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Anzeige von 8186 - 8190 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8186 1819 12 28 Trüb, wie gestern. Die Donau ist um einen Schuh gefallen. Im Burgtheater „Haus Mac Alva“, Im Kärntnertor-Theater „Idomeneo“, im Theater an der Wien der Indianer, dann zum 1 Mal „Der Hirtenknabe“, Idylle in 1 Akt von Oehlenschläger. Den Vormittag beim Grafen, Felber. Mittags mit Baumann, Dräxler, nach Mittag wegen unserer Ball-Billetts. In Compagnie, blieb in Gesellschaft. Dann ins Burgtheater, Loge der Massauer, nach dem Theater eine Weile bei Wohlfarth. Therese besuchte die kranke Moser. Band 09 (IX.), Seite 99v
8187 1819 12 29 Wie gestern, die Donau fällt bedeutend. Im Burgtheater „Wirrwarr“, im Kärntnertor-Theater „Port[ugiesischer] Gasthof“, „Ossian“, im Theater an der Wien „Ahnfrau“, mit Mad. Fries, geb[orener] Spitzeder, von Münster. Den Vormittag beim Grafen, der Peter und ihr. Mittags speisten Kárner, Kridl, Wohlfarth, Axt, Ruthner, Stegmayer, Gottdank, Habermayer (?) bei uns, dann Kaffeegesellschaft bis 5 h. Wir tranken auf Kárners Wohl. Nach Mittag zu Wohlfarth, Vladár. blieb in Gesellschaft, dann ins Burgtheater. Kurs 249 ½ fl.. Band 09 (IX.), Seite 100r
8188 1819 12 30 Trüb, wie gestern. Im Burgtheater „Jude“, im Kärntnertor-Theater „Joconde“ neu einstudiert, im Theater an der Wien der Indianer Beauleau, dann „Berggeist“. Den Vormittag beim Grafen, Fuljod, Hruschka, mittags bei Wohlfarth. Nach Mittag in Compagnie bei den Seitz, dann ins Kärntnertor-Theater. Die Oper macht kein großes Glück; ich unterhielt mich mit der Umlauf. Band 09 (IX.), Seite 100r
8189 1819 12 31 Gefroren, heiter. Mittags flossen die Dachtropfen. Abends Regen, in der Nacht Schnee und Sturm. Im Burgtheater „Tagesbefehl“, „Man kann sich irren“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Übelgehütetes Mädchen“, im Theater an der Wien für die Wohltätigkeit „Hass, Ritterpflicht und Liebe“, Schauspiel in 5 Akten von Heyden. Den Vormittag beim Grafen, ging an mehrere Orte aufschreiben. Mittags speisten Müller und Dräxler da. Nach Mittag zur Richart, zur Moser, in Gesellschaft und blieb in Compagnie. Dem Bschaidner und dem Högler gab ich jedem 1 weißes Gilet, 14 fl.. Reimann schickte ins große Zimmer eine Etagere für Porzellan aus Mahagoni, sehr schön gearbeitet, mit einem Billett von ihm. Die Donau fällt bedeutend, doch riss sie dieser Tage die Rasumofsky-Brücke weg. Band 09 (IX.), Seite 100r
8190 1820 1 1 Nass, kalt, Sturm; der Mittag und Nachmittag waren heiter. Im Burgtheater „Johanna von Montfaucon“, im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien zum 1. Male „Der Nachtwandler in der Gruft von Glenthorn (?)“, Drama in 3 Akten von Müller, aus dem Französischen. Den Vormittag beim Grafen in Compagnie. Mittags feierliches Begräbnis des Generals Fürsten Paar. Mittags bei Reimann, brachten ihm ein silbernes Körbel und braune Handschuhe, 60 fl. und ein rotes Kaffeetuch mit Seide, 30 fl. Bei Reimann speisten außer Dessauer, Fieglmüller auch Seitz. Nach Mittag wurde Billard gespielt. Mit Seitz in die Stadt, blieb in Compagnie. Der Fux gaben wir 3 Paar Handschuhe, 8 fl.. Therese war bei Reich. Heute wurde die Stadthauptmannschaft zum 2. Male aufgehoben. Rindfleisch 15 x, um 1 x teurer. Kurs 250 fl.. Band 09 (IX.), Seite 100v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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