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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10526 1826 5 2 Der Regen und Wind dauern fort, doch hebt sich etwas der Barometer. Im Burgtheater „Schreibpult“, im Kärntnertor-Theater das Gestrige, im Josephstädter Theater musikalisches Potpourri, „Zauberrose“. Den Vormittag zu Haus. Schrieb dem Grafen; gestern gab ich dem Bétsely Briefpapier. Bei uns aßen Dräxler, Agnes, Lembert, Hruschka, Rotter und Neumann. Die Nachricht, dass es in Saal und Zimmer einregnet, bestimmte mich, nach Tische in den Garten zu fahren. Fand es leider so; der Ziegeldecker und Maurer liederliche Arbeit machten den Schaden. Ließ den Kupferschmied rufen, bestellte den Polier. Von der Kaskade stürzen Steine herab. Im Vorbeifahren sah ich Herz’ Begräbnis. Sprach Ball, ins Kärntnertor-Theater. Band 11 (XI.), Seite 12v
10527 1826 5 3 Öfters Regengüsse, kalt. Im Burgtheater „Adelma“, im Kärntnertor-Theater „Jugend Peters des Großen“, im Josephstädter Theater „Zauberrose“. Am Vormittag im Bett, die Schmirer kam. Der Pepi zum 9. Geburtstag schickten wir ein Kleid von quadrilliertem Musselin, Kridl und Agnes speisten mit uns. Weyringer kündete sein Gewölb auf, sehr fatal ! Nachmittags in den Garten. Fand Reimann, Theodor, setzten die Spiegelportale auf. Abends zu Haus, spielte mit den Lissl'schen. Band 11 (XI.), Seite 12v
10528 1826 5 4 Kalt, es scheint sich auszuheitern. Im Burgtheater „Hotel von Wiburg“, im Kärntnertor-Theater „2 Worte“, „Alexander“, im Josephstädter Theater „Höchstes Verlangen“, „Zimmerreise“ Den Vormittag zu Haus, Jungmann kam. Dann mit Mayer zur Deklamation der Friederike und Josephine Vernier im Saale des Musikvereins, 2 fl. 30 x. Friederike wurde krank, Josephine deklamierte allein, verstand wenig; sehr voll. Wir ließen Toni und Pepi holen, sie und Neumann, welcher nach Tische mit der Duport nach Baden fuhr, speisten mit uns; Duport weiß Kanzlers infames Betragen. Den Nachmittag unterhielt ich mich mit den Kindern. Bei Therese Krieghammer und Kathi, ich ins Burgtheater, leer. Band 11 (XI.), Seite 13r
10529 1826 5 5 Heiter, kühl. Im Burgtheater „Medea“, im Kärntnertor-Theater „Jugend Peters des Großen“, im Josephstädter Theater „Armut und Edelsinn“. Um 10 h mit Therese und den Kindern in den Garten. Am Dach arbeiten Maurer und Ziegeldecker, dann Tischler, Anstreicher. Ich bei meinen Arbeitern, Therese fuhr zur Schwitzer, speiste da. Ich aß im Goldenen Kreuz, dann gleich wieder in den Garten, trieb alles zur Arbeit. Holte abends Therese bei der Schwitzer, plauderte. Band 11 (XI.), Seite 13r
10530 1826 5 6 Öfters Regen. Im Burgtheater „Das letzte Mittel“; der Kaiser erschien zum ersten Mal, großer Jubel; blieb nicht lange. Im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“; Franchetti gefiel im Gesang, ist keine Schauspielerin, Schuster von Brünn ist schwach, gefiel, Fürst als Caspar wurde ausgezischt. Im Josephstädter Theater Einnahme des Friedich Hopp „Untergang des Feenreichs“ in 2 Akten von Meisl. Früh mit Saly in den Garten, erwartete die Spiegel, beschleunigte das Aufsetzen. Meister setzte die Spiegel auf. Holte Tony und Pepi, um sie zur Prüfung bei der Knoblich führen zu lassen; sahen die Arbeiten, hörten die Reden, Erzbischof Firmian. Endlich nach 1 Monat schrieb Holbein, er schrieb auch an Therese, Emilie und Marie. Hassaureck begegnete mir und wich mir auf unverschämte Art aus; seinen Rest bezahlte er noch nicht. Abends ins Josephstädter Theaterr, erbärmlich, im höchsten Grade langweilig; die Musik recht brav, Kauer wurde zweimal gerufen; Maschinen und Dekoration schön. Plauderte mit Kleinschmidt (?). Ins Burgtheater; ins Kärntnertor-Theater. Band 11 (XI.), Seite 13r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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