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Anzeige von 3836 - 3840 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
3836 1808 2 2 Maria Lichtmess. Vierte Redoute. Den Vormittag mit dem Grafen wegen dem Kinderball beschäftigt. Mit Kárner, Peter und Rohrweck schlich ich Mittag auf dem Graben und Kohlmarkt herum. Mit Peter fand ich Compagnie und übergab die Schale auf lichtem Grund etc. Bei Rohrweck speiste ich, nach Tische wurde Therese geholt und Champagner pokuliert. Abends zu Hause, ruhte. Um 9 h kam Peter, zusammen in die Redoute. Leer, kaum 1200 Menschen. Castelli, Gold gesellten sich uns. Blieben der Compagnie wegen, hatten wenig Jux mit Masken, plauderten mit Gilge (?), Brandmayer etc. und begaben uns um 3 h nach Haus. Peter engagierte sich mit Jean, man gesellte sich aber zu Wildauer (?) und ist so aus dem Zirkel verbannt. Band 06 (VI.), Seite 0v
3837 1808 2 3 Heftiger Wind. Früh zum Grafen und wegen dem Kinderball beschäftigt. Mittags allein, nach Mittag zu Haus und beim Grafen, Dukaten zählen und wägen. Abends kam ich in Peter Compagnie, soupierte etwas. Um 8 h nach Haus und gleich ins Bett. Band 06 (VI.), Seite 0v
3838 1808 2 4 Heiter. Im Theater an der Wien „Wladimir“. Am Vormittag beim Grafen, Theaterkanzlei beim Dolleschel wegen Orchester. Mittags allein, nach Mittag kam der Graf, ich schloss meine Kasse. Abends zur Töpfer, Babett war nicht zu Hause. Ich engagierte die bei ihr wohnende Nanett in die Loge, kam mit Wobraska und Mädchen zusammen, Peter kam nach. Die Oper gefiel mir heute besser. Es erschienen Kaiser und Kaiserin. Wir soupierten im Bierhaus in unserer Gasse. Therese war den Abend bei Hocheder. Band 06 (VI.), Seite 0v
3839 1808 2 5 Heiter. Im Theater an der Wien „Abällino“ Felder (?) als Doge. Am Vormittag in der Porzellanfabrik und beim Grafen. Auf dem Stephansplatz begegnete ich Bogner, der mich selbst wegen einer mathematischen Uhr und seinem Quartier (?) ansprach. Kridl und Lang waren unsere Gäste. Nach Mittag, da wir uns die Fasanen schmecken ließen und sehr fidel beisammen waren, machte ich einige Gänge. Nach Tische besuchten uns die Rottruff und Ascher (?), später Stessel Frau mit Fanny und Marie, welche bei uns Kaffee tranken. Abends ins Theater an der Wien, ich fand Compagnie, Peter, LaTraite (?). Der Abend passierte angenehm. Wir sind mit Felder sehr übel bedient worden. Er ist ein elender Schauspieler, der mich sehr an die Missions-Prediger erinnerte, gefiel gar nicht. Zu uns gesellte sich die Geissler, Spuler und Mussini. Mit Therese spielte Werlen Gitarre und so passierte der Abend. Band 06 (VI.), Seite 0v
3840 1808 2 6 Kalt, heiter. Kinderball beim Grafen, der mich sehr beschäftigte. Früh in die Porzellanfabrik, Theaterkanzlei und Laboratorium zu Janitz, Tandler usw. Mittag waren die Bulla und Jean unser Gast. Erstere macht immer alberne, manchmal auch boshafte Ausfälle auf die Männer, welche Therese sehr gerne aufnimmt und so wurden von beiden Teilen bittere Reden gewechselt. Nach Mittag und abends immer beim Grafen. Es war alles sehr elegant verziert, der Graf war mit allem zufrieden. Peter und Therese kamen hinüber um alles zu sehen. Peter und ich soupierten gut und gingen dann ins Kärntnertor-Theater in die Loge, wo wir in Compagnie von Zimmermann kamen. Therese war den Abend bei der kranken Hocheder. Band 06 (VI.), Seite 0v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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