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Anzeige von 3756 - 3760 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
3756 1807 11 14 Kalt. Um 8 h schon zum Grafen, wo ich den Vormittag war, mit ihm ins Cavrianische Haus fuhr, dann bei Keglevich, von Albinsky Übernahme, höchst fatales Geschäft. Mittags speisten wir bei Quarin, es war die Pfaller, Phillebois und Familie da. Quarin war sehr guter Laune, wir blieben bis 5 h. Therese ging mit der Hocheder zu Eckhart gratulieren und brachte mir eine große Torte zurück. Hocheder blieb den Abend bei Therese. Ich suchte mir Gesellschaft, um den Abend zu passieren. Band 06 (VI.), Seite 60v
3757 1807 11 15 Heiter. Den Vormittag beim Grafen und Keglevich, wo ich den Keller übergab. Ich ging über die Bastei und suchte mir Compagnie zum Speisen. Therese war bei der Traun, der ihr Carl gestorben, ich bei Pfersmann in der Kanzlei gratulieren. Therese speiste bei ihrer Mutter und blieb den Abend. Ich war nach Mittag bei Jos[ephine], fand Gesellschaft und ging abends mit Lissl und Anhang zur Schäferin nach Gumpendorf, langweilte mich und war um 9 h zu Haus. Band 06 (VI.), Seite 60v
3758 1807 11 16 Heiter. Heute teilte ich die von Kárner gesandten Fasanen aus schickte Theresens Mutter, Oeppinger, Kridl, Lang und gab 4 dem Peter samt 12 Pfund Obst. Den Vormittag beim Grafen und mit ihm ins Cavrianische Haus. Heute gab’s wegen Zahlungen der Hausverkaufssumme von Wester und wegen Übernahme des Tostischen Schafkontrakts mit Kaunitz vollauf zu tun. Bei Reider traf ich Gesellschaft, Therese war bei Bulla – Edmunda – gratulieren. Mittags war Eckhart unser Gast, Peter kam auch. Nach Mittag zu Haus. Therese musste sich wegen Kopfschmerzen legen. Ich ging ins Burgtheater „Emilia Galotti“. Die Leifer als Emilia ohne allen Beifall, Ochsenheimer als Marinelli. Ich fand ein volles Haus, zwar Compagnie, ennuyierte mich aber doch und schlief. Wester von Wenkheim war bei mir und gab mir 300 fl. Douceur. Band 06 (VI.), Seite 61r
3759 1807 11 17 Ein schöner Tag. Der Vorrmiittag wie gestern. Therese hatte wegen Jonas (?) als Myrha Probe von Opferfest; ist ein unbedeutendes Sujet. Mittags allein, nach Mittag kam Reimann, dem ich 15.000 fl. zuwege bringe. Ich arbeitete, schrieb wegen Geld einen derben Brief an Riedl. Therese ging Zwirn kaufen mit der Bulla, die den Abend blieb. Ich begab mich den Abend ins Kärntnertor-Theater „Dienstpflicht“, Matausch zum letzten Mal als Sekretär Dallner, Koch als sein Vater und Ochsenheimer als Sekretär Falbring. Ochsenheimer vortrefflich, Matausch mittelmäßig, wurde vorgerufen und sagte mit mehrerem anderen: „dass nur die Hoffnung, Sie, Verehrungswürdige, bald wiederzusehen, mir den Abschied erleichtert“. Band 06 (VI.), Seite 61r
3760 1807 11 18 Vor und nach Mittag beim Grafen, und wegen der Krankheit des Grafen bei der Fürstin Batthyány, dann auf der Hauptmaut. Mittags aß ich der Gesellschaft wegen bei Peter, abends zu Geissler, kaufte einen Fächer mit Josephs Statue und brachte ihn Therese. Ich suchte mir Compagnie, um später den Abend zu passieren, kam aber nach 9 h schon zu Haus. Band 06 (VI.), Seite 61r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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