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Anzeige von 9736 - 9740 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9736 1824 4 8 Heiter, trüb, windig. Im Burgtheater das Gestrige, im Kärntnertor-Theater Akademie, dann „Arsena“, Einnahme der Rozier; sie reist nach London zu ihrem Vater. Im Theater an der Wien „Schuld“, Esslair als Hugo, Sontag Elvira, Resch Jerta; mittelmäßig voll. Früh zum Grafen, sprach Birkmayer, zu Haus, Jeanettl, Andres, Schwarz, Stessel aßen mit uns Gulyas-Fleisch. Nach Mittag mit Therese in den Garten, mit Reimann sah ich Reinls eingestürzte Mauer. Zur kranken Pepi; sie war außer Bett und besser. Gestern hörte die Mutter die Klagen über die Toni. Therese blieb bis 9 h, ich bis 8 h. Band 10 (X.), Seite 125v
9737 1824 4 9 Trüb, windig. Norma wegen Louise. Im Theater an der Wien Einnahme des Demmer „Regulus“, Esslair Metellus. Zum Grafen, in die Akademie, sah einen schönen Soldaten als Modell für Christus am Kreuz, dann die Antikensäle, kaufte Gusswerke von Mariazell, bei Liebisch Bänder, Percal, Tücheln. In der Gartenzeitung bekam ich 100 Bohnen von Stengelkaffee, welche ich durch Swoboda bauen lasse. Schießl mit Marie, Moser, Richart speisten mit uns. Nach Tische gleich in den Garten, fand Swoboda nicht. Zur Pepi; ist besser. Ins Theater an der Wien, ganz elend dekoriert, mittelmäßig voll und Aufführung. Demmer liegt. Plauderte mit Mayer, Roller, Mevil (?). Band 10 (X.), Seite 125v
9738 1824 4 10 Unangenehm, rauer Wind. Im Burgtheater „Schule der Alten“, im Kärntnertor-Theater „Corradino“, mit Dardanelli, Beisteiner, Unger. Im Theater an der Wien „Menschenhass“, Esslair zum letzten Mal. Früh beim Grafen und zu Hause, Architekt Koch war unser Gast samt dem jungen Roller, welcher die Figuren probierte. Dem Theodor schickte ich eine grünliche (?) Lampe, 10 fl.. Ottowas Begräbnis, nach Mittag in den Garten, es war angenehm. Dann ins Kärntnertor-Theater Die Dardanelli sieht gut aus, ist aber keine Primadonna; hat wenig Höhe und Koloratur. Beisteiner sang nichts, hat gar keine Stimme. Band 10 (X.), Seite 126r
9739 1824 4 11 Palmsonntag. Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Vier Jahreszeiten“ mit Sontag, Barth, Seipelt. Früh zum Grafen; er zahlt kein Salär. Zu Hause Arrangement zur Optik, vom Neefe Seebenstein für die Optik bearbeitet. Mittags bei Wohlfarth mit Architekt Koch – der Schauspieler ist in Kreutz –, Kridl, Neumann; langweilig. Theodor und Fritz kamen am Vormittag gar nicht, nach Mittag gingen alle nach Schönbrunn; die Burschen haben so wenig Attention. Nach Mittag mit Therese allein, die abgedankte Gottlieb kam. Schwitzer schickte, dass die Pepi Zahngeschäft habe. Ging gleich zum Fuchs, dass er hinausfahre, meinem Bruder schrieb ich, dass er künftig keine Gelder anweisen solle. Zuseher bei der 4. optischen Vorstellung im 13. Jahrgang waren Herold, Stessel mit Hermann 3, Fräule Wenzel (?), Pipo Biedermann, Neefe, Spengler; beim Souper waren Wohlfarth mit Luise 5, Seitz 3, Schmid, Winkler 2, Kettel 6, Antoine mit Weghofer 3, Ritter, Reimann 3, DeVenne, Werner, Kwiatkowsky, Suchy, Rospini, Lembert, Schwarz, Stubenrauch, Sichrovsky, Neuberg (?), Biedermann, Andres, Kridl, Krieghammer Kathi, Ball, Koch mit Clauzal, beim Souper 41. Neumann spielte Pianoforte. Wir gaben Würstel, 2 Schlegel, Salat, 3 Guglhupf. Alles unterhielt sich, um 11 h ging alles. Hocheders Tod, 60 Jahre. Band 10 (X.), Seite 126r
9740 1824 4 12 Trüb, windig. Im Burgtheater „Jahreszeiten“. Früh zum Grafen, zu Haus, Jungmann speiste mit uns, nach Mittag zu Schwitzer. Gestern riss Fuchs der Pepi 2 Stockzähne aus; ist noch sehr geschwollen, benahm sich sehr vernünftig. Mit Therese in den Garten, ließ 90 Bohnen vom Stengelkaffee von Frauendorf (?) setzen, dann Erdbeeren. Sprach Kike, dann Ludlam, kleine Versammlung. Um 11 h ins Bett. Band 10 (X.), Seite 126r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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