Kalt, windig Im Burgtheater „Tagesbefehl“, „Man kann sich irren“, im Kärntnertor-Theater „Portugiesischer Gasthof“ und „Nina“, im Theater an der Wien die Pfeiffer als Königin Elisabeth. Den Vormittag beim Grafen, mittags auf der Mehlgrube mit Hammár (?), Kárner, Kerner, Axt und Braun. Treitschke schrieb wegen Ball. Nach Mittag zu Pugel. Der Peter die Loge im Burgtheater; in Gesellschaft, dann kam ich auch in die Loge. Therese war abends bei Richart. Kurs 250 fl..
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Barbara. Trüb, kalt. Im Burgtheater „Braut von Messina“, die Schröder Wilhel[mine] als Beatrice, gefiel. Im Kärntnertor-Theater „Armand“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Totila“, Schauspiel in 5 Akten von der Weissenthurn. Den Vormittag beim Grafen, Felber, mit der gestrigen Gesellschaft zum Guten Hirten speisen. Nach Mittag Besuch, in Gesellschaft ins Kärntnertor-Theater, die Wohlfarth mit Mendle und Nuellens waren im 3. Stock.
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Kalt, trüb. Im Burgtheater „Haus Mac Alva“, im Kärntnertor-Theater „Ostade“, dann der Indianer Beauleau aus Madras; der Graf gab Therese die Loge. Im Theater an der Wien „Totila“. Den Vormittag beim Grafen, Felber, mittags bei Wohlfarth mit Mendle, Nuellens, Streitfort, Axt, Glaser, später Fink; Baumanns Jux. Abends in Gesellschaft, lange Unterredung mit Hansel wegen Joseph und seiner Reise nach St. Thomas und Cap Henry, ihrer Ladung von Eisen, Messing, Leinwand, Nürnberger Waren. Thürmer, ein erfahrener Seemann und Rauch reisen mit ihm. Dann fuhr er [=Hansel] mit mir ins Kärntnertor-Theater, Loge, fanden die Scheiger, Etzelt, 2 Pankenau (?), Tschepp, Frau mit Anhang; dann nach Hause.
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Strenge Kälte. Im Burgtheater „Hausdoktor“, „Seltsame Entführung“, zum 1. Mal, übersetzt von Kurländer. Im Kärntnertor-Theater „Portug[iesischer] Gasthof“, „Figaro“, im Theater an der Wien „Elisabeth von England“, mit der Pfeiffer. Den Vormittag beim Grafen, mit Treitschke, Hartwig (?) wegen Wolle. Mit Polbon (?) wegen französischer Sachen zu tun. Zum Gutgar (?) wegen Koch vom Vinzenz, zur Hofkammer. Mittags speisten da Dräxler und Schießl. Nach Mittag zu Bánffy wegen Ausgrabung der Leiche des Pepi, in Gesellschaft, dann zu Pugel.
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Wie gestern. Im Burgtheater „Deutsche Hausfrau“, „Seltsame Entführung“, im Kärntnertor-Theater „Dorfsängerinnen“, Oper in 2 Akten von Fioravanti, Einnahme des Franz Sieberth, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Hass, Ritterpflicht und Liebe“, Schauspiel in 4 Akten von Heyden. Den Vormittag beim Grafen, zu Kaan, die letzten 14.000 fl. zu erheben, zu Felber. Kommission und Wollbeschau in Gegenwart des Dr. Bach von Hartwig bei Köhler, Kaan und Roth (?), Protokoll Pauernfeind, dann 2 Wollhändler, Baum (?). Mittags speiste Dräxler da. Nach Mittag mit ihm, Ferrini (?) und Kammerdiener von Bánffy zum Grabe des Pepi, ließen selben ausgraben und an die Mauer legen. Zu Pugel, dann ins Kärntnertor-Theater. Die Oper, besonders der 1. Akt, gefiel sehr. Die Grünbaum, Lembert und Sieberth wurden vorgerufen.
Band 09 (IX.), Seite 96v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).