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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
6216 1814 8 7 Trüb, etwas Regen, nach Mittag war es heiter, nur windig. Im Burgtheater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien „Konstantinopels Fall“. Den Vormittag beim Grafen, Diner bei Schenk mit Entenfellner, Muth, ihr; Scholz war geladen, kam nicht. Ich nahm eine Kost (?) Tokajer Essenz mit, welche ich nach dem Champagner kosten ließ. Um 4 h mit dem Seppel nach der Brühl, fand Gesellschaft, durchschlichen dieselbe, dann über den Berg nach Liechtenstein, besahen die alte Veste, das Amphitheater, die Partie am Teich. Dann nach Haus über Brunn, wo ich für den Grafen Wasser mitnahm .Zum Kohlpringer, die Schenk holte F[anny] und Bettl, ich fuhr mit Schenk und Julie nach Haus. Band 08 (VIII.), Seite 26v
6217 1814 8 8 Heiter. Im Burgtheater „Beide Füchse“, gefielen nicht, im Theater an der Wien „Konstantinopels Fall“. Um 6 h mit Carlo nach Baden, angenehme Fahrt. Therese war erfreut, mich zu sehen. Ich lud Richart und 2 Peter zu Schießer, ließ durch Schmid kochen, arrangierte, zahlte und ließ alles packen. Um 12 h mit Therese in den Park. Peter und Richart zankten sich, glichen sich aber bei Tisch wieder aus. Nach dem Kaffee führte ich sie in 2 Wagen nach Helena zum Mauthaus, gingen am diesseitigen Ufer den neuen Weg bis zum kleinen Steg. Nachher sah ich von der neuen Brücke die Witwe Jahn, bewirtete sie beim Scheiner mit Gefrorenem, dann zurück am jenseitigen Ufer; schöne Promenade. Vor 7 h tranken sie bei uns Kaffee, dann ins Theater. Tony, Mad. Klein ehemals Teiner „Zephyr und Flora“, Vulcani, Musszanethy (?), um 10 h ins Bett. Band 08 (VIII.), Seite 26v
6218 1814 8 9 Heiter, warm. Im Burgtheater „Maske für Maske“, im Theater an der Wien „Eselshaut“. In Baden spielte Schuster jun. den Staberl in den „Bürgern von Wien“. Früh um 6 h Rückfahrt von Baden, um 8 h in Wien, den Vormittag Arbeit. Fand Gesellschaft, von Bettl hörte ich, dass Muth gestern entbunden sei und heute Jean komme. Die Muth will ihren Knaben säugen, welch ein Unsinn ! Mittags bei Terzaghi, nach Mittag beim Grafen, Rosen, begleitete Schenk nach Haus. Am Samstag starb der Kassier Ehrenstell an der Halswunde. Band 08 (VIII.), Seite 26v
6219 1814 8 10 Trüb. kühl. Im Burgtheater Mad. Hönig (?) als Camilla, im Theater an der Wien „Graf Burgund“. Den ganzen Vormittag beim Grafen. Jean überraschte mich mit Schosserl (?); ich freute mich sehr, ihn zu sehen. Wir gingen eine Weile zu Rossi, Schenk, wo ich speiste. Den Nachmittag beim Grafen, abends besuchte ich Peter, erwartete Jungmann bei Hugelmann, er war in der Schwimmschule; aß bei ihm Ochsenfuss, dann in die Weintraube. Band 08 (VIII.), Seite 26v
6220 1814 8 11 Trüb. Im Burgtheater „Kleinstädter“; heute spielt die Goldmann seit jener Krisis wieder. Im Theater an der Wien „Vier Schildwachen“, dann das Ballett „Antonius und Cleopatra“ von Aumer. Den Vormittag beim Grafen. Radl besuchte mich, mittags aß ich zu Haus, Rostbraten und Eier, nach Mittag zum Grafen. Rathmayer, welcher nun mit 450 fl. Chorist ist, und Stifft besuchten mich. Um 5 h fand ich Gesellschaft, machte Promenade zum Apollosaal, Hudsthurm, Matzleinsdorfer Linie, durch das Belvedere zur kranken Moser, aß da Kalbsschlögel. Gegen 10 h zur Traube, fand da Richart, Ullmann, Jungmann. Um 11 h ins Bett. Der Regenschori Buchhammer (?) von der Landstraße kam wieder, um Therese in 8 Tagen zu Rochus zum Singen zu bitten. Band 08 (VIII.), Seite 26v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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