Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 8171 - 8175 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8171 1819 12 13 Trüb, der Schnee geht auf, kotig. Im Burgtheater „Sappho“, im Kärntnertor-Theater Einnahme der Rozier, zum 1. Mal „Der letzte Pagenstreich“, Lustspiel in einem Akt, missfiel; dann neu in Szene gesetzt „Fest in Kisbér“, die Taglioni tanzt mit der Millière. Im Theater an der Wien „Johanna von Montfaucon“. Den Vormittag beim Grafen, mit Dietrich, Hansel, Thürmer, Rauch und Joseph in die Porzellanfabrik, blieben 2 Stunden, dann zu Felber. Den Nachmittag war ich gut unterhalten, dann ins Kärntnertor-Theater, gedrängt, neben mir kam Ferdinand Huber zu stehen. Nachher zu Wohlfarth, Abreise des Nuellens mit dem Kurier Furlani. Wir soupierten, um 11 h begleiteten wir Nuellens, den Wohlfarth, Nesinger bis gegen Schönbrunn. Zu Hause fand ich einen Brief von Spitzka, mit Einschluss an die Krieghammer, dass sich ihr Sohn Friedrich am 9. am Schreibtische in den Mund geschossen habe. Schöner Auftrag ! Band 09 (IX.), Seite 97r
8172 1819 12 14 Tauwetter. Im Burgtheater der verunglückte „Letzte Pagenstreich“ von Vogel, „Fähndrich“. Im Kärntnertor-Theater „Dorfsängerinnen“, im Theater an der Wien „Papageien“, dann der Indianer Beauleau von Madras, zum Schluss „Marktrichter“. Den Vormittag beim Grafen, Reimann, Felber. Mittags mit Schießl und Dräxler. Nach Mittag beim Kaffee kündigten wir der Krieghammer den Tod ihres Sohnes an. Nach Mittag wie gestern, besuchte den kranken August, in Gesellschaft. Dem Kornhäusel schrieb ich und schickte ihm Ortners Pläne. Dann ging ich selbst zur Krieghammer hinauf um sie zu trösten. Den Abend war sie mit Hebenstreit bei Therese. Band 09 (IX.), Seite 97v
8173 1819 12 15 Gefroren, rauer Wind. Im Burgtheater für die Wohltätigkeit „Iphigenie“ von Goethe; im Kärntnertor-Theater „Die beiden Geizigen“, „Fest in Kisbér“. Im Theater an der Wien „Indianer“ und „Bürger in Wien“. Den Vormittag beim Grafen, sprach Felber. Mittags speisten Kárner, Ullmann, Jungmann, Axt, Wohlfarth, Kridl, Stegmayer und Gottdank da, saßen bis 5 h. Die Kaffeemaschine wurde umgegossen, dies machte Aufenthalt. Die Rangstein besuchte Therese. Nach Mittag ordneten Evarist und Roller die Figuren. Ich war in Gesellschaft, besuchte den kranken August, welcher elend an Fußchmerzen und Hämorrhoiden liegt. Die 12 grauen Tassen kosten 36 fl.. Band 09 (IX.), Seite 97v
8174 1819 12 16 Strenge Kälte. Im Burgtheater „Tagesbefehl“, „Ideal“, im Kärntnertor-Theater „Johann von Paris“, im Theater an der Wien zum 1.Mal „Der verlorene Sohn“, Melodram in 4 Akten nach Rosenaus Übersetzung aus dem Französischen, Mus[ik] von Drechsler; die Dekors von Neefe gefielen sehr. Den Vormittag beim Grafen. Peter speiste mit Kárner in der Mehlgrube. Zu Pugel, zu Wohlfarth; der arme August liegt noch in Schmerzen. Dann zur Arrangierung der 2. optischen Vorstellung im 9. Jahrgang, zum Abschied des Joseph Hoffmann; zum 1. Mal die neue Schlagbrücke des Kudriaffsky. Große Gesellschaft, welche anfangs Müller unterhielt. Von Fußer 10, Reimann, sie, Theodor, Evarist, die Dessauer, Guilmar mit Tochter, die Rohrweck mit Schwester, Vandermark, Lissl, Sohn, Rosenberg, Treitschke mit Hartwig, Reich, Frau, Nettl, 2 Söhne, Wohlfarth mit Mendle, Hoffmann Hansel mit Joseph, Seitz, Moreau, Andres, die Fux, Dini, Franchetti, Dräxler, Richart, Pichl, Sigl, Hoehle (?), Kudriaffsky und Haumeder (?), die Peters, Taschnik mit Traun, Bondra (?), Glaser, Wolfmayer, Schießl mit Zeltner, Hofmeister mit 2 Schenk, die Maly und Petronilla, Kammerdiener Hahn, Pados (?), insgesamt 63 Personen, beim Souper 40. Wir hatten wie gewöhnlich Würstel, Schlögel, Kampfleisch, Guglhupf und blieben bis 12 h zusammen. Dann tranken wir mit Moreau, Dräxler und Richart Punsch. Die Fußer’schen scheinen sehr unterhalten gewesen sein. Band 09 (IX.), Seite 98r
8175 1819 12 17 Es schneit. Im Burgtheater „Pagenstreiche“, im Kärntnertor-Theater „Portugies[ischer] Gasthof“, „Nina“, im Theater an der Wien „Verlorener Sohn“. Den Vormittag beim Grafen, Keller, Pugel. Mittags speiste Dräxler mit uns. Nach Mittag zum kranken August, fand ihn sehr schwach und bedenklich; man ließ den Dr. Lang aus Bayern rufen. Zur Vladár, zum kranken Dermer, dann zu Pugel. Band 09 (IX.), Seite 98r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b