Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 9721 - 9725 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9721 1824 3 24 Kühl, veränderlich. Im Burgtheater „Richard von Franken“, im Kärntnertor-Theater „Schnee“, im Theater an der Wien Einnahme der Betty Schröder „Schildwache am Pulverturm“, Drama in 4 Akten von Rühl (?), misfiel, halb voll. Früh zum Grafen, zu Haus, mittags allein mit Neumann, dann mit Therese und Saly in den Garten, belegten die neue Weinstelle. Gärtner und Anstreicher arbeiten. Therese blieb den Abend bei der Schwitzer, ich kam auch hin. Dann ins Kärntnertor-Theater, fand Lembert, Moreau, Ritter, Marquart mit Millauer; in Ludlam, hörte von der Aufnahme des Joseph Biedermann, und Stögers (?) und Castellis Jux. Band 10 (X.), Seite 124r
9722 1824 3 25 Maria Verkündigung, trüb, kalt, etwas Schnee und Regen. Früh schickte ich der Nany 40 fl.. Zum Grafen, in den Garten, Andres begleitete mich. Die Gärtner arbeiten bei der neuen Partie der Landschaft.Mittags allein, nach Mittag zu Hause, besuchte den kranken Dehne. Um 6 h mit Therese zum Schmid, Schlossplatz No. 31, Beschauung seiner optischen Bilder. Er hat schon 10 Stück von mir kopieren lassen, manche sind sehr gelungen. Die Reimannischen mit Ritter und DeVenne kamen auch, Anschütz Bruder, Kridl, Winkler und ein paar Maler waren auch da. Ich und Maria mit Kettel mussten beim Souper bleiben, unterhielten uns gut. Band 10 (X.), Seite 124r
9723 1824 3 26 Ein rauer, finsterer Tag, Schneegestöber. Im Burgtheater „Don Carlos“, im Kärntnertor-Theater 1. Akt „Tancred“, „ Blaubart“, im Theater an der Wien „Menschenhass“. Den Vormittag zu Hause, schrieb, saß dem Ranftl noch einmal; will nicht gelingen. Fuhr mit Kárner nach Erdberg; Rossi mit der Degen allein speiste mit uns. Erst um ½ 4 h kam Müller mit der entlassenen Dünthaler von der Probe der „Lindane“, um 4 h in den Garten, zu Reimann, Beratung wegen Katusch (?), welcher 5000 fl. Münze gegen eine Wohnung anbietet. Damit würde der hintere Bau bestritten; bin einverstanden. Ins Theater an der Wien, Esslair aus München, sehr brav, doch nicht voll, Einnahme 1000 fl.; schlechte Umgebung; dann in Ludlam. Band 10 (X.), Seite 124r
9724 1824 3 27 Trüb, kotig, kalt. Im Burgtheater „Aussteuer“, im Kärntnertor-Theater „Titus“, im Theater an der Wien „Lear“. Im Josephstädter Theater Einnahme des Franz Heckermann, „Sauertöpfchen“, Oper in 2 Akten von Meisl, Musik von Gläser. Den Vormittag zum Grafen, Architekt Koch und Maler Smirsch von der Familien-Güterdirektion besuchten uns, dann Pölt, welcher von dem Tyrannen Dietrich weg ist. Mittags allein, zum Kaffee Jeanettl, Richart, Weinmüller. Zur Schwitzer wegen ihrem Joseph, dann ins Theater an der Wien, Esslair und die miserabelste Umgebung, Resch, Kupfer, Sontag, Hofnarr Fichtner; Esslair war sehr groß, sein Fluch erschütterte. Im Leopoldstädter Theater Einnahme der Ennöckl „Lindane“, Parodie von „Fee und Ritter“ in 3 Akten von Bäuerle, Musik von Kanne, Eilwägen von Kupfer (?). Sturm mit Kupelwieser, kroch zu Kreuze. Band 10 (X.), Seite 124r
9725 1824 3 28 Heiter, kalt. Im Burgtheater „Waffenbrüder“, im Kärntnertor-Theater „Alle fürchten sich“, „Blaubart“, im Theater an der Wien „Wilhelm Tell“. Früh zum Grafen, sprach Boito. In den Garten; der aufgenommene Hausmeister sagte ab, sehr unangenehm. Mittags bei Wohlfarth mit Architekt Koch, Stummer, Kridl. Zur Assen wegen Joseph der Schwitzer, plauderte mit Eckl. Zu Hause, Neefe kam, er verbessert Köpps Seebenstein. Plauderten, gab ihm eine schwarze Dose, dazu 5 fl., gingen herum. Therese holte die Schwitzer ab, dann ins Josephstädter Theater „Sauertöpfchen“, Loge Nr. 4 mit Schwitzer, Toni, Pepi und Werner, Assen kam nach; voll, langweilte sehr. In Ludlam, Lemberts 1. Epoche. Stöger bekam seinen Pass. Band 10 (X.), Seite 124r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b