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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10566 1826 6 11 Der erste ganz schöne Tag im Garten. Im Burgtheater „Räuschgen“, im Kärntnertor-Theater „Goldener Löwe“, „Zemire“, im Theater an der Wien „Wilhelm Tell“ mit Klein. Beim Erwachen freute ich mich, dass ich mein liebes Weib 26 Jahre besitze; gab ihr 2 Überröcke von grüner englischer Leinwand und sie mir 4 Gatyen. Mit uns speisten Fux 2, Dini, Agnes, die Kinder, Honegger, Stelzig, waren sehr vergnügt. Lux brachte den Schneckenaufsatz zum Bassin und jenen zum Anspritzen der Gäste, wurde mit Beifall zum ersten Mal produziert. Nach Tisch kamen Zerboni, Frau, Traubenberg, Klopf; großes Hutschen, Bewundern des Teppichs. Band 11 (XI.), Seite 16r
10567 1826 6 12 Heiss. Im Burgtheater „Hamlet“ mit Löwe, im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, „Zemire“, im Theater an der Wien „Große Revue“ von Meisl. 2. Hof-Jubiläumsprozession, angeführt vom Kronprinzen. Um 9 h in die Stadt, musste die Prozession sehen. Arbeitete bis 12 h, dann in den Garten, mit Swoboda. Band 11 (XI.), Seite 16r
10568 1826 6 13 Schöner Tag. Im Burgtheater „Quälgeister“, 1. Versuch der Auguste Schröder als Isabelle, gefiel. Im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, zum 1. Mal Heckermann Donna Anna, Schechner als Elvira, Franchetti Zerline. Schechner gefiel sehr, die beiden anderen so-so. Im Theater an der Wien 25-jährige Feier der Erbauung, Prolog von Meisl, „Wiedersehen“, „Große Revue“, Schauspiel in 3 Akten von Meisl; leer. Im Josephstädter Theater „Schutzgeist“. Im Garten, früh holte ich die Kinder. Koch, Axt, die Wohlfarth mit August, Janschik, Frau, Tochter, die Kinder wir, 11 Personen speisten mit uns. Torte und zum Gefrorenem Pudl (?), die Krebsen lieferte August. Therese gab der Toni blaues Musselinettekleid, Wohlfarth ein kleines Buch, Schenk beiden elegante Tascherln. Nach Tische die Massauer mit Ackermann; die Wohlfarth fährt Donnerstag mit Massauer nach Esterháza, Koch Freitag mit Fritz und Jette nach Karlsbad und Berlin. Abends Reimann. Band 11 (XI.), Seite 16v
10569 1826 6 14 Heiter, seht heiß. Im Burgtheater „Grüner Domino“, „Wiedersehen“, „Eins für zehn“, im Kärntnertor-Theater Akademie zum Abschied der Borgondio, „Übelgehütetes Mädchen“, Ferdinand tanzt; im Theater an der Wien „Große Revue“, gefiel, aber dennoch leer. Im Josephstädter Theater „Schutzgeist“. Im Garten. Heute begann ich Selterswasser zu trinken. Mittags aßen Therese und ich in der Grotte, es war so kühl. Andres kam gestern mit Radl, ging nach dem Frühstück wieder. Abends holte ich die Kinder, fand Schmirer mit Anhang, Ball mit Hahn und Fanny; sie verlor ihre Kreuznadel. Bewunderung des Teppichs, besonders von der Familie Reich. Von Jakob Hitzinger forderte ich die Rückzahlung der 200 fl.. Band 11 (XI.), Seite 16v
10570 1826 6 15 Stürmisch, abends Gewitter. Im Burgtheater „Verleumder“, im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, im Theater an der Wien „Zauberflöte“, im Josephstädter Theater „Schutzgeist“. Im Garten. Den Vormittag lesen, Arbeit, ließ den Herd ändern, beim Farkas einen Kanal machen. Assen mit den Kindern in der Grotte. Große Gesellschaft, Schwitzer mit allen Mädchen, Knoblich mit Dorner, Herrmann, Katechet, Hauptmann (?), später Pfanner, Krauss mit Dräxler, Linden (?) mit Sohn, Reimann; unterhielt die Gesellschaft, Sturm und Regen trieben sie um 8 h fort, wurden nass. Band 11 (XI.), Seite 16v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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