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Anzeige von 1501 - 1505 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
1501 1801 9 13 Früh zum Grafen, dann ging ich in die Theaterkanzlei, wo wir wegen Frankstein, welcher den Kres (?) als falschen Werber vom Zitterbarth zum Krebs auf’s Theater führte, viel Spaß hatten. Mittags speiste die Tischler Reserl mit uns; nach Mittag kam die Benkó, die Uhrmacherin und Tante. Therese besuchte die Schmirer und blieb den Abend da. Ich ging ins Kärntnertor-Theater, zum zweiten Mal „Drei Körbchen“, Lustspiel in 3 Akten von Hannamann und „Waldmädchen“. Es war sehr voll, ich schlich immer herum. Mit mir waren die Uhrmacherin und Benkó Therese. Heute regnete es vier Mal. Band 04 (IV.), Seite 18v
1502 1801 9 14 Trübe und Regen. Früh zum Grafen, um 12 h zu Therese in die Probe ins Kärntnertor-Theater von der „Edlen Rache“. Die Eyersberg ist krank, Nina übrnahm die Rolle wieder. Therese lud heute zu uns auf Speckknödel den weiblichen Chor, als Mayer, Giannastasio, Stephanie, Perschl und Rustia (?). Beim Essen war alles munter; wir blieben bis 5 h zusammen. Jung Kutschersfeld, Mayer und Pepi waren auch von der Gesellschaft. Therese, Mayer und ich machten eine Promenade über die Bastei, welche, da sich der Horizont ausheiterte, sehr angenehm war; dann gingen wir ins Marinellische Theater „Schusterfeierabend“. Anton Hasenhut als Lehrjung ist einzig. Band 04 (IV.), Seite 18v
1503 1801 9 15 Nach 8 finsteren der erste heitere Tag. Früh zum Kamin-Maschinisten Antonio, dann zum Grafen und nach Hause. Ich schrieb meiner Mutter, trug den Brief zum Portier und ging dann zum Kolloquium in die Theaterkanzlei. Mittags allein; Therese blieb den ganzen Tag zu Hause. Nach Mittag arbeitete ich, ging zum Brandl und abends ins Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Zulima“. Die Perschlischen führte ich ins Kärntnertor-Theater. Band 04 (IV.), Seite 19r
1504 1801 9 16 Ein angenehmer, warmer Tag. Früh zum Grafen, ins Bureau: Mittags war ich in der Theaterkanzlei. Eckhart speiste mit uns. Nach Mittag las ich in den Hamburger Theater-Annalen. Abends ging ich ins Kärntnertor-Theater, nach 2 Jahren wieder die „Edle Rache“ mit Neumann. Es war sehr leer; die Oper ging gut und ich habe mich angenehm unterhalten. Therese sang vortrefflich. Braun sagte im Parterre zu Salieri: „Die Rosenbaum hat gar nichts verloren, sie übertrifft sich selbst“. Band 04 (IV.), Seite 19r
1505 1801 9 17 15. Augartenkonzert. Therese sang mit vieler Kunst. Es war ein prächtiger Morgen; die beiden Benkó fuhren mit uns. Nach dem Konzert promenierten wir bis 11 h. Nach Mittags arbeitete ich zu Hause. Abends ins Kärntnertor-Theater, Krebs zum zweiten Male im „Opferfest“; ich bemerkte, dass er weniger gefiel. Das Haus war kaum zur Hälfte voll. Krebs wurde vorgerufen und sagte: „Ich bin gerührt über die zweimalige so schöne Aufnahme von einer so geschmackvollen ...“, da fiel die Kurtine schon. Band 04 (IV.), Seite 19r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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