Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 3816 - 3820 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
3816 1808 1 13 Kalt. Therese liegt in einer heftigen rheumatischen Halsentzündung. Oeppinger verordnete ihr, auch Eckhart kam. Ich war am Vormittag beim Grafen, fuhr zu Peter, wo Hoffmann war. Dann nach Haus, wo ich auch blieb und fleißig warm trank. Mittags allein, nach Mittag besuchten mich Röckel und Möglich, später Nina. Therese leidet sehr und macht mich ganz düster. Band 06 (VI.), Seite 67v
3817 1808 1 14 Den Vormittag beim Grafen, Cabalini (?) und Taxamt (?) wegen Louis. Mittags war Mayer unser Gast, nach Mittag und abends war ich immer zu Hause. Therese ist zwar etwas besser, hatte am Abend aber wieder heftige Kopfschmerzen. Nach Tische kamen Mayer und Lefèvre, ich erzählte ihnen vom Ameublement des Apollo-Saals. Die Pepi und Julie Csekonics kamen von Eisenstadt, erstere wohnt bei uns. Nina kam und holte sie zum Haustheater der Minetti ab. Nach 7 h besuchte uns die Bulla und blieb bis ½ 10 h. Ich schwätzte mit ihr, schrieb, rechnete und so passierte der Abend. Band 06 (VI.), Seite 67v
3818 1808 1 15 Den ganzen Tag schneite es. Therese hatte eine üble Nacht, der Schleim würgte sie sehr und ließ sie nicht schlafen. Sie musste sich einen Vesikator setzen lassen. Am Vormittag beim Grafen. Pepi speist mit Juli bei der Himlin. Nach Mittag zu Haus, es kam die junge Goldmann, Schmidts Schwester, welche die Csekonics suchte. Therese ist nach Mittag besser. Ich ging zu Catier (?), ins Burgtheater „Fiesko“, er wird so selten gegeben. Es war voll, ich fand gleich Compagnie. Da er mir aber zu lange dauerte, schlief ich doch. Band 06 (VI.), Seite 68r
3819 1808 1 16 Jahrestag der Rückkunft Franz I. Ein trüber Tag, mitunter Schnee. Den Vormittag beim Grafen. Therese befindet sich nur wenig besser. Die 2 Csekonics schlichen herum, um alles zu sehen. Nach 12 h ging ich auch über Kohlmarkt und Graben, traf Gesellschaft und freute mich über das Gewühl an Menschen. Beide Mädchen waren unsere Gäste. Nach Mittag zu Haus, es kam die Schmidt und Wobraska. Ich führte sie abends ins Kärntnertor-Theater „Rätsel“ und „Tanzsucht“, suchte mir Gesellschaft, wo ich den Abend passierte. Die Traun schickte Therese eine schöne, bronzegezierte Teeflasche. Band 06 (VI.), Seite 68r
3820 1808 1 17 Kalt, nach Mittag Tauwetter. Erste Redoute, die Person 3 fl. Den Vormittag beim Grafen, mit den 2 Csekonics in Cleynmanns Predigt, dann führte ich sie herum und suchte mir Compagnie zum Speisen. Nach Mittag Gesellschaft, abends zu Haus. Es waren die Bulla, Josephine, beide Csekonics und Werlen da. Um 9 h in die Redoute, schlecht. Ich unterhielt mich mit Louis, der mich engagierte, mit ihm in die Brigittenau zu gehen, sich zu erschießen (?), welches ich freundlichst abwies, mit Gold und Castelli, wo wir mit den Masken einen Jux hatten. Um 3 h ins Bett. Band 06 (VI.), Seite 68r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b