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Anzeige von 8176 - 8180 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8176 1819 12 18 In der Nacht fiel tiefer Schnee. Im Burgtheater zum 1. Mal „Geheimnisse“, Lustspiel in 1 Akt, von Lembert übers[etzt]. Im Kärntnertor-Theater für die Wohltätigkeit „Idomeneo“, „Wiedervergeltung“, im Theater an der Wien „Verlorener Sohn“. Den Vormittag beim Grafen, bei Wohlfarth. August ist nicht besser, nun hat er die Gicht in den Händen, kann sie nicht bewegen. Dermer ist besser. Mittags allein zu Hause, nach Mittag zu Wohlfarth, später in Gesellschaft, dann nicht ins Theater an der Wien sondern blieb in Compagnie. Band 09 (IX.), Seite 98r
8177 1819 12 19 Kalt, trocken, tiefer Schnee, den Tag schneite es stark. Im Burgtheater „Geheimnisse“, „Es spukt“, im Kärntnertor-Theater „Sängerinnen auf dem Lande“, im Theater an der Wien „Verlorener Sohn“, Billett dem Reinl. Den Vormittag beim Grafen. Hofrat Keller sprach wegen Pernau. Felber ist krank. In Compagnie, mittags bei Wohlfarth, der arme August hat nun die Gicht an den Händen; Smetana war beim Consilium. Blieb den Nachmittag, abends sahen wir die Optik des Reich. Sie gaben 6 Bilder, aber manches sehr mangelhaft. Dräxler, Richart, Hoffmann waren mit, Evarist und Jaworek schlichen sich fort. Nachher tranken Hoffmann und Richart mit mir Punsch. Band 09 (IX.), Seite 98v
8178 1819 12 20 Tiefer Schnee. Im Burgtheater „Tagesbefehl“, „Blonde Locken“, „Seltsame Entführung“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Fest in Kisbér“. Im Theater an der Wien „Verlorener Sohn“, war leer. Den Vormittag beim Grafen, Felber. Miittags speisten Schießl und Michel da, nach Mittag zu Wohlfarth und August, dann zur Institutssitzung bei Ernst. Dann ins Theater an der Wien, war auch auf dem Theater, sprach mit Roller, Resch (?). Band 09 (IX.), Seite 98v
8179 1819 12 21 Kalt, es wirft Steineln und Schnee. Mittags ganz finster, und warf Steineln mit starkem Regen. Schlechtes Wetter. Im Burgtheater „Frau Rosensteins Geheimnisse“; gaben die Loge den Massauers. Im Kärntnertor-Theater Einnahme der Grünbaum, im Theater an der Wien „Verlorener Sohn“. Den Vormittag beim Grafen, der Richart gratulieren, brachten ihr Handschuhe. Mittags speiste Wille da, Neefe und Roller waren beim Kaffee; ihm gab ich 2½ Ellen braunes Tuch, 50 fl.. Nach Mittag zu Pugel, in Gesellschaft ins Burgtheater. Der Wohlfarth holte mich ab, und ich fuhr um 9 h nach Hause, weil es so schlecht zu gehen war. Kurs 249 ½ fl.. Band 09 (IX.), Seite 98v
8180 1819 12 22 Schlechtes Wetter, halb Regen, halb Schnee. Im Burgtheater für die Musik-Sozietät „Die Befreiung Jerusalems“ vom Abbé Stadler. Den Vormittag beim Grafen, Dräxler, Kridl, Stegmayer, Gottdank, Ruthner speisten da, großes Disputieren. Nach Mittag zu Pugel, abends in Hoffmanns und Finks Gesellschaft zu Wohlfarth, waren munter. Band 09 (IX.), Seite 98v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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