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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10486 1826 3 23 Sehr schlechtes Wetter. Den Vormittag zu Haus, Rauscher kam von Graz, Stöger speiste bei uns. Sprachen vom Engagement der Vio, bietet ihr 1000 fl. und 400 fl. Einnahme; nahm Engagement im Josephstädter Theater. Schrieb meinem Bruder. Gestern lange bei Corra, bei der Ball; die Peter kam. Mit Steiner zur Sitzung bei Burg, wegen Schupfenbau, Beschluss des Gemeindehauses. Abends waren die Wohlfarth und Szabó da. Band 11 (XI.), Seite 8r
10487 1826 3 24 Karfreitag; finster, kalt sehr kotig. Früh jammerte mir Radl vor. Besuchte Kirchen, Swoboda und Rauscher speisten mit uns; er führte mir Wetz auf, wir plauderten von Graz und Preßburg. Nachmittags zur Schwitzer. Die Therese kam mit der Camilla und ihrem Vormund Pratobevera, wo sie nichts sprach und dummstolz war. Die Kinder führten sich nicht gut auf; ich verbot dass sie am Sonntag kommen. In Gesellschaft, Lissls spielten mit uns. Band 11 (XI.), Seite 8v
10488 1826 3 25 Wie gestern. Vormittags zu Haus, wegen Härtl Mautgeschäfte. Mittags bei Wohlfarth mit Raimund, Dräxler, Fink, Ennöckl. Sprachen, dass früh ein Barbier die Frau des Skontisten von Herz, und dann sich selbst erschoss. Ging herum, in Gesellschaft. Abends kamen Hruschka, Gionima, Rösner; spielten und sahen das „Alte Wien“. Band 11 (XI.), Seite 8v
10489 1826 3 26 Ostertag, finster, öfters Regen. Wohltätigkeitsakademie im Redoutensaal, Tietze, der Dr. Mayer, die Jerusalem singen, so-so; voll, doch nicht gedrängt. Letzte Akademie ! Am Vormittag Zurichtung zur Optik. Holbein schrieb einen schmerzvollen Brief wegen meinen Beschuldigungen, die doch so wahr sind. Mittags von der Schwann, (?), gut, aber teuer. Nachmittags zu Hause, wegen der armen Schenk, die alle 8 Tage Blut auswirft, zu Fechner. 3. Optik im 15. Jahr in zwei Abteilungen, dirigiert von Joseph und Georg Reich, Gionima; Pawlikowsky spielte Pianoforte. Reich mit Pichler (?) 6, Fux , Thrier, Salieri 5, Reimann 5, Fieglmüller Marie, Danninger, Benedetti, Lüder, Schmirer, Gruber, Franzi 5, Bittner, Frau, Tochter 3, Hoffmann 3, Schid 3, Vogl 2, Schwitzer, Therese, Rebhann, amie, Mayer und Aron (?), Honegger, Stessel mit Hermann 2, Ritter, Swoboda, Rauscher mit Haas (?) und Tochter, Weinmüller 2, Mollo mit Franz, zusammen 58 Personen. Alles schien sehr vergügt zu sein. Band 11 (XI.), Seite 8v
10490 1826 3 27 Heiter. Im Burgtheater „Preciosa“, im Theater an der Wien „Kunz von Kaufungen“, Schauspiel in 5 Akten von Neumann; im Josephstädter Theater „Zauberflöte“. Den Vormittag zu Haus. Schrieb an Holbein, auch Therese, wegen Emilie Zerboni. Mittags mit Therese allein, nach Mittag Promenade. Wegen kranker Schenk zu Fechner, versprach zum Consilium mit Schiffner zu kommen. Sagte bei der Schenk des Fechner Äußerung; plauderte. Sah den Judentempel fertig bis auf den Altar. Sprach Ball, dann zur Schmirer, Gesellschaft, Fanny spielte Pianoforte. Neumann, gewöhnliche Gesellschaft, Spiel; Musste beim Souper bleiben, blieb bis 12 h. Die Reimann trug mir ihr Billard im Garten an. Band 11 (XI.), Seite 8v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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