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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8136 1819 11 8 Heiter. Im Burgtheater „Freemann“, im Kärntnertor-Theater „Neuer Gutsherr“, Nina“, im Theater an der Wien „Noah“. früh ließ ich mir auf Seitz’ Empfehlung durch den Parruquier Hock im Bürgerspital eine Platte messen (?). Dann zum Grafen, mit Therese zum Reimann, brachte ihm eine Tabakspfeife, 30 fl . Dem Neefe gaben wir eine lila und gelbe Schale, 10 fl., zur Aussteuer, welche er gleich mitnahm. Sah die Arbeiten am Burgplatz. Dräxler speiste mit uns. Nach Mittag arbeitete ich zu Hause. Abends zu Pugel, Therese ging zur Moser. Band 09 (IX.), Seite 92r
8137 1819 11 9 Trüb, Regen. Im Burgtheater „Merope“, im Kärntnertor-Theater „Beide Ehen“, „Nachtigall und Rabe“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Die blonde Locke“ von Kuffner, Lustspiel in 1 Akt, dann „Berggeist“. Den Vormittag beim Grafen, fuhr mit ihm in die Generalprobe zum Ballett „Figaro“. Mittags zu Hause, Fiala speiste mit mir. Nach Mittag fuhr ich mit Therese in den Garten. Ruprecht schickte uns verschiedene perennierende Gewächse, welch Reinl nicht einmal kennt. Ich empfahl ihm das Versetzen. Der Krieghammer und Kramer (?) gab ich die Loge im Burgtheater. Von Costenoble hörte ich, dass der Hruschka ihr Pepi um 1 h gestorben sei. Er hatte die Bräune und Freisel, starb mit 14 Jahren; am 5. Juni führte ich selben zur Firmung. Hoffmann kam abends und ordnete vor seiner Abreise nach Amerika einen Teil der optischen Figuren. Er kündigte dem Stifft auf. Band 09 (IX.), Seite 92r
8138 1819 11 10 Kalt, trüb, abends Regen. Im Burgtheater „Advokaten“, im Kärntnertor-Theater „Wechselbrief“, dann zum ersten Mal „Der flatterhafte Page oder Figaros Hochzeit“, heroisch-komisches Ballett in 3 Akten von Aumer. im Theater an der Wien „Johann von Paris“, die Mlle. Pfeiffer als Prinzessin. Früh kam der Friseur Hock und setzte mir die Platte auf, wofür ich 12 fl. bezahlte. Den Vormittag beim Grafen, in die Theaterkasse, brachte den Reimannischen Sitze. Vom Brandmayer bekam ich 7 Ellen drapfarbenes Tuch Bei der Hruschka war ich, sah den Pepi im Sarge, im ganz neuen schwarzen Kleid, gelb, doch kenntlich. Ließ ihr durch die Franzl sagen, dass sie bei uns im großen Zimmer wohnen kann; sie ist bei Dupré. Mittags speisten Kridl, Schießl, Baumann und Wohlfarth bei uns Nach Mittag wieder zur Hr[uschka], besuchte den kranken August. Abends in Gesellschaft ins Kärntnertor-Theater, große Pracht, schöne Dekorationen, beim blauen Saal mit Silber wurde DePian gerufen. Schöne Musik von Gyrowetz, dauerte aber 2 Stunden und langweilte viel. Band 09 (IX.), Seite 92v
8139 1819 11 11 Nebelreissen, gegen Mittag heiter. Im Burgtheater neu dekoriert und kostümiert „Wald bei Hermannstadt“, im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber“, dann zum 2. Mal „Der flatterhafte Page“. Im Theater an der Wien für den Erbprinzen der Toskana „Die Papageien“ und „Berggeist“ Den Vormittag beim Grafen, besuchte, fand niemand. Dräxler speiste mit uns. Nach Mittag zu Hause, um ½ 5 h zum Begräbnis des Hruschka nach St. Stephan, er war seit April im 14 Jahr. Krüger, Wothe, die Koch Jette waren da, Kirche und Altäre waren erleuchtet. Die Franzl sagte mir, dass die Mutter mich wegen einem Grabstein bitten lasse. Später zu Pugel, ins Kärntnertor-Theater. Zu Hause arbeiteten Richart, Hoffmann und die 2 Reimann an der Optik. Band 09 (IX.), Seite 92v
8140 1819 11 12 Heiter. Im Burgtheater „Strohmann“, „Eifersüchtige Frau“, im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“, im Theater an der Wien „Noah“. Den Vormittag beim Grafen, sprach die Reimann. Mittags bei Wohlfarth mit Fink. Mit Högler entwarf ich Pläne zu einem Grabstein für den Hruschka Pepi. Fuhr in die Porzellanfabrik, nach Mittag zu Scheiger, Reimann und Dupré. Blieb den Abend in Gesellschaft der Hruschka und des Bánffy, dann ins Kärntnertor-Theater, in die Credenz. Band 09 (IX.), Seite 92v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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