Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 8896 - 8900 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8896 1821 12 6 Nikolaus Es wurde gar nicht licht, Regen und Sturm, abends erster Schnee. Im Burgtheater „Donna Diana“, im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, im Theater an der Wien Einnahme der Gottdank „Köhler Adam Wiederbauer “, Schauspiel in 4 Akten von Töpfer. Den Vormittag beim Grafen. Dräxler speiste bei uns und brachte das Promemoria wegen Freibillett nebst einem dummen Entschuldigungsschreiben von Mosel mit. Die Perlasca (?) brachte unsere neuen Billets vom Mansfeld, Abdrücke 500 à 7 fl., dann 300 kleine à 3 fl. Nach Mittag zeigte ich dem Strawen Figuren und Bilder. Sprach Kike, spielte mit Kridl bei Hoffmann. Ins Kärntnertor-Theater, plauderte mit Haim, Kanzler (?). Fand Neumann beim Herausgehen aus dem Theater, sprach wegen meinem Entrée und gaben uns für morgen Rendezvous zum Baml. Band 10 (X.), Seite 22r
8897 1821 12 7 Schnee, kotig, abends heiterer Mondabend. Im Burgtheater „Westindier“, im Kärntnertor-Theater „Matrose“ mit der Hornik, „Alfred“. Im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag beim Grafen, dem kranken Mahlknecht schickte ich 10 fl. Mittags mit Therese allein, nach Mittag kam ich mit Neumann in Bamls Kaffeehaus zusammen. Duport versicherte ihm, alle Tage, bis Barbaja kommt, würde mein Billett beim Haim sein; sagte ihm, wie jämmerlich über Duport geschimpft wird. Plauderte mit Dirzka, Gottdank, Joël, Herzenskron. Die Gottdank nahm gestern nur 900 fl. ein, ihr bleiben 500 fl., unerhört wenig. Zu Hoffmann, fand Seitz, Kridl. Ins Kärntnertor-Theater, zu Kike. Therese war bei der Moser. Band 10 (X.), Seite 22r
8898 1821 12 8 M[aria] Empfängnis, heiter, gefroren, abends starker Regen. Im Burgtheater „Käthchen von Heilbronn“, im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“ mit stärkerem Chor, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag beim Grafen, mit Reimann. Zur Vladár, zahlte dem Caesar 43 fl.. Mittags bei Wohlfarth mit Fink und Axt, waren munter. Nach Mittag mit Therese in der Stadt herum, sahen die Botokuden in Dubskys Galerie fahren, dann zu Kike, Seitz. Ins Kärntnertor-Theater, Neumann brachte mir selbst 2 Billetts. Sehr voll, wurde nicht applaudiert. Therese war den Abend bei der Moser. Band 10 (X.), Seite 22v
8899 1821 12 9 Regen, im Freien Glatteis, den Tag über Nebel. Im Burgtheater „Quälgeister“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, Adam Steinbrück, „Schweizermädchen“, im Theater an der Wien das Gestrige, obwohl es ganz missglückte. Den Vormittag beim Grafen, zu Kike. Mittags bei Wohlfarth mit Axt, Kridl, Braunthal; abends waren sie bei Ennöckl. Nach Mittag bei Seitz, wo Pichl speiste und ihm ein Freibillett versprach. Dann ins Kärntnertor-Theater, fand Kettel, Seng, im 4. Stock die Ball. Therese war bei der Moser. Band 10 (X.), Seite 22v
8900 1821 12 10 Nebel, sehr kotig. Im Burgtheater „Heimliche Heirat“, im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, im Theater an der Wien „Hund des Aubri“, Sitz dem Evarist. Die Leute des Reimann politieren, er selbst sah nach. Den Vormittag beim Grafen, sprach Aigen. Neumann speiste mit uns, ich versprach ihm ein Tuch auf einen Caput, er wählte sich ein Muster. War beim Wolfmayer und tauschte 3 ½ Ellen braunes ein, kostet 25 fl., zusammen 90 fl.. Nach Mittag zu Kike, ins Kärntnertor-Theater fand die gestrige Gesellschaft; plauderte mit Neumann, führte ihm Traubenberg auf. Neumann war gar sehr verstimmt. Sah mit ihm für den Tänzer Baptist Zimmer bei der Trentsensky. Band 10 (X.), Seite 22v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b