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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9226 1822 11 16 Trüb, sehr kalt. Im Burgtheater „Bild“, im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, „Hamlet“, im Theater an der Wien für die Wohltätigkeit „Schauspieler“. Früh zu Hause. Zum Sina wegen Vinzenz; der Fürst versprach dem Grafen, für die Wintermonate 3600 fl. zuzulegen. Zum Bánffy, welcher behauptet, Walnefer sei wohlfeiler als Kern. Zur Hruschka, schrieb dem Grafen wegen Sinas Gespräch einen langen Brief. Röser speiste da. Nach Mittag wegen Mautsachen des Polborn zur Illésházy, war äußerst artig Führte Röser zu Rohrweck, sprach Collens, Kike. Fand Andres im Kärntnertor-Theater; voll. Band 10 (X.), Seite 66v
9227 1822 11 17 Ein nebliger Tag. Im Burgtheater „Leuchturm“, „Verwundeter Liebhaber“; im Kärntnertor-Theater „Cora“, im Theater an der Wien zum letzten Mal von Tourniaire und Forneaux „Die Räuber in den Abruzzen“, „Rosen des Malesherbes“, „Gouvernante“. Früh arbeitete ich zu Hause, änderte der Vio einen Aufsatz an die Administration, schrieb Mautgesuche für Polborn. In Wächters Predigt, mit Therese spazieren, Stockhammers Gouvernante. Mittags bei Wohlfarth mit Axt, Streitfort, Kridl; Spannung mit Seitz wegen Spiel. Nach Mittag wieder zur Illésházy, sagte mir, dass der Graf in Freistadtl an Fieber und Brechen liege. Zu Starhemberg, wegen dem Grafen Erkundigungen einziehen. Der Bediente Leopold schrieb mir, dass die Gräfin am 16. mit ihrem Schulz hinabreiste, Lebel am 15. November. Neuer Kummer !; man kann nie ruhig sein. Der Gräfin schrieb ich zum Namenstag. Zu Römer, ins Kärntnertor-Theater. Therese blieb am Nachmittag allein; spät die Vio. Band 10 (X.), Seite 66v
9228 1822 11 18 Trüb, Nebel. Im Burgtheater „Sorgen ohne Not“, im Kärntnertor-Theater „Geheimnis“, „Hamlet“, im Theater an der Wien „Liebe kann alles“. Früh arbeitete ich zu Hause, in No. 361, räumte der Vorsicht wegen meine Sachen weg. Zur Hofkammer wegen Polborn, sprach Eschdorfer (?). Kridl bekam von Fenini (?) Freibilletts, gab solche auch an Tschepp und Aspelmayer. Mittags allein, nach Mittag mit Therese zu Fußer; er schickte uns 8 Fuhren Mist. Brachte der Schmidt zum Namenstag Seidenfedern für 4 fl., dem Kind Spielwerk 1 fl.. Vom Grafen bekam ich keine Nachricht, aber die Starhemberg und Illésházy ließen mich wissen, das Fieber sei minder, und sie hofften, ihn bald nach Preßburg zu transportieren. Mit Kupelwieser ins Kaffeehaus, sprach Collensi, Kike. Ins Kärntnertor-Theater, plauderte mit Fuljod, Seitz. Spannung mit Wohlfarth wegen Spiel-Plauscherei des Streitfort, mit Neumann und Kupelwieser wegen Jeanettl. Therese war bei der Moser, später bei ihr beide Vio, lachten viel. Band 10 (X.), Seite 66v
9229 1822 11 19 Nicht kalt, Nebel. Im Burgtheater „Hedwig“, „Dir wie mir“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Hamlet“, im Theater an der Wien „General Schlenzheim“. Den Vormittag im Hause, zur Starhemberg und Illésházy; der Graf ist besser. Mittags Agnes, Putz, Röser. Zusammen zum Hafner Herold wegen Ofen im großen Zimmer. In den Volksgarten, die Bäume sind schon ausgesetzt, sprach Kike. Um 6 h zu Reimann, Valete des Röser. Er ist in Petronell mit Wohlfarth, Seitz. Nach 10 h mit Therese zur Vio, mit Jeanettl und Bistrich (?); blieben bis 1 h. Band 10 (X.), Seite 67r
9230 1822 11 20 Dichter Nebel, finster. Im Burgtheater „Schneider und sein Sohn“, im Kärntnertor-Theater „Cora“, das Theater an der Wien wegen „Ein Uhr“ geschlossen. Den ganzen Vormittag zu Hause, Kridl, Schießl, Neumann, Gottdank, Kupelwieser speisten da. Nach Tisch wurde wegen Jeanettl debattiert, sie soll als Gast spielen. Mit Reimann schlich ich herum, plauderte mir wegen der Amadio (?) in St. Pölten die Ohren voll. SprachCollensi, Kike und passierte den Abend im Kärntnertor-Theater; mit Fuljod, Seitz, Bauhofer. Zuletzt mit Stockhammer im Bierhaus, räsonnierten über das neue Abonnement, welches ich sehr vernünftig gedacht und räsonnabel fand: Loge 800 fl. und so lang die italienische Oper dauert, monatlich 100 fl.; ein Parterresitz 200 fl., welchen man auch vergeben kann, im 4. Stock 120 fl; Eintritt im Parterre 80 fl. Zu Hause fand ich die Vio; die Angelegenheit mit der Administration ist geendet, Pisling bekommt 20 #. Band 10 (X.), Seite 67r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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