Trüb, öfters Schnee. Im Burgtheater „Mann von Wort“, im Kärntnertor-Theater „Cordelia“, Einnahme der Betty Schröder, Kreutzer dirigiert; dann zum 1. Male „Urteil des Paris“ von Henry. Im Theater an der Wien „Amerikaner“. Den Vormittag beim Grafen, bei Richart, mittags mit Therese bei Reimann, sagte ihnen, dass sie von mir 14.000 fl. Münze erhalten, schrieb dem Sonnleithner. Seitz speiste auch da. Gab allen Billetts ins Kärntnertor-Theater; nicht voll, das Ballett langweilte.
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Heiter, rauer Wind. Im Burgtheater „Bianca della Porta“, im Kärntnertor-Theater „Libussa“, im Theater an der Wien „Amerikaner“. Den Vormittag beim Grafen, zum Kanzler. Wohlfarth, Mayer speisten mit uns, nach Mittag mit Therese spazieren. Zur Marie, schrieb der Kupfer ein Promemoria an die Administration, um 2000 fl. und 300 fl. Quartiergeld. Ins Theater an der Wien, äußerst leer, fand Seitz und die Lieglischen. Nachher mit Rosner zum Kreuz soupieren und zur Generalprobe von Lewins „Schwarzbart“. Um ½ 2 h war der erste Akt geendet, ging schlecht. Plauderte mit Neefe, Fenini, Kanzler, ging mit Zampis nach Hause. Therese war den Abend bei der Moser.
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Heiter, kalt. Im Burgtheater „Botaniker“, „Liebeserklärung“, im Kärntnertor-Theater „Blaubart“, im Theater an der Wien zu Lewins Einnahme „Schwarzbart“, Pantomime in 2 Akten mit Chören, Gesängen etc., Musik von Roser (?) Das Wasser im 1. Akt gefiel und im 2. das Sprengen des Schiffes. Den Vormittag beim Grafen, Kanzler, Geissler. Kárner speiste mit uns. Nach Mittag mit Therese spazieren, besuchten den kranken Fechner. Ging herum, sprach Kike, dann ins Josephstädter Theater „Capricciosa“, von Told, Musik von Drechsler. Langweilte mich sehr, mit Vermern (?) in die Stadt. Therese war eine Stunde lang bei Vio.
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Regen und Schnee, ewiger Winter; dann nach Mittag war Sonnenschein. Im Burgtheater „Schutzgeist“, im Kärntnertor-Theater „Geheimnis“, „Rose“, im Theater an der Wien „Schwarzbart“. Den Vormittag beim Grafen, Therese fuhr mit dem Andres zu mehreren Fabrikanten. Generalprobe zu „Otello“ ohne Fodor. Mittags bei Wohlfarth mit Neumann; er hatte die ganze Prügelszene dem Duport erzählt und ihm den Kupelwieser geschildert. Wir gingen zusammen herum, sprach Kike, dann ins Theater an der Wien, ziemlich voll, unterhielt mich. Schnupfen und Husten quälen mich gar sehr. Therese war bei der Moser.
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Trüb, nach Mittag heiter. Im Burgtheater „Bild“, im Kärntnertor-Theater „Fräulein vom See“, im Theater an der Wien „Schwarzbart“. Wegen Husten und Schnupfen lag ich bis 10 h, dann zum Grafen, wohin die Schenk kam, sich wieder Vater und Mutter Namen (?) an mich wandte, aber vergebens; es bleibt wie ich bestimmte. Mittags allein, zum Kaffee kamen Schießl, Richart, Jungmann, später Ortner, welcher sein Haus verkaufen will. Therese bekam Besuch von der Zeiler (?), Malerin; ich ging herum, dann ins Kärntnertor-Theater, sprach Kettel, Jungmann, Kramer.
Band 10 (X.), Seite 79v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).