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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8151 1819 11 23 Heiter. Im Burgtheater „Loch in der Türe“, im Kärntnertor-Theater „Armand“, im Theater an der Wien „Deodata, das Gespenst“, Schauspiel von Kotzebue in 5 Akten, neu in Szene gesetzt, Einnahme des Heurteur. Abreise des Grafen mit Mericzay um 7 h, schrieb wegen Ball an Treitschke und schloss ihm den Brief des Forstmeisters Hoss [ein]. Zum Magistrat wegen Aufschreibung, zur Peter. Mittags mit dem Högler. Jeanettl erzählte von Nitschners Tod und der Härte seines Vaters, dass er ihm im Tod kein Geld schickte. Nach Mittag zum Pugel, abends ins Theater an der Wien, langweilte mich sehr; das Stück missfiel, es war nicht voll. Heurteur dankte sehr kalt „Ich danke für den gnädigen Besuch“. Band 09 (IX.), Seite 94r
8152 1819 11 24 Heiter, aber kalter Wind. Burgtheater „Eduard in Schottland“, im Kärntnertor-Theater der Indianer Beauleau und „Übelgehütetes Mädchen“, im Theater an der Wien „Deodata“. Früh schrieb ich an den Grafen, dann mit Therese in den Garten, wählte einen Platz für Geweys Monument. Badete im Diana-Bad, dann zu Peter, brachte ihm den Logenschlüssel ins Burgtheater. Kárner, Wohlfarth, Kridl, Axt, Wagner von Schönbrunn, Stegmayer und Högler speisten da. Nach Mittag mit Kridl zum Pugel. Ins Kärntnertor-Theater, den Indianer zu sehen, dann in Gesellschaft. Die Peter trank bei Therese Kaffee, dann gingen sie zusammen ins Burgtheater. Zum Lustspiel kam ich nach und führte Therese nach Hause. Band 09 (IX.), Seite 94v
8153 1819 11 25 Früh schneite es etwas und zwar zum 1. Mal. Im Burgtheater „Tagesbefehl“, „Gefährl[iche] Nachbarschaft“, im Kärntnertor-Theater „Idomeneo“ von Mozart, im 1. Akt Ballett von Aumer, Einnahme der Waldmüller. Im Theater an der Wien „Der rechte Weg“ und „Berggeist“. Für Schießl machte ich an Neuberg ein Promemoria und schickte damit die Therese zu Ruthner. Arbeitete zu Hause, zur Gräfin, in den Garten, in die Porzellanfabrik. Mittags speisten Schießl und Högler da, mit welchem ich den Platz zu Geweys Monument bestimmte. Die Stegmayer brachte Therese einen Platz im Kärntnertor-Theater und ging mit ihr. Nach Mittag zum Pugel, in Gesellschaft zur Hruschka. Dann ins Kärntnertor-Theater. Der 1. Akt, worin der Ballett, machte gar nichts, die Kleidung des Ballettcorps ist das Beste. Im 3. Akt wurde ein Quartett mit Chor repetiert; Neptuns Erscheinung machte viel Gestank. Im Ganzen machte die Oper kein Glück, auch war es nicht voll, mehrere Logen leer. Fand im 3. Stock Felber mit der Ruschitzka, Teinfaltstraße No. 77., plauderte mit ihnen. Kurs 250 fl.. Band 09 (IX.), Seite 94v
8154 1819 11 26 Etwas Schnee. Im Burgtheater „Wald bei Hermannstadt“, die Loge dem Dietschy. Im Kärntnertor-Theater „Wechselbrief“, „Figaro“, im Theater an der Wien „Diebische Elster“. Früh schrieb ich dem Kridl und Pugel. Therese war wieder wegen dem Schießl bei der Ruthner, dann fuhr ich mit ihr in den Garten, schrieb an den Grafen. Baumann und Högler speisten mit uns. Nach Mittag fuhr ich mit Bánffy auf den St. Marxer Friedhof, wegen Umlegung des Pepi, bestimmten aber, das Grabmal frei aufstellen zu lassen. Ins Kärntnertor-Theater, in die Loge mit den Reimannischen und Stessel. Von der Moser bekam ich anonym ein gelbseidenes Halstuch. Treitschke führte mir den Hartwig von Köhler in Leipzig auf, tranken mit uns Kaffee, dann nahm ich ihn wegen Ball sehr coram und sprach ihm ans Herz. Kurs 250 fl.. Band 09 (IX.), Seite 95r
8155 1819 11 27 Nebel. Im Burgtheater „Standesproben“, „Marie“, im Kärntnertor-Theater statt „Idomeneo“ wegen Heiserkeit der Waldmüller „Johann von Paris“; im Theater an der Wien „Gefängnis in Gripsholm“, „Marktrichter“. Gestern war Therese wegen Schießl 3 Mal bei der Ruthner, heute schrieb ich ihr wieder. Um 9 h fuhr ich mit Kornhäusel in den Garten wegen dem Bau im Frühjahr. Ich sprach mit Kridl wegen Ball (?), mit Schießl wegen Transparent für Neuberg. Mittags mit Axt, Hammár (?) und Frau beim Guten Hirten. Nach Mittag zur neuen Rotenturmbrücke, über welche morgen zum 1. Mal gefahren wird. Nach Hause, zur Seitz, fand Wohlfarths Gesellschaft, Türk mit Mann, dann alle ins Kärntnertor-Theater, wohin auch die Assen kam. Band 09 (IX.), Seite 95r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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