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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
3351 1806 10 5 Trüb. Früh arbeitete ich zu Hause, ging zu Keglevich und zur ersten Instituts-Sitzung dieses Ausschusses. Mittags allein, nach Tische arbeitete ich. Es kam die Rosette, dann fuhren Therese und ich in den Prater. Abends mit Laucher, dann bei Reich soupieren. Therese war den Abend allein. Band 06 (VI.), Seite 14v
3352 1806 10 6 Früh bei Keglevich und Terzaga. Therese hatte Probe von den „Zwei Blinden“. Mittags allein, nach Mittag brachte Czermak Rohrwecks Billett, das ihm ganz missfiel. Therese fuhr mit mir herum, wir waren auch beim Prater. Dann ich ins Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“ und „Tanzsucht“ mit Resi Neumann. Ich ging herum, zum Engel soupieren. Dann ins Kärntnertor-Theater, wo ich Laucher mit Tony fand. Ich plauderte auf allen Seiten. Band 06 (VI.), Seite 14v
3353 1806 10 7 Trüb und etwas Regen. Am Vormittag wie gestern. Mittags war Rosalie bei uns. Nach Mittag arbeitete ich, gab dem Lissl die Loge in „Prüfung der Treue“, ging mit Nagl zur Lisette Mayer in die Kohlmessergasse No. 513, um ihre Möblierung zu sehen. Später schrieb ich dem Grafen, ging in beide Quartiere und abends zu Brandl, wo ich die Martini (?) fand, mit der ich soupierte. Therese war zu Haus, es gab ein großes Biegele (?). Band 06 (VI.), Seite 14v
3354 1806 10 8 Trüb. Am Vormittag wie gestern. Therese hatte Probe, ging zur Brandlin und Krautauer, erstere zum Speisen abzuholen, da sie unser Gast. Ihr, der Mart[ini ?] und Teidl (?) gaben wir die Loge ins Kärntnertor-Theater „Gulistan“. Ich nach Mittag die Albertischen Zimmer anzusehen, in beide Quartiere, zur Laucher, ging herum, dann auch ins Kärntnertor-Theater, wo ich die Brandlin mit Martini und Therese fand. Ich blieb eine Welle, ging mit der Martini auf’s Theater zur Weinmüller und Gottdank, dann mit Wanzmann ins Bierhaus. Band 06 (VI.), Seite 15r
3355 1806 10 9 Am Vormittag wie gestern. Ich ging zu Pfersmann, brachte ihm die Loge zu „Gustav in Dalekarlien“, in die Probe von den „Zwei Blinden“, dann mit mir zu Brandl speisen, wo auch Martini war. Es heiterte sich aus. Nach Mittag arbeitete ich, ging in beide Quartiere und fuhr mit Therese zum Peter und Eckhart, dann noch in beide Quartiere, von da in beide Theater. Im Kärntnertor-Theater wegen Weissenthurns Krankheit „Organe des Gehirns“, im Burgtheater „Zwei Posten“ und „Amphion“. Um ½ 9 h nach Haus und ins Bett. Band 06 (VI.), Seite 15r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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