Veränderlich, kühl. Im Burgtheater „Bräutigam aus Mexico“, im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag zu Haus, Lembert kam, der junge Rösner kündete der Mutter Tod, starb gestern Nachmittag. Er wurde Korrektor. Toni und Pepi speisten mit uns. Nachmittags zur Ball, zur Corra, ins Kärntnertor-Theater; viele Tageskarten; hörte, Scheidlin habe auf 6 Monate im Theater an der Wien zu spielen abgeschlossen. Lernte Hofrat Schäfers (?) Sohn kennen; arbeitet bei Duport.
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Wie gestern, nachmittags Regen. Im Burgtheater und Kärntnertor-Theater Norma, im Josephstädter Theater das Gestrige. Um 10 h mit Therese in den Garten. Ziegeldecker, Anstreicher, Tischler arbeiten. Ich aß draußen, Therese zu Hause. Nachmittags endeten die Anstreicher und Tischler wegen Regen. Um 7 h nach Haus, spielte mit Lissl; er war störrisch; mit Therese die Krieghammer.
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Trüb, gegen Mittag anhaltender Regen; trauriges Frühjahr ! Im Burgtheater „Pauline“, im Kärntnertor-Theater „Zwei Worte“, „Alexander“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Am Vormittag zum Mayer und Jungmann, beratete mit ihm wegen Schneider Wassek, der die Scheidewand eigenmächtig wegriss und keinen Zins zahlte. Bleibt mir nichts als die gerichtliche Klage; lauter Fatalia ! Bei uns speisten Agnes, Dräxler, Lembert, Kárner, Ritter, Weinmüller, die Moser, Wohlfarth. Nachmittags zur Corra, sprach die Ball. In Gesellschaft, ins Kärntnertor-Theater.
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Trüb, schwül, kotig. Im Burgtheater „3 Gefangene“ im Kärntnertor-Theater „Schnee“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag zu Haus, schrieb an Duport wegen Tagesbilletts, an Wassek wegen Zins und eigenmächtig weggerissener Wand. Der kranke Kridl speiste mit uns. Nachmittags in den Garten, die Ziegeldecker sind fertig. Tschepp schickte manches, Lembert und Levasseur (?) kamen. Ich ins Kärntnertor-Theater, Wetz, Schröder, Cramolini, Forti, Zeltner, Preisinger; das Ganze ging gut zusammen. Duport gab 2 Karten, plauderte mit Fenini und Guilmein; mit Schmid in die Loge im 3. Stock.
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Trüb, schwül. Im Burgtheater „Elise Valberg“, im Kärntnertor-Theater „Witwentrauer“, „Alexander“, im Josephstädter Theater „Bürger in Wien“; der Hof kam. Saly schickten wir wegen Holz in den Garten. Ich folgte, sprach Birkmayer, aß draußen. Zerboni und Emilie kamen, klagten sehr über Marie und Hassaureck. Gegen Abend kam Lethenyey, ihm gefiel alles sehr wohl. Ich fuhr mit ihm in die Stadt. Ins Burgtheater; mit der Pistor, Witting ihr Vater, Fürstin Hruschka; sie schickte einen Sitz.Die Pistor gefiel weniger, wurde mühsam gerufen; ihr Vater sprach, gefiel gar nicht. Bei Therese die Lissl'schen, Krieghammer.
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Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).