Regen und Schnee. Am Vormittag beim Grafen. Die Csekonics war unser Gast, nach Mittag fuhr sie nach Eisenstadt. Kárner war unterm Essen bei uns. Nach Tisch schrieb ich an Jos[eph] Weigl und schloss ihm die von Kárner erhaltenen 300 fl. für ihn und 95 fl. für den Kopisten bei. Den Nachmittag arbeiteten Therese und ich, waren allein. Heute kamen von Ács Erdäpfel, Mehl und ½ Eimer Wermuth; von Minkendorf (?) 1 Lamm. Abends ging ich zu Klimbke, zu Fürth, später zur Gans, trank Bier und aß welschen Salat, dann nach Haus. Therese war den Abend allein. Um 8 h begab ich mich ins Bett.
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Faschingsonntag. Gefroren. Früh kam Jahny, dann zum Grafen. Mittags speisten wir zu Hause, nach Mittag arbeitete ich und schlief. Abends beim kranken Klimbke, wo Schwarz (?) und jemand von Pouthons (?) Com[ptoir ?] waren. Um 9 h nach Haus und in die Redoute. Es war voll, ich fand gleich viele Bekannte, mehrere Masken, die recht artig und geschmackvoll sind. Ich plauderte mit Pfersmann, Haim, Klingmann, Fischer, Filath, den Wollerischen und blieb bis 3 h, hatte auch Spaß mit Goldmann.
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Faschingmontag. Kotig. Am Vormittag beim Grafen und Kárner, welcher wieder unpässlich, wo ich auch Kühnel und Fuchs traf. Mittags allein, nach Mittag zu Hause, abends ins Kärntnertor-Theater „Herr Missling“ und „Beschämte Eifersucht“. Leeres Therese, ich fand außer der Ulbrich Nanett keine Bekannten. Plauderte mit ihr, dann in die Redoute. Sie gefiel mir heute. Ich traf viele Bekannte, unter anderen Haumer (?), welche zum ersten Mal in der Redoute war. Mehrere Masken quälten mich, Filath und Fischer erkannte ich. Therese sang im Burgtheater in „Delia“ und war den Abend zu Hause. Hahnl besuchte uns und brachte uns ein Redoutenbillett, welches wir dem Wobraska gaben, der ihr nachschlich und sie sehr hofierte.
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Faschingdienstag. Kotig. Beim Grafen und Kárner, Fuchs sagte ab, nur Hohenwald (?) war unser Gast und blieb bis Nachmittag 6 h. Ich schlief noch eine Stunde und begab mich um 7 h ins Hotel garni, Therese war zu Hause. Ich fand schöne Gesellschaft, soupierte mit Zoller, Woller, Vogelhuber (?) etc. Blieb bis 2 h und unterhielt mich sehr angenehm. So beschloss ich den Fasching vergnügt.
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Aschermittwoch. Székely und Vetter frühstückten bei uns. Beim Grafen und Kárner, mittags allein, nach Mittag und abends zu Haus. Es kam die Hahnl, Wobraska, er seufzte, las Zeitungen, betrug sich unartig. Ich legte mich um 8 h ins Bett
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Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).