Christabend. Kalt. Den Vormittag beim Grafen. Mittags allein, nach Mittag zu Peter. Abends mit Kárner in Valmaginis Optik, wo wir schon zu spät kamen und die Hälfte vorbei war. Wir fuhren in das Krippenspiel hinaus, doch nirgends wurde mehr gespielt. Wir soupierten beim Lothringer.
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Christtag .Den Vormittag zum Grafen, dann fuhr ich zu Reimann. Mittags hatte ich Compagnie. Nach Mittag schlief ich mich vor, und abends fuhr ich mit Therese, Nina, Rosalie und Goldmann in die Leopoldstadt zur Wallis, wo Musik und großes Souper war. Es waren mehr als 100 Personen, die DeCarischen, Vulcani, Baumann, Schuster, Treitschke, Simon (?) mit Sohn, detto Lotti, Marchini (?), Schwester, Adamek (?), Geiger (?), Filly (?) mit Schwester und Tochter, Lefèvre, Seltenhofen, Abbé Stadler, junger Wallis, die Weiß (?) etc. Wir blieben bis 2 h, die Goldmann schlief bei uns.
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Stephantag. Der Kaiser fuhr en famille nach St. Stephan. Den Vormittag beim Grafen, sah dann den Rückzug und hielt mich auf dem Graben und Kohlmarkt auf. Mit Kárner und Stegmayer speiste ich beim Jahn, suchte nach Mittag Gesellschaft und fuhr ins Josephstädter Theater „Eiserner Mann“, Schauspiel in 3 Akten. Ich unterhielt mich, denn es wurde nicht so schlecht gegeben. Therese war abends bei der Hocheder.
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Kárners Namenstag. Ein schöner Tag. Der Vormittag wie gestern, nur ging ich zum Kárner gratulieren. Dann zum Lissl, mit dem ich wegen Seppenburg einen Hasard, dann Verabredung hatte, da er selbst zum Keglevich mit der Rekruten-Rechnung ging. Ich suchte mir dann Gesellschaft zum Speisen, war sehr missmutig. Ging dann ins Burgtheater „Der Geizige“, wo ich mich auch langweilte. Therese speiste bei Hocheder und war den Abend zu Hause.
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Ein schöner Tag. Den Vormittag beim Grafen, Högler und Alkens. Mittags war Moreau unser Gast. Ich arbeitete bis 6 h, ging eben wegen Scheiger einen Augenblick zu Peter. Abends ging ich ins Kärntnertor-Theater, für die Wohltätigkeits-Anstalten „Junggesellenwirtschaft“, dann „Tanzsucht“ mit einem neuen Terzett von Neuville, Coralli und Coustou. Ich blieb der Compagnie wegen im Parterre. Therese unterhielt sich den Abend mit Rangierung der Billetts.
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Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).