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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10436 1826 2 1 Nebel, kalt. Im Burgtheater „Flattersinn und Liebe“, im Theater an der Wien „Mitternacht“, mit der Pann, geb. Wecker; im Josephstädter Theater „Teufelsstein“. Den Vormittag zu Hause, der kranke Radl kam. Schrieb dem Holbein Wohlfarths Tod, schickte ihm den Kontrakt von Wetz Franz. Weidmann holte seine Zeitungen und bat mich um Nachrichten von dem Wassermann in Kaprovac (?). Mittags mit Therese allein, nachmittags suchte ich Gesellschaft, zur Ball wegen der Bordüren-Angelegenheit; trug den braunen Kasimir selbst nach Hause. War am Abend mit Therese allein, arbeitete, um 8 h im Bett. Rindfleisch 17 ½ x. Band 11 (XI.), Seite 3v
10437 1826 2 2 Lichtmess; finster. Im Burgtheater „Loch in der Türe“, im Theater an der Wien „Räuber“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag zu Hause, Jungmann, Szabó besuchten mich. Hainz lässt im Garten nachmessen, Koch schickte ich das Geld für den Steinmetz. Mittags allein mit Therese. Nach Tische mein erster Besuch bei der Wohlfarth. Alle W[ohlfahrt ?]liegen im großen Zimmer. Empfingen mich sehr freundlich, sie erzählten mir von seiner Krankheit, Operation, Leiden, seinem Testament, Kosten der Leiche. Den Abend zu Haus, Probe der Phantasmagorie, die Familie Reich, Ball mit Fanny, Gionima waren da; Würstel und Zunge mit Bier wurden serviert, Jeudi gras-Redoute, nicht gras, kaum 2000 Personen. Band 11 (XI.), Seite 3v
10438 1826 2 3 Dichter Nebel, es wird gar nicht Tag. Im Burgtheater „Liebe zum Abenteuer“, im Theater an der Wien „Tanzmeister Pauxerl“, im Josephstädter Theater „Zauberrose“. Ging gar nicht aus. Die Fechner besuchte Therese mit der Moser, welche mit Schießl, Neumann, Swoboda mit uns speisten. Die Moser wurde krank, musste nach Hause geführt werden. Ich arbeitete, den Abend mit Therese allein, um 7 h ins Bett. Der Kaiser bewilligte den Kontrakt mit dem Barbaja, für heuer ohne Redouten. Heute war Sitzung dieserwegen. Band 11 (XI.), Seite 3v
10439 1826 2 4 Finster, wie gestern; ewiger Winter. Im Burgtheater „Ehrgeiz in der Küche“, Lustspiel in 1 Akt, übersetzt von Lembert, „Das Blatt hat sich gewendet“; im Theater an der Wien „Pauxerl“, im Josephstädter Theater „Sesselträger“ nach Meisl. Den Vormittag zu Haus, arbeitete; mir ist nicht wohl. Die Ball speiste mit uns, Konzertation wegen Bordüre. Nachmittags wollte ich zur Wohlfarth, fühlte mich aber so abgespannt, frostig, dass ich zu Hause blieb. Holbein schrieb mir einen lamentablen Brief, nicht viel Gutes von Marie, wünscht hierher. Wenn nur ein Platz wäre !; aber es ist nichts zu hoffen. Um 7 h ins Bett; Lissl kam mit ihr. Ach, die Abende sind so lang ! Band 11 (XI.), Seite 3v
10440 1826 2 5 Faschingsonntag, ewiger Winter und Nebel. Im Burgtheater „Liebhaber und Nebenbuhler“, im Theater an der Wien und Josephstädter Theater das Gestrige, missfiel, war leer. Ich fühle mich gar nicht wohl. Den Vormittag im Bett, hatte Besuche von Gionima, Jungmann, Neefe. Mittags mit Therese allein, Radl kam, weinte dass er so betrogen werde. Reich Pepi richtet seine alte Optik zum Verkauf auf; ein fleißig gearbeitetes Gestell von Eichenholz, mit einem Mondbild; aber schwer anzubringen. Dann sahen wir die Zeichnungen vom Molitor, welche mich und Gionima sehr interessieren. Um 8 h nach Hause, gleich ins Bett. Redoute, Dehne führt den Swoboda hinein. Band 11 (XI.), Seite 3v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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