Kalt, heiter Im Burgtheater „Johanna von Montfaucon“, Schulz vom sächsischen Theater als Philipp. Im Kärntnertor-Theater „Richard und Zoraide“, im Theater an der Wien „Noah“. Ich arbeitete früh zu Hause, in No. 452. Zu Wohlfarth, dort großes Diner, Seitz, Frau, Therese, Streitfort, Axt, Hoffmann, Minotti, Frau, Koch speisten im großen Zimmer, die Gehilfen im Schlafzimmer. August fuhr mit dem Nuellens nach Grafenegg zur Jagd. Ich erwartete den Grafen, speiste mit ihm, Stuppan und Pergen. Um 5 h holte ich Therese ab, wir gingen über die Bastei zum Roten Turm, über die neue Schlagbrücke, welche heute für die Fußgeher eröffnet wurde. Die Fahrwege sind gedeckt und werden gepflastert. Therese ging sehr schwer und wurde am Ende schon matt. Dann in beide Theater: im Kärntnertor-Theater, sah den neuen Sonnenaufgang von Girardoni. Dann zum Wohlfarth; er spielte mit Koch, Axt und Seitz, sie lag im Bette. Ich blieb in Gesellschaft, dann ins Bett.
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Wie gestern, es wurde trüb. Im Burgtheater „Fürsten Chowansky“, die Loge dem Reimann. Im Kärntnertor-Theater „Zum Gold[enen] Löwen“, „Aline“, im Theater an der Wien „Noah“. Früh zum Grafen, in No. 452, zu Wohlfarth. Schießl speiste bei uns. Kramer (?) und Frau besuchten uns. Nach Mittag zu Wohlfarth, Seitz, in Gesellschaft, abends zu Pugel.
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Neblig, abends Regen. Im Burgtheater „Hedwig“ mit der Hruschka und Berger (?) aus Brünn als Rudolph, dann „Lügner und sein Sohn“; im Theater an der Wien „Noah“. Rüger wurde Konsulent. Den Vormittag beim Grafen, zum Pugel, zu Wohlfarth. Mittags speisten Dräxler, Neefe und Högler da. Mein Bruder schickte uns 2 Stück Leinwand zu 43 Ellen, zuammen 225 fl., ich schickte ihm einen Eimer weißen Tafelwein. Nach Mittag kamen Caminada (?), Wohlfarth, dann ins Burgtheater; Berger missfiel.
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Nebel. Im Burgtheater „Nachtlager in Granada“, „Ideal“, im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber“, „Achilles“, im Theater an der Wien „Noah“. Den Vormittag beim Grafen und in No. 452, schrieb meinem Bruder. Die Gräfin kam an. Mittags speisten Wohlfarth, Kridl, Wille und Wolfmayer da. Nach Mittag in Geschäften zu Kridl, abends bei Pugel. Dann ins Kärntnertor-Theater. Therese war abends bei Moser. Kurs 249 fl..
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Regen. Im Burgtheater „Bruderzwist“, im Kärntnertor-Theater „Armand“, im Theater an der Wien „Noah“. Den Vormittag beim Grafen, auf der Hauptmaut. Dann zu Geweys Requiem um 11 h bei den Paulanern, Musik von Mozart, aufgeführt vom Theater an der Wien. Moreau speiste bei uns samt Högler, Unterhaltung mit dem Polcinell, Deliberation wegen Monument für Gewey. Nach Mittag zu Pugel, dann in Gesellschaft ins Leopoldstädter Theater „Das Gespenst auf der Bastei“; der Graf war auch. Kurs 249 ½ fl..
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Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).