Trüb, sehr kalt. Im Burgtheater „Tagesbefehl“, „Wie man sich täuscht“, im Kärntnertor-Theater „Zum Gold[enen] Löwen“, „Fest in Kisbér“, im Theater an der Wien „Brandschatzung“, dann zum 1. Mal „Die Wildschützen“, pantomimische Familien-Szene in 2 Akten von Horschelt, Mus[ik] von Riotte, 3 neue Landschaften von Neefe; gefiel nicht sehr. Den Vormittag beim Grafen, Biedermann, zur Vladár. Speiste in Gesellschaft, im Josephstädter Theater. Nach Mittag im Krippenspiel des Griesseler (?) in Müllers Galerie, schlecht. War mit Jean Hoffmann, hörte, dass Joseph erst bis den 20. von Triest abreisen wird.
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Strenge Kälte. Im Burgtheater „Korb“ und „Baron Blitz“, im Theater an der Wien „Jagdschloss“ von Hoffmann, dann das gestrige Ballett. Den Vormittag beim Grafen, Felber. Den Vormittag in Compagnie, Pugel. Abends in Wohlfarths Gesellschaft ins Theater an der Wien, sehr kalt und leer, gab den Reimannischen Sitze. Therese speiste bei der Moser.
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Sehr kalt, die Vögel frieren. Im Burgtheater „Fiesco“, im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien „Rosenhütchen“. Erste Redoute, zu 3 fl. Den Vormittag beim Grafen; Mericzay ist hier. Schloss meine Kasse ab, zu Pugel, mittags bei Wohlfarth. Nach Mittag zur Hruschka, blieb in Gesellschaft. Dann fuhr ich ins Burgtheater, fand Römers Compagnie. Nachher in die Redoute, beiläufig 100 Männer, 20 Frauenzimmer, ganz miserabel. Sah die Abteilung und Dekorierung der Jahnschen Speisezimmer; recht niedlich. Nach 11 h ins Bett.
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Kalt, 16 Grad, im Freien 18. Abends schneite es etwas und die Kälte lässt nach. Im Burgtheater „Vielwisser“, im Kärntnertor-Theater „Wechselbrief“, „Pagen des Vendome“, im Theater an der Wien „Papageien“, „Wildschützen“. Den Vormittag beim Grafen; Mericzay ist hier. Wegen Angelique auf die Maut zu Felber. Mittags speisten Schießl, Fiala, Michel, Dräxler da. Nach Mittag zu Wohlfarth, auf die allgemeine Institutssitzung bei Ernst. Kurs 250 fl..
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Strenge Kälte. Ein Sturm wehte den Schnee und machte es grimmig kalt. Im Burgtheater „Nathan“, im Kärntnertor-Theater „Johann von Paris“ mit der Vio und Altenburger, im Theater an der Wien „Kaspar der Thorringer“. Den Vormittag beim Grafen, mit Mericzay. Mittags zu Hause, Fiala speiste mit uns. Nach Mittag zu Pugel, dann in Wohlfarths und Seitz’ Gesellschaft ins Leopoldstädter Theater „Abenteuer eines echten Shawls“, in 3 Abteilungen, Einnahme des Karl Meisl; langweiliges, miserables Zeug.
Band 09 (IX.), Seite 101v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).