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Anzeige von 8946 - 8950 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8946 1822 1 25 Ein düsterer Tag, nach Mittag öfters Regen. Im Burgtheater „Falsche Scham“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien „Teufelsmühle“. Den Vormittag beim Grafen, bei Radl, welcher besser ist. Begegnete den kranken Ullmann, welcher mich herzlich dauert, besuchte die Richart. Nach Mittag mit Therese zu Reimann, schloss mit ihm gegen Gewinn von 300 fl. die Rückzahlung der Terzaghi’schen 7425 fl – einst 15.000 fl., vom 24. November 1807 – an DelChiaro. Mit Reimann auf seinen Platz und in meinen Garten. Spielte bei Hoffmann mit Kridl, sprach Kike. Abends nahm ich Dunst- und Fußbad. Theodor begleitete Therese nach Hause. Band 10 (X.), Seite 28r
8947 1822 1 26 Sturm, öfter Schnee, auch manchmal Regen. Im Burgtheater „Leichter Sinn“, im Kärntnertor-Theater „Matrose“, „Aline“, im Theater an der Wien „Teufelsmühle“. Den Vormittag beim Grafen, beim Karner, klagte, dass der Fürst gar nichts tut, immer nur redet. Zahlte dem DelChiaro 3000 fl. vom Reimann. Mittags allein. Nach Mittag siegelte ich Karten für den 2. Ball, sprach Kike, spielte bei Hoffmann. Ins Kärntnertor-Theater, plauderte mit Seitz. Band 10 (X.), Seite 28r
8948 1822 1 27 Starker Schnee und Wind. Im Burgtheater „Männer denken, Frauen lenken“, „Sekretär und Koch“. im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“, im Theater an der Wien „Teufelsmühle“. Den Vormittag beim Grafen, mit ihm Debatte wegen Tschernohlawek, er ist gar so schlecht. In Gesellschaft zu Vladár. Mittags bei Wohlfarth mit Streitfort, Kridl. Schickte Therese Dessert, sie speiste allein. Nach Mittag bei Seitz, spielte. Ins Kärntnertor-Theater, hörte die Spitzeder als Königin, ihn als Papageno, Weinmüller Sarastro. Sprach Aigen, die Rathmayer, Kike und holte Therese bei der Assen ab, wo sie mit der Hruschka war. 1. Redoute zu 4 fl., die Böden gewachst, 1100 Gäste. Band 10 (X.), Seite 28v
8949 1822 1 28 Windig, zum Teil Tauwetter. Es gibt kein Eis; das Gefrorene kostet 36 x, etwas viel. Im Burgtheater zum 1. Mal „Der bucklige Liebhaber“, Posse in 1 Akt aus dem Französischen von Castelli. vorher „Jurist und Bauer“. Im Kärntnertor-Theater „Junggesellenwirtschaft“, „Jungfrau von Orleans“, im Theater an der Wien „Teufelsmühle“ Den Vormittag beim Grafen. In die Porzellanfabrik, mittags speiste der Jungmann mit uns, samt Stessel und Fiala. Ich schrieb der Richart, dass Sonnleithner den Grafen wegen der Interessen anmahnen solle. Bei Therese waren die Rangstein, Comtesse Fuchs und Werner. Band 10 (X.), Seite 28v
8950 1822 1 29 Trüb, öfters Schnee, schlechtes Wetter. Im Burgtheater „Leuchtturm“, „Buckliger Liebhaber“, im Kärntnertor-Theater „Müllerin“, im Theater an der Wien „Teufelsmühle“. Den Vormittag beim Grafen. Mittags in Lazars (?) und Kárners Gesellschaft beim Radl, brachte der Valentini beim Radl ein Seidentüchl, 3 fl., dem Kutscher Petter 1 fl. Spielte mit Kridl, ins Kärntnertor-Theater. Bei Therese speisten Agnes und Dräxler; abends mit der Moser bei der Camilla. Band 10 (X.), Seite 28v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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