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Anzeige von 9376 - 9380 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9376 1823 4 15 Sehr kalt, gefroren. Im Theater an der Wien Einnahme des alten Hasenhut, „Vorstellung ohne Probe“, Lustspiel in 1 Akt von Gleich, Musik von Roser; nichts Neues; dann „Das fürchterliche Schloss“, Pantomime von Henry. Den Vormittag beim Grafen, für Kridl schrieb ich einen Brief an den Kernhofer, wegen Polborn und Härtl auf die Maut, Dräxler, Stessel speisten da; nach Tisch Jeanettl. Ich ging nach Mittag zu Reimann in den Garten, dann ins Theater an der Wien, ziemlich volles Haus, kann zur Hälfte 1500 fl. bekommen Um 9 h zu Seitz, Auerhahnpastete; Wohlfarth, Reimann, Fieglmüller, Kridl und Vater Herold waren da; blieben bis 11 h. Band 10 (X.), Seite 83v
9377 1823 4 16 Kalt, heiter. Im Burgtheater „Vertraute“, „Stunde in Karlsbad“, im Kärntnertor-Theater „Barbier von Sevilla“, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag beim Grafen, dann Konzertation mit Reimann wegen Goll und Bau. Goll verlangt nun zu viel, Therese sang gestern und heute mit der Prinster, schöne Stimme; sie speiste mit Mutter, Elsler, Neumann, Wille und der Vio bei uns, ging mit der Vio in die Oper. Kridl war mit dem Lumpenbuben Carl in der Brühl. Mit Therese ins Leopoldstädter Theater „Affenkomödie“ mit der Kupfer; langweilten uns gar sehr, Korntheuer als Schweizerin entschädigte nicht. Plauderten mit der Jeanettl, Schimpf, Simon. Begräbnis des Chorinsky. Band 10 (X.), Seite 83v
9378 1823 4 17 Trüb, Sturm, nicht kalt. Im Burgtheater „Blitzstrahl“, „Er mengt sich in alles“, Unzelmann von Dresden als Plumper. Im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, „Hamlet“, im Theater an der Wien „Freyschütze“. Maurer und Zimmerleute arbeiten am Einziehen der Schläuche. Den Vormittag beim Grafen; sprach Simon; vom Landrechte kamen die Klagen von Richart und Jungmann, dagegen der Graf Einwendungen machen will; wie schlecht ! Sprach Kárner; die Prinster nahm Abschied, reisen morgen. Die Kupfer und Jungmann speisten mit uns, nach Mittag Finalkonzertation mit Kreutzer und Goll bei Reimann, dauerte 2 Stunden. Dann ich mit Kreutzer in die Leopoldstadt, ich ins Theater, Ignaz Schusters Einnahme „60 Minuten nach 12 Uhr“, Parodie auf „Ein Uhr“ in 2 Akten von Meisl, Musik von Müller; unterhielt mich, besonders die Huber. Therese war mit den Weibern bei der Wohlfarth. Band 10 (X.), Seite 83v
9379 1823 4 18 Trüb und stürmisch. Im Burgtheater „Leben - ein Traum“, im Kärntnertor-Theater „Otello“, im Theater an der Wien „Vorstellung ohne Probe“ und „Schwarzbart“. Maurer und Zimmerleute arbeiten fort. Den Vormittag beim Grafen. Entwarf einen Separatkontrakt für Reimann und Goll. Besuchte die Pepi bei Vladár, Kárner und Weidmann speisten da. Nach Mittag mit Therese spazieren, die Vladár Nanette besuchte und ging mit auf die Bastei. Ich war im Kärntnertor-Theater nicht voll. Die ganze Nacht konnte ich wegen Schnupfen und Husten nicht schlafen. Band 10 (X.), Seite 83v
9380 1823 4 19 Kühl, öfters Regen. Im Burgtheater zum 1. Mal „Brautwahl“, Lustspiel in 3 Akten nach Picard; im Kärntnertor-Theater „Geheimnis“, „Paris“, im Theater an der Wien „Armida“. Blieb wegen Husten und Schnupfen lange im Bett, zum Grafen. Ass mit Therese allein; beide leiden wir an Kopfschmerzen. Dem Zimmermann zahlte ich für die Schläuche 140 fl.. Nach Mittag wegen Goll zu Reimann, um 9 h lag ich schon im Bett. Band 10 (X.), Seite 83v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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