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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10466 1826 3 3 Heiter, kalt. Im Burgtheater „Taschenbuch“, „Vermählte“, im Theater an der Wien „Korb“, „Schabernack“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag mehrere Gänge. Mit uns speiste Swoboda. Bei Traubenberg und Rotter, wichtige Institutssitzung, wegen 36.000 fl. Münze bei Apponyi anzulegen. Die Intrige des Hirsch scheiterte, Gilleis, Wocher, Winkler, alle stimmten meinem Vorschlage bei. Hirsch war sehr boshaft, am Ende wütend (?). Ich nahm des Reimann 4200 fl. – 1680 fl. CM – mit und übergab selbe öffentlich dem Porz. Begegnete dem Gilleis, der mir des Hirsch Lügengewebe erzählte, sehr verbittert war. Ich lasse den Gärtner zur Polizei vorrrufen, weil ich schon drei Mal das Haus geschlossen vorfand. Um 7 h zu Haus, ganz durchnässt sah mit der Ball und Honegger Köpps Werk an; Therese nahm auch teil. Band 11 (XI.), Seite 6r
10467 1826 3 4 Trüb, kalt. Im Burgtheater „Braut von Messina“, Haake von Braunschweig als Cäsar; nicht jung, nicht hübsch, seine Stimme rauh. Im Theater an der Wien zum 1. Mal „Hans und Raphael (?)“, ritterliches Lustspiel in 3 Akten. Im Josephstädter Theater Schneiders Einnahme „Reise durch die Luft“. Den Vormittag zu Jungmann wegen Instituts-Zession des Reimanns 4200 fl.. Mittags bei Wohlfarth, mit Dräxler, Segner, Schreibers, Dr. Drechsler, Janschky, ihr, Szabó, ihr; großes Diner in Gesellschaft. Abends zu Reimann, Konzert bei ihm, Septett von Lachner; sehr voll. Plauderte mit Laforet, August, Gruber; sah meine Spiegelportale. Um 9 h in Ludlam. Grillparzers Aufnahme als Körper, Saphokles Istrianus; Gesänge, Trattnerhof-Zeitung. Dauerte bis 1 h. Band 11 (XI.), Seite 6r
10468 1826 3 5 Heiter. Im Burgtheater „Burg Gölding“, im Theater an der Wien und Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag zu Haus. Der kranke Neubruck hat mich zu seinem Deklamatorium geladen. Promenade, Swoboda speiste mit uns. Der Gärtner Rosensteiner macht mir viel Verdruss. Täglich melden sich andere; ich bin so abgeschreckt zu wählen. Nachmittags Probe, abends erste Phantasmagorie seit 2 Jahren, Reich Joseph, Georg, Gionima; Franchetti spielt, Fux mit Dini 2, Reimann mit Danninger 6, Wohlfarth mit Szabó, Luise 5, Schmirer mit Franzi 4, Janschky, Kwiatkowsky, Hoffmann 3, Kreutzer 3, Zerboni mit Holbein, Hassaureck 5, Stessel mit Gräfin Duplesnil (?), Kommissär (?) Panner (?) mit Kathi, Czerny (?) 3, Lissl 2, Hruschka, Schellhorn, Ritter, Oswald (?), Rösner, Honegger, Simon (?), Halbmayer Sohn, zusammen 54. Wir gaben Zunge, Würstel, Kalbsschlögel, Guglhupf, um 10 h ging alles. Band 11 (XI.), Seite 6v
10469 1826 3 6 Regen, trüb, nach Mittag heiter. Im Burgtheater „Der leichtsinnige Lügner“, Lustpiel in 3 Akten; dann „Ehrgeiz in der Küche“ von Lembert. Im Theater an der Wien „Räuber auf dem Culmer Berge“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Am Vormittag wegen Zensurübertretung von Tendler zum Magistratsrat Hochstätter (?), Mariazeller Ablass. Neumann und Swoboda speisten mit uns. Mit Therese in den Garten, riefen Theodor, deliberierten wegen Blumenstelle beim Baum, Speiskastl, Brücke. In Gesellschaft, ins Burgtheater, Haake von Braunschweig als Lügner nichts besonderes, wurde sehr sparsam vorgerufen. Neben mir kam Schmid mit Frau; dann in Ludlam. Band 11 (XI.), Seite 6v
10470 1826 3 7 Heiter. Im Burgtheater „Whistpartie“, Haake als Bern; „Wie man sich täuscht“, Haake als Graf. Im Theater an der Wien „Junger Herr auf Reisen“, im Josephstädter Theater „Männerspiegel“, „Zauberrose“. Der Graf ist seit 3 Tagen hier, lässt sich nur wegen Wein beim Franz sehen. Mit Schwarz wegen Stiefsohn Bianchi zum Bittner. Mit uns speisten Agnes, Dräxler, Schellhorn. Nachmittags in den Garten, ein Maurer von Hainz arbeitet; mit Theodor und Swoboda Beratungen. In Gesellschaft, den Abend mit Lissl. Band 11 (XI.), Seite 6v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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