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Anzeige von 1936 - 1940 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
1936 1802 11 22 Früh um 10 h mit der Krieghammer ins kaiserliche Zeughaus, dann auf den Markt spazieren. Mittags speisten wir bei uns. Nach Mittag fuhren wir ins Gusshaus, Josephs Statue zu sehen; die Woller, Zoller und Krieghammer waren zusammen. Zauner trafen wir an, der uns alles erklärte. Die Woller Lisette fuhr mit uns und Therese zum Sattler und in die Porzellanfabrik. Abends im Kärntnertor-Theater „Tage der Gefahr“. Band 04 (IV.), Seite 81v
1937 1802 11 23 Im Kärntnertor-Theater „Armut und Edelsinn“, Berghofer (?) als Van der Husen. Früh mit Therese, Zoller und Krieghammer in die Porzellanfabrik. Wir sahen die ganze Manipulation an. Therese fuhr in die Stadt, ich mit Krieghammer zum Sattler, um das neu angestrichene Kalesch zu sehen. Mittags speiste Therese auch aus dem Wirtshaus, weil der Sepherl Krankheit mit jedem Tage zunimmt und sie liegt. Nach Mittag zu Woller, um sie und Krieghammer in die Loge zu laden. Sie gingen, Therese blieb zu Hause. Berghofer wurde mühsam vorgerufen, dankte in alltäglichen Ausdrükken. Er hat Anlage, hübsche Figur, gutes Organ, aber sehr Anfänger. Nach dem Theater soupierte ich bei Woller. Band 04 (IV.), Seite 81v
1938 1802 11 24 „Coriolan", Trauerspiel in 5 Akten von Collin mit Musik von Mozart aus „Idomeneo" im Burgtheater. Im Bette noch fiel mir ein, meinen Epilog drukken zu lassen. Ging zu Jahn, Siwers (?), Ohms und endlich auf die Hauptmaut zu Escherich, der zensurierte ihn gleich. Krieghammer und Woller führte ich in das Naturalienkabinett. Beim Klimbke bestellte ich 30 Lampen. Um ½ 12 h war Probe von den „Unglücklichen“. Mittags speiste ich mit den Krieghammers in Kramers Bierhaus. Nach Mittag zu Hause und zum Schmirer. Therese speiste allein und ging nach Mittag zu Strack und Braunmüller gratulieren, den Abend beschäftigte [sie] sich zu Hause. Die Krieghammer und Woller Lisette führte ich in Coriolan. Es war unmenschlich voll. Die ersten 3 Akte gefielen außerordentlich. Dreimal wurde nach jedem applaudiert. Lang als Coriolan, Nouseul als Veturia, Roose als Volumnia spielten unnachahmlich schön. Brockmann als Sulpitius, Koch als Minutius trugen bei, um es gefallen zu machen. Klingmann als Attus Tullus, Feldherr der Volsker, gefiel gar nicht. In den beiden letzten Akten sank der Beifall sehr. Nach dem Theater nach Hause. Band 04 (IV.), Seite 81v
1939 1802 11 25 Katharinenfeier. Früh schickte mir Jahn den gedruckten Epilog. Später gingen ich und Therese zu Pfaller gratulieren, besorgte einige Geschäfte. Nach 11 h ging ich zu Woller, letzte Probe der „Unglücklichen“. An Kimel verkaufte ich den Wagen des Krieghammer. Mittags speisten Therese, Moreau, Korn, Krieghammer und ich bei Woller. Therese ging um 5 h nach Hause, Toilette wegen „Adelaide“ im Burgtheater zu machen. Ich beschäftigte mich mit der Zurichtung des Theaters. Moreau und Korn gingen zu „Coriolan“ ins Kärntnertor-Theater, ersterer versucht, uns die Garderobe zu schicken. Um 9 h ging mein Bruder ins Kärntnertor-Theater und erhielt die Hiobspost, dass wir durch Moreau angeschmiert sind. Bestürzung und Verwirrung wegen der Garderobe waren gleich groß. Jeder behalf sich, so gut er konnte. Das Stück begann vor ungefähr 30 Zusehern. Am Ende hielt ich meinen Epilog, der sehr gefiel und noch mehr überraschte. Nach dem Stück wurde soupiert, getanzt. Therese unterhielt sich vortrefflich, ich weniger. Um ½ 4 h gingen wir erst ins Bett. Am Sonntag wurde die Wiederholung bestimmt. Band 04 (IV.), Seite 82r
1940 1802 11 26 Den Vormittag brachte ich in Geschäften zu. Nach 12 h ging ich zu Woller, um 1 h mit Krieghammer in Kramers Bierhaus speisen. Nach Mittag war ich bis ½ 7 h zu Hause und arbeitete, dann ins Kärntnertor-Theater „Nachspiel“ und „Tänzerin aus Athen“, fand Krieghammer und Woller. Nach dem Theater gleich ins Bett. Therese speiste bei ihrer Mutter und war den Abend zu Hause. Abends und in der Nacht regnete es sehr. Band 04 (IV.), Seite 82r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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