Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 8856 - 8860 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8856 1821 10 27 Nebelreissen, finster, höchster Barometerstand. Im Burgtheater „Jungfrau von Orleans“, im Theater an der Wien „Hund des Aubri“, neuer Hund. Den Vormittag beim Grafen, Zurichtung des 1. Stocks, viel Arbeit. Zum Wohlfarth, er und Therese sind besser, sie muss noch im Bett bleiben. Nach Mittag zu Wohlfarth, neuer Krampfanfall. Sah die Säulen des Theseustempels aufstellen, über die Glacis auf Reimanns Bauplatz, fand beide. Dann in den Garten. Reinl tut nichts, will, dass ich mit ihm reden soll. Zu Hoffmann, welcher nicht gehen kann. Zu Kike, zum Wilden Mann, fand Schenk mit Anhang, Dräxler und Wiener (?), welcher den Gartenplan vollendete. Band 10 (X.), Seite 16v
8857 1821 10 28 Höchster Barometerstand, über „Beständig schön“. Im Burgtheater „Schlacht bei Fehrbellin“, im Kärntnertor-Theater „Blaubart“, im Theater an der Wien „Hund des Aubri“. Den Vormittag beim Grafen, in des Gärtners Ritter Gesellschaft, welcher in Kap Haiti bei Joseph war, die brasilianischen Wilden zu sehen; sah sie wieder nicht, weil kein allgemeiner Einlass war. Mittags mit Kridl und Axt bei Wohlfarth, er ist besser. Nach Mittag mit Ersterem in den Garten, setzte die 3 Lilienwurzeln vom Treitschke, dann in Gesellschaft in den Matzleinsdorfer Kirchhof Bei Therese waren die Fux, Moser, Comtesse, spielten. Ich ins Kärntnertor-Theater, war sehr kalt, fand Kettel, Eckl. Band 10 (X.), Seite 17r
8858 1821 10 29 Heiter, sehr kalt. Im Burgtheater „Schneider und sein Sohn“, im Kärntnertor-Theater „Nachtigall“, „ 2 Tanten“, im Theater an der Wien „Hund des Aubri“. Den Vormittag beim Grafen. Wohlfarth ist besser. Mittags allein, nach Mittag mit Kridl zu Kike, zur Vladár, wo Toni ist. Dann ins Theater an der Wien, plauderte mit Mayer, Michel, dem Polizei-Magistratsrat Lanzer – er hat Küstners Untersuchung –, Aigen, Kettel. Nicht voll, langweilte mich. Der Hund für 175 fl. tat im 1. Akt seine Schuldigkeit nicht. Bei Therese war die Moser, Assen mit Anhang. Band 10 (X.), Seite 17r
8859 1821 10 30 Neblig, der Nachmittag heiter, warm. Im Burgtheater „M[aria] Stuart“, Wallbach von Breslau als Mortimer. Im Kärntnertor-Theater „Barbier von Sevilla“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Zauberglöckchen“, Pantomime in 2 Akten, von Horschelt, Musik von Riotte, dann „Papagei“. Den Vormittag beim Grafen. Wohlfarth ist besser. Mittags mit Agnes, Dräxler, brachte Gartenplan vom Wiener (?), recht nett. Mit Kridl zu Vladár, dann ins Theater an der Wien, Sitz neben Reimann. Die Pantomime machte kein Glück, hat gar zu wenig Handlung, Interesse und Tänze. Therese hatte Spiel, Moser, Agnes, Fux, Hagemann. Band 10 (X.), Seite 17r
8860 1821 10 31 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Selbstbeherrschung“, Wallbach von Breslau als Sekret[är] Willmann (?). Im Kärntnertor-Theater „Milton“, „Aline“, im Theater an der Wien „Das war ich“, „Zauberglöckchen“. Den Vormittag beim Grafen. Mit Therese, welche zum ersten Male ausging, beim kranken Wohlfarth, er ist viel besser. Mittags speisten Kridl, Wagner, Koch und Neefe da, er holte sich wegen gestern sein Bravo. Nach Mittag mit Kridl zu Vladár. Ins Kärntnertor-Theater, langweilte mich; der Graf saß zum letzten Mal in seiner Loge. Sprach Kike, Kettel; Aigen liegt. Bei Therese war Jeanettl den Abend. Heute abends starb der hoffnungsvolle Graf Traun im 17. Jahre; für Ptacznik ein großer Verlust. Band 10 (X.), Seite 17r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b