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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
5156 1811 9 14 Im Burgtheater „Sorgen ohne Not“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien zum ersten Mal „Miranda oder das Schwert der Rache“; Oper in 3 Akten, Text und Musik von Kanne; schließt sich mit dem Morde des mörderischen Königs und der Erlösung des ermordeten Königs Geist; gefiel nicht. Das Fieber wird schwächer. Hatte mehrere Besuche von meinen gewöhnlichen Bekannten, die Nina und Mutter und Rohrweck kamen zusammen. Der Mirus, welche bei Krautauer diente und erzogen wurde, wurde die Nativität gestellt. Nach 8 h allein. Band 07 (VII.), Seite 72r
5157 1811 9 15 Warm, heiter. Im Burgtheater „Sonnenjungfrau“, Klingmann als Rolla; im Kärntnertor-Theater „Betrogene Betrüger“, „Quacksalber“, im Theater an der Wien „Miranda“. Ich bin noch krank, heute wage ich zum ersten Mal aufzustehen. Peter und Weber sind unsere Gäste. Ich hatte mehrere Besuche, nach Tische kamen Jeanette, Richart, abends beide Goldmann, Jungmann und Ullmann. Peter deklamierte den Rolla. Ich schrieb an den Grafen. Band 07 (VII.), Seite 72r
5158 1811 9 16 Wie gestern. Im Burgtheater „Strelitzen“, [im Kärntnertor-Theater] „Armand“, „Saul“ im Theater an der Wien. Passy kam mich zu bitten, mit Peck wegen Erhaltung des großen Redoutensaals zu Konzert für das Kaufmanns-Krankeninstitut [zu reden]--; ich lud ihn zum Speisen. Den Tag über las, arbeitete ich, erhielt Besuche von Reich, Sali, Jungmann und Peter. Therese wandelte wieder eine Eifersucht wegen Richart an, wie unbillig. Birkmayer, Schreiber erzählte mir, dass heute von 638 Zentner Wolle der Familiengüter nur 108 Zentner von der Linzer Zeugfabrik, und die nur zum Ausrufspreise verkauft wurden. Ich schrieb an den Grafen einen längeren Brief, die Goldmann die Adresse. Abends waren wir allein. Wir blieben bis nach 9 h auf. Band 07 (VII.), Seite 72r
5159 1811 9 17 Kalt. Im Burgtheater „Bruderzwist“, im Kärntnertor-Theater „Milton“, „Fassbinder“, im Theater an der Wien „Miranda“. Früh hatte ich mit vielen Menschen zu tun, Quarin und Kleiner kamen zusammen. Bruder Schießl und die Weber waren unsere Gäste. Nach Mittag kamen Jeanettl, Ullmann, Jungmann, Arnsteiner. Ich las arbeitete, um 8 h war ich allein, um 9 h im Bett. Abends wollte ich heute so gern ins Leopoldstädter Theater zu „Johanna von Montfaucon“; die Fajt (?), welche von Eisenstadt weg ist, ließ mich durch ihren Mann bitten, sie als Johanna in ihrer ersten und letzten Gastrolle zu sehen. Band 07 (VII.), Seite 72r
5160 1811 9 18 Nebel, kalt, dann heiter. Im Burgtheater „Brief aus Cadix“, „Buchstäbliche Auslegung“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Kärntnertor-Theater „Quäker“ und die Pantomime „Zauberring“. Mein erster Ausgang seit 8 Tagen, ich befinde mich heute gut. Früh schickte mir Radl einen Hausen, dann kam die Mündel Bischof Pepi, welche von Preßburg weg ist und hier ein Engagement sucht. Therese gab Lektionen. Ich erwartete Kleiner, dann ging ich ins Haus, kam in Compagnie. Mittags war Jungmann unser Gast; mit ihm zu Geissler, Peter kam mit, auf die Bastei, zu Peretti wegen Kölner Wasser. Nach Mittag zu Haus, schrieb dem Podraky (?) wegen Knoppern (?) für Arnsteiner, der Puffin (?), dem Maschinisten Petter. Später ging ich aus, fand Compagnie und begab mich ins Leopoldstädter Theater, „Der Deserteur“, dann Pantomime von Kees „Harlekins 32 Zaubereien“. Die Pantomime ist sehr mittelmäßig. Vor mir saßen Moser, Kölbel, Louis und die Mayer. Mit diesen, dann mit Hensler, Frau, unterhielt ich mich und hörte, dass die Fajt (?) ganz missfallen habe und beim Vorrufen ausgelacht wurde. Er und sie besuchten uns nach Mittag, dann die Goldmann Josephine. Band 07 (VII.), Seite 72v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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