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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10776 1827 1 7 Kalt, viel Schnee. Im Burgtheater „Liebhaber und Nebenbuhler“, im Kärntnertor-Theater 1 Akt „Tancred“ mit der Grünbaum und Waldmüller, „Castor und Pollux“, im Josephstädter Theater „Schwarze Frau“, Wohltätigkeitsredoute samt Lotterie; gab dem Iden, Swoboda, Binder und Schmid Billetts vom Zeilner (?). Fechner erlaubte Therese aufzustehen. Mit Jungmann Promenade auf Graben und Kohlmarkt. Mit uns speisten die Ball, Pietznigg. Erstere stickte abends, ich las, ging auf und ab. Band 11 (XI.), Seite 36v
10777 1827 1 8 Stürmisch. Im Burgtheater „Tote in Verlegenheit“, „Peter und der Ring“; im Kärntnertor-Theater „Maurer und Schlosser“, im Josephstädter Theater „Hamlet, mit Fischer von Brünn. Früh las ich Peters Bericht an den Magistrat, welchen er mir brachte, über den Bau eines neuen Strafhauses. Arbeitete im Kassenabschluss. Hruschka brachte mir ein Billett ins 1. Parterre, fuhr mit mir in den Prater. Ich schenkte ihr einen Kalender auf Rollen mit goldenen Knöpfen. Mittags mit Therese allein, Freyberger schickte mir die von Sartory zensurierte 2. Abteilung meines Gartenbuches, von Weidmann, die er seit 5. Juli liegen ließ. Ich übergab selbe dem Schmid, um es beim Buchdrucker Schmid drucken zu lassen, 250 Exemplare auf schönem Druck- und 50 auf Velinpapier. Fechner fand abends Therese viel besser; kommt Mittwoch. Mit mir spielten Werner und Huber. Band 11 (XI.), Seite 36v
10778 1827 1 9 Wie gestern abends, Finsternis. Im Burgtheater „Ahnfrau“, im Kärntnertor-Theater „Alle fürchten sich“, „Castor und Pollux“, im Josephstädter Theater „Staberls Abenteuer“. Vom Garten kam die Hiobspost, dass es einregnet, schneit und der Sturm Ziegel vom Dach riss. Dräxler, Segner speisten mit uns. Abends waren die Weinmüllerischen, Werner, Gionima und Ball da. Begräbnis der Fürstin Weilburg nach Baden, 54 Jahre. Band 11 (XI.), Seite 36v
10779 1827 1 10 Der Sturm wütet fort. Im Burgtheater „Glück bessert Torheit“, im Kärntnertor-Theater „Weisse Frau“, im Josephstädter Theater „Konzert am Hofe“ in 2 Akten, Musik von Auber, „Weiberfeind“. Duport will wissen, wer meine Billetts bekommt. Ich nannte ihm Zweigel (?), Werner, Schmid, Benedetti, Gionima, Stessel. Schrieb Guillemin, erzählte es dem Neumann, welcher mit Kridl und Werner bei uns speiste; vor Tische eine Stunde zur Fanny. Abends allein. Band 11 (XI.), Seite 36v
10780 1827 1 11 Schnee, Regen, Wind; es wird nicht Tag. Im Burgtheater „Weltton und Herzensgüte“, im Kärntnertor-Theater 1 Akt „Tancred“, „Castor und Pollux“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Früh schrieb ich an den Grafen, auch die Ankunft des Lablache und Davids Bruder. Das Leopoldstädter Theater kaufte der Großhändlerssohn Steinkellner von Krakau für 40.000 fl CM, dafür bekommt er jährlich 5000 fl. Nach 7 Jahren, dem Ende der Huber’schen Pachtung, muss er für Karl Marinelli 86.000 fl. WW, für Franz Marinelli 59.000 fl. zahlen; also kostet das Theater 187.000 fl. CM; viel zu teuer ! Dies erzählte mir Scheidlin. War bei der Wohlfarth, fand den Kurier Schiller. Werner und Swoboda speisten mit uns. Abends kamen Neefe, Gionima, Werner. Band 11 (XI.), Seite 36v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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