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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10506 1826 4 12 Schön. Im Burgtheater das Gestrige, dann „Ehrgeiz in der Küche“; im Theater an der Wien „Staberls Verlegenheiten“, im Josephstädter Theater zum 50. Male „Zauberrose“. Mit Therese in den Garten. Swoboda und Kridl speisten mit uns, ich nach Tische wieder hinaus, ordnete vieles. War beim Lux, Morawa, Spengler (?), in Gesellschaft, zur Ball wegen Bier. Band 11 (XI.), Seite 10v
10507 1826 4 13 Regen. Im Burgtheater „Adelma“, im Theater an der Wien „Kabale und Liebe“, die Enders als Lady Milford. Im Josephstädter Theater „Der Bauer beim Kaiser seiner Krankheit“ von Castelli, dann „Zauberrose“. Den Vormittag zu Haus, besorgte die Beilagen wegen steuerfreien Jahren, gab selbe dem Morawa. Auf dem Burgplatz große Wachparade, Zelt auf dem Burgtor. Mittags mit Therese allein, Marie Holbein kam mit Emilie; riet ihr sehr von der Heirat. Hassaureck ist ein Spieler, der nicht einmal das anvertraute Gut respektiert, Lügen auf Lügen häuft. Ich sehe nur Unglück. Morgen soll sie vor dem Magistrat erscheinen, ihre Einwilligung. Zu Högler, sprach wegen Luster. In Gesellschaft, ins Josephstädter Theater, voll. Der „Vada“ Fischer, „Hans, sein Sun“ Neubruck. Fischer figurierte nur, Neubruck las erbärmlich, dann „Zauberpferd“. Plauderte mit Spengler, nach den 1. Akt zu Therese, nach Haus. Band 11 (XI.), Seite 10v
10508 1826 4 14 Veränderlich. Im Burgtheater „Verlegenheit und List“, „Verwundeter Liebhaber“, im Theater an der Wien „Schwätzer“, im Josephstädter Theater „Zimmerreise“; Müller singt zu letzten Mal eine Arie aus „Gazza ladra“. Ich arbeitete an meiner Kasse, schrieb an den Grafen. Zu Dehne, besorgte für Polborn eine Kiste Putzsachen. Mittags mit Therese allein. Nach Tische in den Garten mit Tschepp, nahm die Masse zu den Spalieren, Betten, Couvertdecken, Rolletten etc.; zeigte ihm und der Köchin Nany die Wasserspässe. Bestimmte und mass vieles mit Theodor. Hörte von der Fanny, die Schwitzer verlange um 200 fl. mehr Kostgeld. Ich erwiderte, dass davon keine Rede sein kann, ich nicht mehr gebe, sie sich nicht mehr darein mengen soll. Ich ging gleich zur Schwitzer, blieb lange, aber sie ließ sich nichts merken. Zu Hause fand ich den Lissl, hörte, dass Reich mich mit Klosterneuburg überraschen wollte, lange wartete. Band 11 (XI.), Seite 10v
10509 1826 4 15 Wie gestern, stürmisch. Im Burgtheater „Falsche Scham“, im Theater an der Wien „Palmerin (?)“, Schauspiel in 3 Akten; im Josephstädter Theater „Diener zweier Herrn“. Den Vormittag arbeitete ich zu Haus, schrieb für Stelzig Billeteursgesuche. Mittags bei Dehne mit Dräxler, Axt, Fink. Nachmittags wählte ich bei Spöhrlein (?) neue Tapete ins Gartenkabinett. Sah die Zimmer der Erdödy. Brachte Reimann die Zession über die 1680 fl.. In Gesellschaft, mit Jungmann. Neumann ins Josephstädter Theater; Scholz aus Graz; ist auf der Bühne zu Hause, gefiel; leer. Band 11 (XI.), Seite 10v
10510 1826 4 16 Trüb, stürmisch, heftiger Staub. Im Burgtheater „Preciosa“, im Theater an der Wien „Palmerin (?)“, im Josephstädter Theater „Armida“. Den Vormittag zu Haus, mit Therese in die Kirche. Die Zerboni (?) heirate den Spieler Hassaureck, aber beim Magistrat seien viele Anstände, es dürften Monate verstreichen. Zieht mit Zerboni auf die Landstraße. Jungmann war da, ich ließ Toni und Pepi kommen, speisten mit uns. Nachmittags ging ich herum, abends mit Neefe in den Volksgarten, sahen die Deckung des Balkons im oberen Gebäude. Ich blieb im Circus bis 8 h, plauderte mit Birkmayer, spielte mit Therese Domino. Um 8 h gingen die Kinder. Band 11 (XI.), Seite 10v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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