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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10421 1826 1 17 Strenge Kälte, heiter. Im Burgtheater „Emilia Galotti“, im Theater an der Wien „Bürgerliche Brüder“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag zu Haus, in Institutsgeschäften. Dem Kridl Handschuhe und 10 fl. Geld. Wohlfarth ist sehr schwach. Mit uns speisten die Agnes, Holbein Marie, Fiala, Rotter. Bei Tisch unterhielt uns der Vogelsänger (?) Bims (?), nach Tisch kam die Schmirer, wünschte ein Muster zu einem Glockenzug. Ich trug ihr meinen an, sie nahm ihn zum Geschenk; ich war ganz verblüfft. Nachmittags zu Koch, seine Frau liegt noch. Kalkulierte die Konten, im Ganzen über 5000 fl., sprachen von dem Betruge des Hainz. Sprach die Wohlfarth und August in der Redoutenkredenz; Ball der Evangelischen im Großen Redoutensaale, sehr lebhaft. In Gesellschaft, um 6 h zu Haus. Fand die Zerboni; die gute Emilie liegt; und Hassaureck, sprach mit ihm von der Krankheit Schreyvogels, und dass sein Platz für Holbein wäre. Band 11 (XI.), Seite 2r
10422 1826 1 18 Wie gestern. Im Burgtheater „Deutsche Kleinstädter“, im Theater an der Wien „Humoristische Studien“, „Papageien“, im Josephstädter Theater „Alle sind getäuscht“, „Zauberrose“. Wohlfarth ist etwas besser, wie freue ich mich ! Den Vormittag zu Hause, zu Jungmann wegen Unterschreiben der Reimannischen Obligation, zum Mayer, Tendler. Mit uns aßen die Moser, Ball, Kridl, nachmittags zur Hruschka. Sie trug mir ihr Billett ins Burgtheater, 3. Stock an, welches ich gerne annahm und abends auf einen Akt gleich einen Versuch machte. In Gesellschaft, zu Haus Lissl, Moser. Wohlfahrt wird immer schwächer. Band 11 (XI.), Seite 2r
10423 1826 1 19 Düster, sehr kalt. Im Burgtheater „Flucht nach Kenilworth“, im Theater an der Wien „Hamlet“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag zu Haus, zahlte die Steinmetz-Witwe mit 300 fl.. Stessel aß mit uns, nach Tische brachte ich der Schmirer den abgedrungenen Glockenzug. Zum Wohlfarth; der Gute nähert sich seinem Ende, sagen Knoll und Steinmassl (?). Zur Ball, in Gesellschaft, abends allein mit Therese. Sie hatte Besuch von der Reimann und Fieglmüller, arbeitet an einer Rosenbordüre. Band 11 (XI.), Seite 2r
10424 1826 1 20 Heiter, kalt. Im Burgtheater „Das war ich“, „Das Blatt hat sich gewendet“; im Theater an der Wien „Die Fleischhauer von Ödenburg“, im Josephstädter Theater „Freyschütze“. Den Vormittag zu Haus. Wohlfarth scheint sich zu bessern; ging hin, sprach auch Knoll. Zum Weikersheim wegen Assekuranz des Hauses von Jean. Swoboda speiste mit uns samt Neumann. Nachmittags zu Mayer, fand Hopp (?). In Gesellschaft, sprach Haim, Treitschke, ins Burgtheater, blieb im 3. Stock bis nach dem 2. [Akt]; die Bearbeitung von Vogl langweilte. Band 11 (XI.), Seite 2r
10425 1826 1 21 Finster, 12 Grad. Im Burgtheater „Reise nach der Stadt“, die Hruschka als Hofrätin Reising. Im Theater an der Wien „Carolo, Caroline“ von Meisl (?), im Josephstädter Theater „Klimpern gehört zum Handwerk“, Lustspiel in 1 Akt nach Scribe von Castelli, dann „Zauberrose“. Den Vormittag zu Haus. Wohlfarth ist nicht schlimmer. Zahlte dem Zimmermeister Hermann 250 fl., schrieb an den Grafen. Zahlte dem Weikersheim für meinen Bruder 17 fl. 15 x Feuerschadenversicherung, dem Härtel für 2 Tüchel 16 fl.. Die Ball aß mit uns, Rauscher besuchte mich, gab ihm die Kontrakte für Wetz mit 1000 Taler. Nachmittags in Gesellschaft, zur Schwitzer, brachte Guglhupf, ins Josephstädter Theater, plauderte mit Castelli, Mayer. Um 9 h in Ludlam. Vom Kalifen und Castelli wurde das Postbüchel gelesen, sehr launig und witzig. Bei Therese Lissl, sie bat ihn wegen Tabaksverlag für meinen Bruder. Band 11 (XI.), Seite 2v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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