Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 8226 - 8230 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8226 1820 2 6 Heiter, 3 Grad unter dem Eispunkt. Im Burgtheater „Intermezzo“, Loge der Massauer; im Kärntnertor-Theater „Dorfsängerinnen“, Loge der Peter; im Theater an der Wien „Friedrich mit der gebissenen Wange“ von Stegmayer. Den Vormittag beim Grafen, hatte Geschäfte mit Treitschke wegen Wolle, Kaan will selbe auf 2 Jahre. Mittags bei Wohlfarth mit dem alten Nesinger, Glaser, Streitfort, Axt. Therese speiste beim Reich und war abends beim Rudolph. Abends auf die Theater, dann in Compagnie. Band 09 (IX.), Seite 105r
8227 1820 2 7 Heiter. Vorabend von der Kaiserin Geburtstag. Im Burgtheater, zum 1. Mal „Ruprecht, Graf von Horneck“ von der Weissenthurn, Trauerspiel in 3 Akten. Im Kärntnertor-Theater „Nachtigall und Rabe“, „Emma – heimliche Ehe“, „Gott erhalte !“. Im Theater an der Wien „Emma von Leicester“, Oper in 2 Akten von Rossi, Musik von Meyerbeer. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei Wohlfarth mit Nesinger, dem Oberamtmann, Glaser, der schon sehr gespannt kam, vor Tische dem Axt eine Lektion gab, dann während dem Essen uns dumme Kerls hieß, vor denen er gewarnt; sehr grob dem Axt und Streitfort begegnete, endlich mich so sehr reizte, dass ich ihn Narren, Pedanten, dummen Menschen hieß und nur das Haus schonte, um ihm nicht mehr zu sagen. Nach Mittag in Gesellschaft, ins Burgtheater, Das Stück ist an Dichtung und Aufführung ganz miserabel und langweilte unendlich. Koberwein als Held. Ich machte dem Oberamtmann Platz, ging ins Parterre, fand Joël und plauderte mit ihm über Dermers Testament: dass das Polytechnische Institut sein Universalerbe sei, eine Schwester – vermutlich die Potzany (?) – nichts, die anderen nur Legate erbten. Band 09 (IX.), Seite 105r
8228 1820 2 8 Tauwetter, auf den Straßen schwimmt es. Im Burgtheater das langweilige Gestrige, im Kärntnertor-Theater „Rotkäppchen“, im Theater an der Wien für den Pensionsfonds „Wulfing von Stubenberg“, außen Beleuchtung, „Gott erhalte !“ Den Vormittag beim Grafen, den Fabrikanten Herrmann und Böhm, Felber. Mittags speiste Dräxler da. Nach Mittag brachte ich der Hruschka „Hoftanzmeister Mereau “ von Iffland. In Compagnie, um 8 h ins Bett, heftiger Husten und Schnupfen plagen mich. Kurs 251 fl.. Band 09 (IX.), Seite 105v
8229 1820 2 9 Tauwetter, 6 Grad ob dem Eispunkt. Im Burgtheater „Jenny“, im Kärntnertor-Theater „Zum Gold[enen] Löwen“, „Übelgehütetes Mädchen“, im Theater an der Wien „Wulfing von Stubenberg“. Den Vormittag beim Grafen, mittags speisten Kridl, Koch, Wohlfarth, Stegmayer, Schießl, Ax, und Gottdank da. Nach Mittag in Gesellschaft zur Hruschka, blieb in Compagnie, Therese war bei der Moser. Husten und Schnupfen quälen mich sehr. Band 09 (IX.), Seite 105v
8230 1820 2 10 Heiter. Im Burgtheater „Dienstpflicht“, im Kärntnertor-Theater „Gutsherr“, „Pagen des Vendome“, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag beim Grafen, zweimal zu Liebenberg wegen 30.000 fl. Mittags speisten Koch und Jeanettl da, neue Pläne, sie ans Hoftheater zu bringen. Um 4 h wieder zu Liebenberg. Die Sepherl und Saly schickten wir ins Theater an der Wien. Ich war in Compagnie; mir wurde so übel, dass ich mich legen musste. Kurs 2511/8 fl.. Band 09 (IX.), Seite 105v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b