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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10411 1826 1 7 Nebelreissen. Im Burgtheater „Beide Figaro“, im Theater an der Wien „Blaubart“, im Josephstädter Theater „Zauberrose“, „Männerspiegel“. Den Vormittag zu Haus, schloss die Kasse ab. Bei Wertheimer drangen sie in mich, mit ihnen zu speisen, mit Corda; Deliberation wegen Ball auf 100 Personen. Therese aß allein, dem kranken Kridl brachte Saly Essen und Wein. Wegen Teppich zur Ball, er wird ungemein schön. In Gesellschaft, sprach lange mit Dehne wegen Ball bei Wertheimer. Zu Hause fand ich die Lissl’schen. Band 11 (XI.), Seite 1v
10412 1826 1 8 Winter; es schneit den ganzen Tag. Im Burgtheater „Waffenbrüder“, im Theater an der Wien und Josephstädter Theater das Gestrige. Mit Dehne, Stocklass (?) und Tschepp große Deliberation wegen Wertheimers Ball; Stocklass lehnte den Antrag [ab]. Mittags bei Wohlfarth mit Koch, Geissler; Jungmann besuchte uns, Wohlfarth liegt an verdorbenem Magen. Neefe erzählte, dass er Debatten mit Carl hatte und 2 Dekorationen malte. Honegger hat gestern und heute im Garten ausgemessen. Um 5 h zur Optik bei Schmid, mit Schießl, Reich Joseph; Schießl machte die Rotenturmbastei. Professor Schindler, Gned, Zöpfl (?), Winkler (?), Bruder der Anschütz, Kettel mit der Bettl. Seine Optik besserte sich, zeigte 11 Bilder. Gegen 11 h brachen wir auf. Band 11 (XI.), Seite 1v
10413 1826 1 9 Strenge Kälte; es schneit. Im Burgtheater „Letztes Mittel“, im Theater an der Wien und Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag zu Hause, schrieb an den Grafen. Anschlag auf Wertheimers Ball, auf 1000 fl.. Die Emilie klagte sehr über Mariens Eifersucht. Mittags mit Therese allein, nachmittags zur sehr kranken Wohlfarth, zu Kuppitsch, in Gesellschaft. Nach 6 h zu Haus, mit Reich Pepi Bilder sehen. Band 11 (XI.), Seite 1v
10414 1826 1 10 Wie gestern. Im Burgtheater „Beide Briten“, „Kleiner Deklamator“, im Theater an der Wien „Staberls Verlegenheiten“, „Nur er will sprechen“. Im Josephstädter Theater Einnahme der Fanny Heckermann „Diebische Elster“, voll. Den Vormittag zu Hause, schrieb der Jeanette und Andres. Schwenninger brachte mir die Gartenbilder, ich zahlte ihm 65 fl.. Mittags speisten mit uns Dräxler, Segner, Schießl, Mayer, Radl und Kárner. Nachmittags zu Wohlfarth, bessert sich; dann zu Wertheimer, Balldeliberation. Um 7 h zu Haus; die Zerboni sprach mit Therese, klagte sehr über Mariens Eigensinn, Eifersucht; bat dringend, an Holbein zu schreiben, dass er ihr Gehorsam gebiete. Bei Therese Agnes, Krieghammer. Band 11 (XI.), Seite 1v
10415 1826 1 11 Viel Schnee, sehr kalt; nachmittags seit Wochen der erste Sonnenschein. Im Burgtheater „Vielwisser“, im Theater an der Wien „Schuld“, im Josephstädter Theater „Diebische Elster“. Am Vormittag Anordnungen zum 1. Institutsball im 11. Jahr, es geht schlecht. Schrieb dem Holbein; Therese schrieb selbst samt der Zerboni wegen der Marie Eifersucht und Eigensinn. Schwenninger, welcher an den Bildern etwas änderte, speiste samt Kridl bei uns. Nach Tische auf die Mehlgrube, sah den Tapezierern nach. Um 4 h Begräbnis des Leopold Putz. Der Ball schickte ich 2 Likörs, vom Kuppitsch handelte ich für Jean Paul und Eboli „Corpus iuris“ die „Geschichte Österreichs“ von Coxe (?), Ansichten von Klosterneuburg und Margareither (?) „Judenbuch“ ein. Abends waren die Zerboni und Weinmüller da, Briefe von Holbein an Zerboni und Marie, leere Entschuldigungen. Nach 8 h auf die Mehlgrube. Spät versammelte sich die Gesellschaft und in geringer Anzahl. 205 Personen, 66 fl. Gewinn; indessen unterhielt sich alles. Viele Ludlamiten, Joseph. Wolfram von Schönauer, Fux, Eckl, Birkmayer. Ich blieb bis 4 h. Band 11 (XI.), Seite 1v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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