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Anzeige von 8156 - 8160 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8156 1819 11 28 Gefroren. Im Burgtheater „Tagesbefehl“, „Wie man sich täuscht“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, dann der Indianer Beauleau aus Madras; im Theater an der Wien „Noah“. Den Vormittag arbeitete ich zu Hause, zu Kridl, Pugel, um 12 h zu Felber. Dann ins Konzert des Musikvereins im Großen Redoutensaal „Das befreite Deutschland“ von der Greiner, Mus[ik] von Spohr; Galerie 3 fl., im Saal 2 fl.; nicht voll, die Einnahme mag kaum die Kosten ersetzen. Im 1. Teil gefiel die Schlacht, im zweiten der Schlussgesang, im Ganzen gefiel es nicht; kein Musikstück ergriff oder machte Furore. Kiesewetter und Gruber (?), dann die Klieber und Unger sangen. Mittags bei Wohlfarth mit Kridl, Axt. Eröffnung der Brücke, nach Mittag fuhren wir über die neu eröffnete Rotenturm-Brücke, erbaut vom Wasserbaudirektor Kudriaffsky. Eine ungeheure Zahl von Menschen versammelte sich, die ganze galante Welt fuhr hinab. Hernach tranken wir in Wagners schönem Kaffeehaus Kaffee. Dann ins Kärntnertor-Theater; gedrängt voll, Assen, Hoffmann. Band 09 (IX.), Seite 95r
8157 1819 11 29 Kalt, gefroren, heiter. Im Burgtheater zum 1. Mal „Das Haus Mac Alva“, Drama in 3 Akten. Im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber“, „Flatterhafter Page“, im Theater an der Wien „Barbier von Sevilla“. Früh arbeitete ich zu Hause, zu Reimann, mit Therese in den Garten, zu Felber. Dann erwartete ich den Grafen, welcher zu Mittag ankam. Kridl, Schießl, Wolfmayer, Dräxler und Leopold Mayer speisten mit uns. Schießl machte für Neuberg ein Transparent. Nach Mittag arbeitete ich zu Hause, abends bei Pugel, wohin Taschnik (?) kam. Band 09 (IX.), Seite 95r
8158 1819 11 30 Andreas. Strenge Kälte. Im Burgtheater „Das Haus Mac Alva“, gab ein Billett zu Stifft und zu Neuberg, welcher als Kammerdiener eine Protektion vom Ruthner hat. Im Kärntnertor-Theater „Idomeneo“, im Theater an der Wien „Blöder Ritter“, „Papageien“. Bei Keglevich, expedierte beim Grafen. Liedermann ließ den Schießl rufen und sagte ihm, dass er k.k. Kammerdiener sei. Therese ließ ihn zum Speisen laden und wir tranken in Rheinwein auf sein Wohl. Bäuerle speiste mit uns. Nach Mittag zu Pugel, dann in Wohlfarths Gesellschaft ins Burgtheater, missfiel und wurde ausgezischt. Mendle brachte aus Stuttgart Ypersil(?)Würste und Wohlfarth schickte mir eine. Band 09 (IX.), Seite 95r
8159 1819 12 1 Strenge Kälte, trüb. Im Burgtheater „Epigramm“, im Kärntnertor-Theater „Ländliche Hochzeit“, dann der Indianer Beauleau aus Madras; im Theater an der Wien „Rosenhütchen“. Den Vormittag beim Grafen, dann Felber. Müller, Stegmayer, Wohlfarth mit Mendle aus Stuttgart, Dräxler, Schießl, Elsler speisten da. Nach Mittag zu Pugel, in Gesellschaft, ins Kärntnertor-Theater; sehr voll. Therese war bei der Assen. Rindfleisch 14 x. Band 09 (IX.), Seite 96r
8160 1819 12 2 Sehr kalt. Im Burgtheater „Haus Mac Alva“, die Loge dem Dietschy. Im Kärntnertor-Theater „Tancredi“, im Theater an der Wien „U. A. w. g.“, „Berggeist“. Den Vormittag beim Grafen, Felber. Mittags bei Wohlfarth, Nuellens ist krank; Mendle zeigte uns seine Mosaiken, sehr schön, aber sehr schwer zu verkaufen. Nach Mittag in Gesellschaft, zur Vladár, abends zu Pugel, ins Burgtheater, [das Stück] gefiel besser. Abreise des Fürsten. Band 09 (IX.), Seite 96r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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