Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 9741 - 9745 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9741 1824 4 13 Heiter, kalt, rauer Wind. Früh zu Haus, zum Grafen; er reist nach Preßburg. Zum Fuchs, gab ihm 10 fl.. Kridl brachte mir Fannys Versatzzettel zum Umsetzen. Die Goldmann Therese besuchte uns; sie altert sehr. Dräxler, Agnes, Werner speisten mit uns. Ich in den Garten; der Maschinist Lux richtete die Wasserableitung der Badewanne, 90 fl. Heute hing Roller Neefes Landschaft auf, dauerte bis ½ 8 h. Abends Probe von der Phantasmagorie mit Rospini, Evarist, Fritz, De Venne. Bei der Probe waren Agnes, Krieghammer, Kathi, Weinmüller, sie. Ich gab Käse, Brot und Bier. Abends Johann Hocheders Begräbnis; seine Frau erbt das Haus. Band 10 (X.), Seite 126r
9742 1824 4 14 Trüb, veränderlich. Wir blieben bis 10 h im Bett. Ich ging zum Rospini, sprach Kike. Der Therese kaufte ich von der Davria einen Hut mit 37 Bändern, 25 fl.. Kridl mit Neumann speisten mit uns, nach Tisch zeigte ich Theresen die Landschaft im Garten. Seitz mit ihr, Weidmann mit Armbruster (?) kamen auch hinaus, blieb bis 6 h. Dann zu Reimann, er lud uns ein, Musik von Kreutzer, Levy, Hürth, den beiden Khayll. Ich gab ihm Champagner, fand großen Zirkel, Radl, die Seitz, Fux kamen auch. Die Musik dauerte bis ¾ auf 8 h. Dann ich in Ludlam, fand nur 9. Band 10 (X.), Seite 126r
9743 1824 4 15 Gründonnerstag. Früh Nebel, heiter, windig, kalt. Den Vormittag zu Haus, nach 12 h mit Therese Kirchen besuchen. Jeanettl aß mit uns Fische, nach Tisch kam die Richart, welche nun unerträglich wird. Nach 5 h ging ich in Kirchen herum. Den Abend zu Haus, mit Therese, Jeanettl, Rospini, Werner Fritz und DeVenne hatten wir Probe von der Phantasmagorie. Nach 10 h ging alles. Band 10 (X.), Seite 126v
9744 1824 4 16 Karfreitag. Ein schöner Tag, nach Mittag rauer Wind. Am Vormittag zu Hause, nach 12 h mit Therese in mehrere Kirchen. In der St. Peterskirche ist ein neues Hl. Grab, zu elegant, nicht historisch wahr. Dem Vater Roller schickte ich 6 Bouteillen Wein, dem Andres 2 Musselintücher und Gilet, 15 fl.. Mittags bei Wohlfarth mit Fink und Neumann, ziemlich langweilig. Nach Mittag in den Garten. Swoboda säte Reich(?)gras und setzte 100 Reseda-Stöckeln; der junge Roller hing die Landschaft tiefer. Mit Stessel und Böhm in die Stadt, sprach Kike, dann in Ludlam. Sass lange allein, dann Jux mit Schwarz und Sichrovsky, bei Therese waren die Markl, Boito und Hruschka; Bánffy will die Verschreibung zurück. Band 10 (X.), Seite 126v
9745 1824 4 17 Warm, trüb, öfters Regen, gegen Abend Regengüsse. Den Vormittag zu Hause, zahlte Schmid 132 Ellen Taffet à 1 fl. 15 x, nämlich grau 50, grün 42, Schwarz 30, weiß 10, DeVenne machte den Gang zur Phantasmagorie, Koch, Stessel speisten mit uns; seine Frau fuhr mit Hermann und Böhm nach Kittsee,der Bediente Leopold brachte uns einen Osterfleck, ich schenkte ihm ein Gilet. Johann brachte von Preßburg Schinken, der Schauspieler Unzelmann, ein Erzlump, wurde als Cridatar angeschlagen, sah die Auferstehung bei den Jesuiten, Michaelern und St. Stephan, sprach Kike, in Ludlam; las dem Saphir derb den Text, [weil]Hölzels Rechtfertigung über Pellet (?) noch nicht eingerückt war. Band 10 (X.), Seite 126v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b