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Anzeige von 9346 - 9350 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9346 1823 3 16 Kalt, düster, wie gestern. Im Burgtheater „Gabriele“, gefällt sehr, „3 Erben und keiner“; im Kärntnertor-Theater „Geheimnis“, „Schweizermädchen“, im Theater an der Wien „ 4 Schildwachen“ mit der Lange, „Schwarzbart“. Den Vormittag Probe zur Optik mit Evarist, Fritz, Werner, Aspelmayer. Zum Grafen, Gratulanten rückten an. Hofkonzert, Billett dem Eckl, 4. Gesellschaftskonzert. Mittags bei Wohlfarth mit Kridl, nach Mittag mit Therese bei Reimann, Valete für Carl. Mit Reimann in den Garten, sahen alle Beschädigungen des Winters. Der Hausmeister arbeitete, schenkte ihm 2 fl. 30 x. Blieb den Abend bei Reimann; Seitz, Wohlfarth, Fieglmüller, Dessauer, die Treitschke waren da. Wir fuhren um 10 h nach Hause, ich sah die Kapitelle nach Gran. Band 10 (X.), Seite 80r
9347 1823 3 17 Trüb. Im Burgtheater „Bräutigam aus Mexico“, im Kärntnertor-Theater zum 2. Mal „Otello“ mit der Fodor, die Oper wurde aber nicht ausgespielt; im Theater an der Wien „Männertreue“, „Schwarzbart“. Den Vormittag beim Grafen. Therese verfertigte für die Pepi 6 Krägen, 9 fl., und ein schwarztaffetenes Vortuch, 8 fl. Fuhr mit der Richart zu Peter, die Fux erfreute ich mit Sitzen zu „Otello“, 8 fl., Mittags in der Stadt London, besuchte Carl bei seinem Eintritt zu Dehne. Reimann und sie speisten bei Wohlfarth; schickte ihnen Karten ins Theater an der Wien. Nach Mittag holte ich Toni und Pepi bei Schwitzer ab; Toni schrieb recht hübsch, Pepi strickte Seckeln. Führte sie zu Vladár; große Freude. Dann ins Theater an der Wien, nahm Sitze im 2. Parterre; leer, von Haizinger hörte ich, dass im Kärntnertor-Theater der Fodor im Anfang übel wurde, das Publikum eine Stunde wartete; endlich erschien Nestroy, dass die Oper nicht gepielt werden könne und man sein Geld zurück bekomme. Mit ihm und Eckl soupierten wir beim Lamm. Band 10 (X.), Seite 80r
9348 1823 3 18 Trüb, windig. Im Burgtheater „Sappho“, Betty Koberwein als Melitta; im Kärntnertor-Theater „Fidelio“, im Theater an der Wien „Häuschen in der Au“, „Schwarzbart“. Früh bestürmten mich Gratulanten. Zum Grafen; dem Betsély wurde in Laxenburg der Bettsack abgeschnitten, Hruschka brachte uns 3 Gilets, eines schenkte ich dem Seitz Pepi. Mit Seitz zum kranken Streitfort, dann zum Kreuz speisen, ins Kaffeehaus zur Titschmann. Therese musste sich wegen Kopfschmerzen legen. Die Assen brachte Trauben. Zu Haus fand ich die Kramer, Caminada, Wohlfarth. Aspelmayer gab mir von Therese einen roten Brustschal, der mich sehr freute. Sprach Kike, ins Kärntnertor-Theater; die Schröder wurde brillant empfangen. Band 10 (X.), Seite 80r
9349 1823 3 19 Ein düsterer Tag, Regen, Schnee. Im Burgtheater „Bräutigam aus Mexico“, im Kärntnertor-Theater „Junger Onkel“, „Paul und Rosette“; im Theater an der Wien zum 1. Male „Putzerls Abenteuer“, Lustspiel in 2 Akten von Pfaller, Musik von Kanne. Früh viele Gratulanten. Rathmayer brachte mir eine Tasse mit Bouquet; Wohlfarth Punsch, Bavarois; Seitz schickte 2 Oleander; Kupfer und Marie brachten 2 Tassen von Blumen unter die Lampen. Gegen 12 h mit Therese, Kupfer und Luise in den Kirchhof; Knoll öffnete den Seitz Eduard nicht. In den Garten, da fing es zu schneien an, mit Therese. Kridl, Seitz, ihr, Pepi, Heyssan in den Seitzerhof, aßen zusammen, waren sehr vergnügt. Dann hielt ich mit Werner – welcher heute Akzessist wurde – Evarist und Aspelmayer Probe zur Optik, sahen Gmunden, Moskau etc., Therese ging zur Moser, ich ins Theater an der Wien, fiel unter dem Kärntner Tor. Elende Sudelei, langweilig, wurde zum Teil ausgezischt. Plauderte mit Schuster, Zampis begleitete mich. Band 10 (X.), Seite 80r
9350 1823 3 20 Gefroren, ein rauer Tag. Im Burgtheater „Raphael“ von Castelli, zum 1. Mal „Die Oper“, Lustspiel in 2Akten von Contessa. Im Kärntnertor-Theater „Mahomet “, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag beim Grafen. Weidmann, Neumann, Dräxler, Ruthner speisten mit uns, nach Mittag zum Rohrweck, zu Hause hörte ich, dass mich die Schwitzer dringend zu sich bitten ließ. Ich fuhr hinaus und hörte, dass die Mutter eben die Pepi wegen Scharlach zur Vladár führte; fuhr hin, rlef Knoll; lauter Fatalia !, Später ins Kärntnertor-Theater; leer; das Lustspiel „ Die Oper“ wurde ausgezischt. Plauderte mit Fenini, bei Therese war die Marie mit rotem Merinos, welchen wir behielten. Band 10 (X.), Seite 80v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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