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Anzeige von 6201 - 6205 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
6201 1814 7 23 Trüb, warm. Im Kärntnertor-Theater „Baron Blitz“, „Die Zerstreuten, im Theater an der Wien „Zauberflöte“, mit jung Bondra, Radichi. Früh arbeitete ich zu Haus, in No. 373, verfertigte den Kellerstand, um 11 h mit Redlich zum Magistrat wegen Taz. Schenk erzählte mir, dass der alte Herr plötzlich krank wurde, dass alles bestürzt sei. Ich musste bei ihr Knödel mit Hähneln in saurer Sosse essen. Mittags allein, nach Tische kam Huber, dem ich 25 fl. gab. Richart fuhr mit Therese zu Brandmayer, Porzellanfabrik, zur Moser, welcher wir Wein brachten und sie im Bett fanden. S[chenk ?] engagierte mich an die Wien. Nach dem 1. Akt zu Hoffmann; er war viel besser, alles ruhiger. Um 9 h ging ich mit Julie in die Stadt, zum Maurer. wo ich nur Brandstätter und Wellfuss (?) fand. Heute waren mehrere Regengüsse. Band 08 (VIII.), Seite 24v
6202 1814 7 24 Die Barometer steigen, es ist umzogen und regnet periodenweis. Im Kärntnertor-Theater „Lustiger Schuster“, im Theater an der Wien „Götz von Berlichingen“. Früh arbeitete ich zu Haus, dann in No. 373 und zu Schreibers wegen Tuchmacherkonto. Schenk suchte ich, um zum alten Herrn zu fahren. Der alte Hoffmann ist besser. Mittags allein. Nach Mittag wurde Therese von Richart, Berger abgeholt, um zur Rigatt (?) gratulieren zu gehen. wo sich die ganze Familie versammelte. Ich las bis 5 h, erwartete den Tyrannen, ging zu Kohlpringer (?).Der Graf kommt erst um 7 h. Ging zu Hoffmann, LaRoche (?) und Julie begleiteten mich. Nach 9 h zu Haus, da kam eben Therese, die sich gut unterhielt. Band 08 (VIII.), Seite 24v
6203 1814 7 25 Heiter. Im Kärntnertor-Theater zum 1. Mal „Axel und Walburg“, Tragödie in 5 Akten von Oehlenschläger, Handlung in Trondheim in Norwegen, Jahr 1102. Im Theater an der Wien „Don Juan“. Sehr früh zum Grafen, vollauf zu tun. Therese ging gratulieren. Schenk suchte mich in Gesellschaft, der Vater ist besser. Mittags war Neefe da, nach Mittag Jeanettl. Abends in Gesellschaft, Hoffmann, Kohlpringer, samt Reimann. Plauderte mit ihnen, gegen 12 h in die Stadt. Schlichen herum, ohne eine Musik zu hören. um 1 h ins Bett. Schöner Mondabend. Band 08 (VIII.), Seite 25r
6204 1814 7 26 Warm. Im Kärntnertor-Theater „Axel und Walburg“, im Theater an der Wien „Feuerprobe“, „Zauberschlaf“. Der Nina schenkten wir den Sekretär, meiner Schwester 6 ½ Ellen Percal, wozu wir schrieben. Ich arbeitete, ging zum Jungmann, Grafen, versprach Hoffmann Malaga. Ging zum Rumpelmayer, dem ich ankündigte, dass er vom Tyrannen einen Florentinerhut erhalte, welches ich sehr fleißig machte. Die Rodler reist heute mit dem Kübeck (?) zu ihren Schwestern. Elsler speiste da. Nach Mittag kam Richart und Therese erhielt einen Hut, von der Henriette grün aufgeputzt. Nach Mittag zu Hause. Abends mit Kuditsch (?) in den Prater, später zum Paperl, fand Uiberreiter, Fischer, Brandstätter, Arnsteiner etc. Erst um 11 h gingen wir in die Stadt. Band 08 (VIII.), Seite 25r
6205 1814 7 27 Sehr warm. Im Kärntnertor-Theater „Fidelio“, im Theater an der Wien „Schwestern von Prag“. Am Vormittag schrieb ich dem Grafen nach Baden, war bei Liebmann, Vinzenz. Neefe speiste da, Richart kam zum Kaffee. Nach Mittag zu Haus, schrieb, in No. 373. Gegen 7 h spät Jahny, ich, Jungmann, Adler, Hoffmann, Maurer. Band 08 (VIII.), Seite 25r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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