl, Jungmann, Hörr, welchem ich alles vorlegte und einen neuen Sturm hatte. Um 4 h zur Mirus, musste bis ½ 7 h bleiben. Kam in Gesellschaft, wo okuliert (?) wurde. Sprach Karilla, Vogl, Held, blieb in Compagnie bis gegen 10 h. Therese war bei Peter. Mittwoch heiratet Hofrat Ohms (?) von der Polizei-Hofstelle die Therese Fischer. Band 08 (VIII.), Seite 21v
6169 1814 6 21 Heftiger Regen, die Barometer fallen Im Burgtheater „Jäger“, Senwald von Linz als Oberförster, Im Kärntnertor-Theater „Fidelio“, im Theater an der Wien „Rückfahrt (sic) des Kaisers“, „Übelgehütetes Mädchen“. Früh zum Grafen, sehr beschäftigt, schloss Rechnungen ab. Gestern reisten die Teschenberg und Schlossern ab, heute die Gräfin und Keglevich. Bei Pálffy war ich lange wegen Theateraktien, sprach auch wegen meinem Entrée. Er bestellte mich in die Loge. Bei der Geissler sprach ich lange von der Fischer. Mittags allein, ich war zu Haus, arbeitete in Institutsgeschäften. Therese war den Nachmittag bei Josephine. Abends ins Kärntnertor-Theater, volles Haus. Pállfy führte mich dann zu Huber wegen freiem Eintritt. Kam dann in Compagnie, wo geplaudert wurde. Band 08 (VIII.), Seite 21v
6170 1814 6 22 Heiter. Im Burgtheater „Schwiegersöhne (?)“, im Theater an der Wien „Aline“, Früh zum Löhr, dem ich 80 Bouteillen Simontoryaer und 18 Bouteillen Tokajer brachte. Er gab mir 2 Billetts in den 3. Stock, welche ich dem Reimann samt Buch von der „Irene“ schenkte, aber niemanden zu Hause fand. Heute hatten die Deputationen von Ungarn, Böhmen, Österreich, Kärnten etc. Audienz beim Kaiser, der Palatin führte sie auf. Ich brachte der Radossevich einen Florentiner Hut, groß war ihre Freude. Mittags allein, nach Mittag zum Grafen, wo Pálffy speiste, der mir heute alle Entrée-Billetts versprach. Um 6 h zu ihm. Therese ist bei der Josephine und brachte ihr für morgen ein Billett ins Parterre noble. Jungmann und Krünes kamen, letztere wegen Börteln zu einem Schal. Abends in Gesellschaft, auf der Bastei, fand Stifft, blieb in Compagnie. Heute war die Vermählung der Therese Fischer mit Ohms. Band 08 (VIII.), Seite 22r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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