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Anzeige von 1931 - 1935 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
1931 1802 11 17 Trübe und Nebel. Den ganzen Vormittag beim Grafen. Therese befindet sich nicht wohl, Spuren eines Hustens zwingen sie, das Zimmer zu hüten. Therese und ich speisten allein. Eckhart, Neumann, Nina und Goldmann besuchten uns. Nach Mittag arbeitete ich, später ging ich zu Kárner, fand da den Dummrian Kerner, welcher heute beim Fürsten aufgeführt und richtig aufgenommen wurde. Je grösser der Esel, desto usw. Kühnel und Svoboda sprach ich auch da. Kárner ging mit dem Dummkopf ins Leopoldstädter Theater, Hasenhuts Einnahme, ich ins Burgtheater „Stumme Liebe“ und „Tänzerin aus Athen“. Ersteres machte mich schlafen. Zur Mitte des Balletts kam Moreau, sagte mir, Krieghammer sei mit Rudolph angekommen und bat mich, mit ihm hinaus in den Stall zu fahren, die Pferde zu versorgen. Es geschah; nach 9 h kamen wir hin, in des Origone Haus hinter der Karlskirche. Von da zu Woller, machte Krieghammer mein Kompliment; sie war mit der Woller in Gesellschaft. Um 10 h kam ich nach Hause, Therese war schon im Bett. Walther besuchte uns, ich gab ihm Theresens Bild zum Andenken. Band 04 (IV.), Seite 81r
1932 1802 11 18 Feuchte Witterung. Um 6 h schrieb ich Walther einen Gratulationsbrief für seine Schwiegermutter, um 7 h zum Grafen welcher heute nach Ács reiste. Später zu Woller. Mittags speisten wir allein. Nach Mittag besuchte uns Kárner. Wir gingen zusammen ins Theater an der Wien „Probatum est“, Lustspiel in einem Akt, übersetzt aus dem Französischen von Sonnleithner; gefiel gar nicht. Nachher „Torbern oder der schwedische Fischer“. Nach dem Theater ins Burgtheater „Französische Kleinstädter“ und Terzett von Giulio Viganò. Ich fand die Krieghammer und Wollerischen, mit diesen soupierte zu Hause. Es wurde gepunscht und dauerte bis nach 12 h. Band 04 (IV.), Seite 81r
1933 1802 11 19 Elisabeth. Früh zu Quarin, Theaterkasse, Barany und Woller. Wir speisten allein, nach Mittag zu Hause. Abends mit Strack ins Leopoldstädter Theater „Thadädls Wanderung“, Oper mit Pantomime, sehr mittelmäßig. Ich fand Krieghammer und Woller. Nach dem Theater ins Bett. Therese kann wegen ihrem Husten nicht aus dem Hause. Nach Tische ließ mich Schmirer zu sich rufen, und bat mich, morgen auf’s Neustift zum Fasan zu fahren, das Haus anzusehen, welches zu verkaufen war. Band 04 (IV.), Seite 81r
1934 1802 11 20 Um 10 h fuhr ich zum Fasan, sah alles an und brachte dem Hausherrn Nachricht, dann in die Theaterkasse. Mittags speiste Krieghammer mit seiner Familie da. Nach Mittag führte ich Krieghammer mit beiden Jungen in den kleinen Redoutensaal zur Musikprobe, die Deutschen vom Henneberg, Menuetts vom Eybler. Dann zu Woller, zum Lothringer soupieren, nach 9 h nach Hause. Therese konnte heute noch nicht ausgehen; bekam von der galanten Blumenmacherin ein Bouquet zu schenken. Band 04 (IV.), Seite 81r
1935 1802 11 21 Katharinenredoute. Unsere Billetts gaben wir Strack, Kridl und Perinet, welchem ich sie abends auf’s Theater – wo er eben „Amor“ war – trug. Vor Mittag bei Brandl wegen Zeughaus für morgen, dann zu Woller, wo ich einen kleinen Epilog als Johann Falk schrieb. Ich musste da speisen. Therese war als Gast bei ihrer Mutter, wo sie den Nachmittag blieb. Nachmittag 4 h hatten wir bei Woller die erste Probe von den „Unglücklichen“. Bei der Probe bat mich Woller für den Katharinentag zum Diner, zum Spektakel und Souper eingeladen. Angenehm überraschte mich dieser Antrag. Bis 8 h blieb ich bei Woller. Krieghammer begleitete mich ins Theater an der Wien, ich sie gleich wieder zum Lothringer. Um 10 h ins Bett; Therese erzählte ich die Einladung, welche ihr Freude machte. In der Redoute waren 3563 Personen. Band 04 (IV.), Seite 81r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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