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Anzeige von 9246 - 9250 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9246 1822 12 6 Heiter, abends etwas Regen. Im Burgtheater „Parteienwut“, im Kärntnertor-Theater Akademie, Gitarr[ist] Legnani, „Margarethe“ mit Courtin. Im Theater an der Wien „Ein Uhr“, im Josephstädter Theater „Timur“, nahm Sitze für die Reimanns. Den Vormittag zu Hause, dann mit Therese spazieren. Mittags speisten Richart, Ball und Jungmann da, mit der Richart und ihrer Resel lachten wir viel. Radl schickte einen Schill. Vom Grafen hörte ich nichts Neueres. Der Römer und Schauenstein schickten wir Billetts. Nach Mittag sprach ich Collens. Dann ins Josephstädter Theater, nicht voll, kam mit Reimann, Seitz, Koch zusammen, plauderte mit Hensler. Tod des Fürsten Auersperg. Band 10 (X.), Seite 69r
9247 1822 12 7 Trüb, im Burgtheater „Elise Valberg“, im Kärntnertor-Theater „Libussa“, im Theater an der Wien „Ein Uhr“, statt Gottdank die Vogel. Den Vormittag zu Hause. Die Starhemberg ließ mir sagen, vom Grafen ging ein Stein weg und er befinde sich viel besser. Wegen Eigenmächtigkeit des Prunner (?) schrieb ich an Traubenberg. Die Knoblich besuchte uns; ich sprach mit ihr lange von ihrer Anstalt und ihren Lehrgegenständen; dann ging ich eine Stunde spazieren, mittags allein. Polborn schickte Therese einen sehr schönen lila Hut mit kleinen Federn, welches sie sehr freute. Den Seitz bestahl sein Peter. Nach Mittag sprach ich Kike, dann zu Wertheimer; Nathan nahm heute Abschied; er reist morgen nach Hamburg. Dann ins Kärntnertor-Theater; ziemlich voll, gab der Römer, Scheiger, Kridl, Eckl Billetts, gefällt, Einnahme über 700 fl. Die Franzel der Hruschka klagte über den Grafen, will zur Schenk gehen; ich riet, ruhig zu sein. Bei uns Vio. Band 10 (X.), Seite 69r
9248 1822 12 8 Heiter. Im Burgtheater „Romeo und Julia“, im Kärntnertor-Theater „Libussa“, im Theater an der Wien „Ein Uhr“. Den Vormittag zu Hause. Sprach Kike, in die Michaelerkirche, mit Therese spazieren. Mittags bei Wohlfarth mit Neumann, Axt, Streitfort, Kridl. Kleiner kam, welcher einen Zettel der Gräfin von Preßburg zurückschickte, welcher ihn frappierte; sprach in Preßburg mit Schönbauer. Kárner musste wegen nahem Tod des Szentgály jäh nach Eisenstadt, und Therese sich wegen Kopfschmerzen legen. Nach Mittag ging ich mit Neumann spazieren, besuchten die Ball. Dann ins Kärntnertor-Theater; plauderte mit Wohlfarth, Kettel, Seng, Hassaureck. Band 10 (X.), Seite 69r
9249 1822 12 9 Trüb. Im Burgtheater „Herrmann und Dorothea“, im Kärntnertor-Theater „Pächter Robert“, „Hamlet“, im Theater an der Wien „Ein Uhr“. Am Vormittag schrieb ich dem Grafen, der Fanny beantwortete ich ganz ihren Brief. Mittags allein, nach Mittag ging ich herum, die Begräbnis des Fürsten Carl Auersperg zu schauen; Zug durch das Kärntner Tor, Kärntnerstraße zum Roten Turm und Tabor hinaus. Besuchte Hruschka und brachte ihr Crème celeste. Kam mit Baron Zedlitz zusammen, welcher ein Trauerspiel schrieb und die erste Rolle der Schröder zudachte, nun aber selbe der Müller geben will. Ich stimmte für die Schröder. Sprach Kike, langweilte mich im Kärntnertor-Theater. Ging ins Fliegende Rössel, fand Guggenberger, Kridl, Streitfort, zu Hause die Vio. Band 10 (X.), Seite 69v
9250 1822 12 10 Trüb, es wurde [nach Mittag] heiter. Im Burgtheater „Üble Laune“, im Kärntnertor-Theater „Italienerin in Algier“, mit Sieber, Schütz, im Theater an der Wien „Ein Uhr“. Am Vormittag zu Radl. Therese holte mich ab, gingen zusammen zur neuen Notbrücke. Dräxler, Putz, Agnes speisten mit uns. Fanny schrieb mir, die Schwitzer wolle beide Mädchen wohlfeiler halten. Ich schrieb ihr, dass ich schon mit der Knoblich gesprochen und dahin gebe; sie bat mich, mit der Schwitzer zu reden, welches ich ihr dann zusagte. Nach Mittag ging ich herum, sprach Kike. Ins Kärntnertor-Theater, plauderte mit Högler, Zeiller, Kridl. Therese hatte Gesellschaft, fand noch die Vio. Band 10 (X.), Seite 69v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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