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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10556 1826 6 1 Veränderlich. Im Burgtheater „Ahnfrau“, Stein als Jaromir. Im Kärntnertor-Theater „Schnee“, im Theater an der Wien „Don Juan“, im Josephstädter Theater „Abälino“. Im Garten; früh ließen wir die Kinder in den Garten holen; frühstückten im Saale. Am Vormittag besuchte ich Muth, fand die Familie, Hofrat Vogel, legte den Bürgereid ab, 100 fl.. Mittags wieder im Garten, ließ die Knoblich, Dorner laden, kam mit 5 Mädchen, die Reimannischen, Fieglmüller, Honegger, sehr erfreute uns Fechner. Rindfleisch 17 ½ x. Band 11 (XI.), Seite 15v
10557 1826 6 2 Vormittags trüb, nach Mittag Regen. Im Burgtheater „Stille Wässer“, Lebrun als Wallner. Im Kärntnertor-Theater „Milchmädchen“, 1 Akt „Tancredi“, im Theater an der Wien „Glück durch Unglück“, „Zauberrose“. Holbeins Brief gab ich Marie und Emilie, welche uns früh im Garten besuchten. Holbein kommt, sie abzuholen; die Pechwill beschwor sie auch, den Lumpen Hassaureck nicht zu heiraten. Mittags mit Theodor allein, nach dem Regen besuchten uns Muth, sie und Alexander. Sie blieb bei Therese im Sitzzimmer, ihn führte ich herum. Er war – wie gestern Fechner – angenehm überrascht. Die Andres kam von Mistelbach mit der Bettl vom Jean, stiegen beim Nowotny ab. Abends allein. Tod des Professors der Mathematik Joseph Hantschl, im 57. Jahr. Band 11 (XI.), Seite 15v
10558 1826 6 3 Früh heftiger Regen. Im Burgtheater „Maske für Maske“, „Schwarzer Mann“, Lebrun von Hamburg zum letzten Mal, gefiel sehr. Im Kärntnertor-Theater „Diebische Elster“, Gianetto Eichberger von Prag; bedeutende Höhe, schwach, dann fehlt die Methode. Schechner Ninetta, gefällt sehr. Im Theater an der Wien zum 1. Mal „Nixenborn“, Drama in 5 Akten von Schunker (?); langweilig, wie zu erwarten leer. Im Josephstädter Theater Einnahme des Windisch „Staberl als Dorfbarbier“, Schwank in 1 Akt, Nachahmung des „Bruderzwist“; dann „Schutzgeist treuer Liebe“, Pantomime von Csekonics, Musik von Faistenberger. Im Garten, um 9 h zur Marie Ball; sie und Fanny Hahn enden heute den Teppich und übergeben ihn dem Tschepp zum Spannen, Nähen und Füttern. In die Kunstausstellung, vieles erfreute mich von Neefe, Steinfeld, Kletzinsky, Gauermann, Kupelwieser. Blieb bis 12 h, begegnete die Andres, welche zu Therese in den Garten gingen, dort speisten. Lembert zur Polizei gerufen wegen Schriften; unser Jux vom Fronleichnamstag soll auch denunziert sein. Mittags bei Koch mit Lebrun, Stein, Löwe, Krüger, Koberwein, Korn, Anschütz, Costenoble, Rüger, Wilhelmi, Schwarz, Pistor, Hormayer; 15 Gäste. War sehr angenehm, blieb in Gesellschaft. Abends ins Josephstädter Theater, ein walachischer Tanz, Wetz (?), Räderschuhlaufen, einige Maschinen; im Ganzen so-so. Neben mir saß Csekonics. Langweilte mich; saß neben Mayer. Marquart (?) reicht eine Klage gegen Barbaja und das Verbot laut 5. Kontraktspunkt, auf Nebentheatern Stücke oder Pantomimen mit Tänzen zu geben, beim Magistrat ein. Im Garten erwartete mich mein liebes Weib mit den Kindern im Saal, Reimann schickte das Billard und 2 Pyramiden zu Hüten, Schals etc. Band 11 (XI.), Seite 15v
10559 1826 6 4 Der Morgen schön, nach Mittag etwas Regen. Im Burgtheater „Fridolin“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer [Milch]mädchen“, 2. Akt „Tancredi“, im Theater an der Wien und Josephstädter Theater das Gestrige. Im Garten, mit uns speisten Reimann 5, Jungmann, Froon mit Wilhelm, Toni und Pepi. Nachmittags Kreutzer mit Frau, Familie Damm, Nigris, zusammen 40 Personen. Band 11 (XI.), Seite 15v
10560 1826 6 5 Meistens trüb. Im Burgtheater „Selbstbeherrschung“, Stein gefällt nicht sehr. Im Kärntnertor-Theater „Diebische Elster“, im Theater an der Wien und Josephstädter Theater das Gestrige. Wir aßen im Zelt mit Swoboda, Theodor. Nach Tische schickte Schenk – welcher seine Ausgleichung mit dem Schuft Prager (?) endete – mir eine Amsel, singt „Ei du lieber Augustin“. Abends Kwiatkowsky, Reimann und Fieglmüller. Carl M[aria] Webers Tod in London im 40. Jahre, siehe am 17., 24. Juni. Band 11 (XI.), Seite 15v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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