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Anzeige von 9731 - 9735 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9731 1824 4 3 Trüb. Im Burgtheater „Fürsten Chowansky“, im Kärntnertor-Theater die verunglückte „Gabriella“, im Theater an der Wien „Dienstpflicht“. Früh zu Haus, zum Grafen, zu Millauer; die Mutter liegt an Lungenentzündung. Zum Schönauer, Jungmann, mittags mit Therese allein. Nach Mittag zu Reimann, Zusammentretung mit Goll, Fieglmüller, Baron Sonnenthal. Er restiert (?) 2528 fl. 52 x, hat kein Geld, will einen anderen Gehalt. Das Resultat ist für Reimann nicht günstig. Ins Kärntnertor-Theater, die Dardanelli singt besser; sprach Kike. Heinrich Geymüllers Begräbnis, 70 Jahre. Band 10 (X.), Seite 125r
9732 1824 4 4 Ein rauer Tag, Sturm, öfters Regen. Im Burgtheater „Fürstengrösse“, im Kärntnertor-Theater „Geheimnis“, „Blaubart“, im Theater an der Wien „Wilhelm Tell“ mit Esslair. Mit Fiala, Holzer (?) zum Moser, Van der Nyls (?)’s Hohlspiegel zu bewundern. Maler Denk (?) und Pölt kamen nach; unterhielten uns bis ½ 2 h sehr angenehm, besonders mit den Köpfen und Blumenstrauß. Dann zu Wohlfarth speisen, mit Koch und Neumann; langweilig. Mittags bei Therese. Die Kupfer nahm Abschied, morgen reisen sie; ich sah sie nicht mehr. Die Luise – 20 Jahre alt – kam mit Lina Abschied nehmen; dieser gaben wir goldene Ohrgehänge, 12 fl.. Sie sind sehr bedrängt, denn ihr Leichtsinn entblösste sie von Geld. Ich sprach Kike, ging ins Theater an der Wien, volles Haus, plauderte mit Schosulan. Band 10 (X.), Seite 125r
9733 1824 4 5 Kalt, nach Mittag anhaltender Regen. Im Burgtheater „Bräutigam aus Mexico“, im Kärntnertor-Theater „Gabriella di Vergi“, im Theater an der Wien Einnahme für den Pensionsfonds „Jeanne d’ Arc“; mit Resch. Früh zum Grafen, dann arbeitete ich den ganzen Tag zu Hause an den Kellerrechnungen. Mittags allein, nach Mittag zu Hause, zu Rospini wegen Phantasmagorie. Dann ins Theater an der Wien, mehrere neue Dekorationen und Kleider beim Einzug; sehr leer, schlechte Aufführung, langweilte mich wirklich. Band 10 (X.), Seite 125v
9734 1824 4 6 Veränderlich. Im Burgtheater „Wirrwarr“, im Kärntnertor-Theater „Witwentrauer“, „Blaubart“, im Theater an der Wien „Jäger“ mit Esslair. Früh zum Grafen, zum kranken Kárner, der Fürst in Neapel ist krank. Agnes, Architekt Koch, Jungmann, Pölt, Dräxler, Agnes waren unsere Gäste, mit Ritter. Nach Mittag zur Schwitzer, fand Pepi wegen Stockzahn im Bett, zahlte 20 fl. und hörte bittere Klagen wegen Toni; sie macht mir viel Kummer. Ich drohte mit Schilling, Waisenhaus und ließ es der Mutter wissen, welche morgen kommen will. Sprach Kike, ins Kärntnertor-Theater, plauderte mit Birkmayer. Abends und in der Nacht Regen. Band 10 (X.), Seite 125v
9735 1824 4 7 Kalt, trüb. Im Burgtheater zum 1. Male „Schule der Alten“ Lustspiel in 5 Akten, Übersetzung aus dem Französischen des Delavigne von Mosel. Im Kärntnertor-Theater „Gabriella di Vergi“, 4. Oper, im Theater an der Wien „Rochus Pumpernickel“. Früh zum Grafen, Theaterkasse, holte mir einen Sitz, sah Demschers Haus von oben bis unten. Pichl führte mich selbst, Demscher war auch da. Kridl, Architekt Koch, Neumann speisten da, samt Koch, mit Jeanettl gab es wegen Packen viel Spaß. Nach 4 h mit Arch[itekt] Koch zur Menagerie des Akens (?) und Martin (?) am Anfang des Praters, die Löwenfamilie beim Füttern zu sehen. Wirklich sehr interessant; Angenehm ist die große Anzahl von Vögeln. Blieben bis 6 h, dann ins Burgtheater; außer Löwe, welche vergriff, gute Darstellung. Voll; saß neben Sartory. In Ludlam; Assmayer wurde zum Körper angenommen „As maior, As minor, Ludlams Kanonikus“. Bei Therese war Jeanettl. Band 10 (X.), Seite 125v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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