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Anzeige von 8221 - 8225 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8221 1820 2 1 Tauwetter. Im Burgtheater „Selbstbeherrschung“, im Kärntnertor-Theater „Joconde“, im Theater an der Wien Einnahme des Seipelt „Emma von Leicester“, Mus[ik] von Meyerbeer, aus dem Italienischen von Rossi. Den Vormittag beim Grafen, mittags in Compagnie. Therese hat Husten und Schnupfen. Um 5 h zu Hause, arbeitete in Institutsgeschäften, um 7 h ins Bett. Band 09 (IX.), Seite 104v
8222 1820 2 2 Wie Gestern. Im Burgtheater „Nachtlager in Granada“, „Seltsame Entführung“, im Kärntnertor-Theater „Gutsherr“, „Figaro“, im Theater an der Wien die gestrige Oper, gefiel bis auf die Schwarz und Pfeiffer. Die Logen und Sitze sind im Casino zu haben. Den Vormittag beim Grafen, Hartwig kam wegen Wolle; wir deliberierten, Kaan vom Kontrakt los zu werden. Prinz ladet mich zum Ball bei Zeisel. Mittags bei Wohlfarth mit Glaser, Axt, Seitz. Nach Mittag spielte ich mit August Billard. Dann zu Pugel, eine Stunde auf die Mehlgrube, fand nur elendes Gesindel. Das Rindfleisch blieb bei 15 x. Kurs 250 fl.. Band 09 (IX.), Seite 104v
8223 1820 2 3 Trüb, Nebel. Im Burgtheater „Loch in der Türe“, im Kärntnertor-Theater „Armand“, im Theater an der Wien „4 Temperamente“. Den Vormittag beim Grafen, Keglevich, zur Peter. Mittags speisten Elsler und Dräxler da. Nach Mittag mit Ortner Konferenz. Zu Pugel, abends zum Schaf auf dem Schottenfeld, Elfenicht (?) gibt den Ball, schöne Gesellschaft; soupierte und fuhr um 11 h nach Hause. Band 09 (IX.), Seite 104v
8224 1820 2 4 Trüb. Im Burgtheater „Tagesbefehl“, „Erbschaft“, im Kärntnertor-Theater „Alexis“, „Emma“, im Kärntnertor-Theater „Diebische Elster“. Den Vormittag beim Grafen, mittags speisten Schießl und Baumann da. Mit Wohlfarth und Therese in den Garten, zu Pugel, brachte der Hruschka den Zahn als Ring gefasst. Fand Gesellschaft, die Koberwein hoch schwanger. Vor 9 h nach Hause, bei Therese war die Reich’sche Familie. Kurs 250 fl.. Band 09 (IX.), Seite 104v
8225 1820 2 5 Im Burgtheater „Familie Rosenstein“, im Kärntnertor-Theater „Semiramis“, im Theater an der Wien „Barbier von Sevilla“ den Vormittag beim Grafen, mit Mericzay, gab dem Martinl zum Abschied das Billett ins Theater an der Wien. Nach Mittag zum Wohlfarth in Gesellschaft, dann zu Pugel. Bei Wohlfarth hörte ich, dass Franz (?) Dermer gestern in der Nacht gestorben sei. Wie sehr dauert mich der Verlust ! Er starb mit 52 Jahren an Nervenfieber; bedachte wenig seine Geschwister, seine Freunde gar nicht. Von Hoffmann bekam ich einen Brief von Triest vom 29. Jänner. Mittags bestieg er das Schiff, schloss seine Rechnung und schrieb in der Stunde seines Abfahrens. Band 09 (IX.), Seite 105r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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