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Anzeige von 8216 - 8220 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8216 1820 1 27 Vor Mittag kalt, mittags Regen, sehr glatt zu gehen, weiles gleich friert. Im Burgtheater „Zwei Tableaux für eines“, im Kärntnertor-Theater „Idomeneo“, im Theater an der Wien 2 Akte des „Joseph“, Versuch des Schimon (?), dann „Wildschützen“. Den Vormittag beim Grafen, mittags speisten Richart, sie – welche zum 1. Mal badete –, Schießl, Dräxler und Elsler bei uns. Nach Mittag und abends war ich zu Hause. Band 09 (IX.), Seite 103v
8217 1820 1 28 Nebel, wegen Glatteis kaum zu gehen. Im Burgtheater „Fürsten Chowansky“, im Kärntnertor-Theater „Zum Gold[enen] Löwen“, „Heimliche Heirat“, im Theater an der Wien „Bestürmung von Smolensk“. Den Vormittag beim Grafen, Dräxler speiste mit uns. Nach Mittag führte ich Therese, die Kramer und Krieghammer zu Peter, zur Donau und in den Prater, den Eisstoß und die Überschwemmungen zu sehen. Den Abend zu Pugel, fuhr danach nach Hause. Band 09 (IX.), Seite 103v
8218 1820 1 29 Nebel, Glatteis. Im Burgtheater „Revers“, im Kärntnertor-Theater „Semiramis“, im Theater an der Wien „Yngurd“ Den Vormittag beim Grafen, bei Stullmüller wegen Arrangement des morgigen Balls, bei Pugel. Mittags speisten der junge Stessel und Högler mit uns. Nach Mittag mit Therese zur Peter, zum Tabor, an die Donau, in den Prater; beim 1. Kaffeehaus ist schon das Wasser, aber es fällt. Ins Burgtheater, die Korn sollte nach ihrer Entbindung zum 1. Male in „Revers“ spielen und ließ erst abends 5 h absagen. In der Verlegenheit gab man den „Wildfang“. Kettel trat vor, allgemeiner Unwillen. Ich blieb am Anfang, dann ins Bett. Band 09 (IX.), Seite 103v
8219 1820 1 30 Nebel. Im Burgtheater „2 Tableaux für eines“, im Kärntnertor-Theater „Portug[iesischer] Gasthof“, „Dorfbarbier“, im Kärntnertor-Theater „Bayard“. Den Vormittag beim Grafen, Pugel. Mittags bei Wohlfarth mit Glaser, Streitfort, Axt und Fink; sie fuhr nach Mittag mit Streitfort an die Donau. Ball bei der Stullmüller, meistens Figurantinnen, wenig Männer, blieb bis 11 h. 4. Redoute. Therese speiste und blieb bei Reich. Kurs 250 fl, der # 11 fl. 30 x. Band 09 (IX.), Seite 103v
8220 1820 1 31 Nebel. Im Burgtheater „Seltsame Heirat“, im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber“, „Heimliche Heirat“, im Theater an der Wien „Albrecht der Streitbare“. Den Vormittag beim Grafen, Jungmann, Wohlfarth, Fiala speisten mit uns. Nach Mittag auf die Mehlgrube wegen Arrangement des 2. Institutsballes, besonders der Credenz. Diese war in Falten gelegt und szenenartig geordnet, war sehr elegant und gefiel allgemein. Die Eintrittskarte zu 3 fl., die Gesellschaft war nahe an die 300 Personen und äußerst galant. Ich unterhielt mich mit Liebe (?), Traubenberg, Koch, Lang, Streitfort, Reimann, Wohlfarth; blieb bis nach 4 h. Der Gewinn blieb …. [Betrag fehlt] fl.. Band 09 (IX.), Seite 104r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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